Und man kann auch – das hängt jetzt vom Kontext ab – wenn ihr niemanden neben euch sitzen habt und ein eigenes Büro habt, könnt ihr auch zwischendurch Kapalabhati üben, ihr könnt das auch im Auto üben. Man kann auch im Auto Atemübungen machen. Eine Weile bin ich ja auch öfter Auto gefahren. Als ich im Westerwald im ersten Ashram war, dort habe ich ja auch in Frankfurt zwei Yogalehrerausbildungen geleitet und da bin ich dann immer Dienstag hin und Donnerstag früh zurück. Und so waren das immer eineinhalb Stunden, die ich im Auto verbracht hatte und da wurde halt immer erwartet, wenn ich dort ankomme, dass ich dort voller Energie bin und nicht vom Autofahren geschafft. Also habe ich dort gelernt, Kapalabhati zu üben und Wechselatmung auch. Ohne Finger. Und sechzig Minuten so und vielleicht dann noch, als ich dann mit dem Auto angekommen bin, noch fünf Minuten Entspannung , so dass das Prana, das aktiviert ist, nochmal in der Entspannung dort irgendwo weiter fließen kann. Dann konnte ich dann mehr oder weniger direkt von dort dann in die Yogalehrerausbildung gehen, um die dann zu geben. Also, das ist auch eine gute Sache. Mit Kapalabhati muss man ein bisschen vorsichtig sein, bei manchen wirkt Kapalabhati so, dass sie ihr Körperbewusstsein zügig verlieren, das sollte man im Auto nicht machen. Aber wenn es nur aktiviert, ist das eine gute Sache. Ein Pranayama, das Swami Sivananda in einer bestimmten Phase seines Lehrens so oft betont hat, dass seine Schüler das dann Sivananda-Pranayama genannt haben, das ist einfach Einatmen, Anhalten und Ausatmen. Und das bewusst machen. So beim Einatmen könnt ihr vielleicht auch machen, während ihr mir jetzt zuhört. Ihr könnt beim Einatmen euch vorstellen, ihr nehmt Energie auf, beim Anhalten könnt ihr euch vorstellen, ihr habt Energie und beim Ausatmen könnt ihr die weitergeben. Das kann man auch – diejenigen, die es kennen – mit Mula Bandha verbinden, man kann es mit Lächeln verbinden und man kann es mit positiven Wünschen verbinden. Da kann man so, jedesmal, wenn man wartet, kann man das machen. Wenn man in langweiligen Besprechungen ist, könnte man das machen. Wenn der Vortrag langweilig wird, kann man das auch machen. Eine Möglichkeit für Atemübungen, einatmen, anhalten, ausatmen. Auch das kann einen fast euphorisch stimmen. Da mögen die anderen langweilig irgendwie Sachen sagen oder da ist man halt beim Arzt und wartet. Gut, es gibt so viele andere Dinge, die man auch machen kann, aber man kann auch einatmen, anhalten und ausatmen. Oder wenn man im Stau irgendwo ist, das ist eine zusätzliche Zeit für Pranayama oder für Mantrawiederholung oder um Podcasts zu hören. Das kann man als solches nutzen, um sich wieder aufzuladen. Auch ohne, dass man sich Zeit nimmt auf der Matte, die Zeiten zwischendurch kann man nutzen. Nicht, dass man sie nutzen muss, „ich sollte jetzt Pranayama machen, aber eigentlich habe ich keine Lust“. Dann sagt ihr, „ok, ich nutze den Moment jetzt zur Entspannung “. Aber Pranayama ist etwas, was ich dort euch sehr empfehlen kann.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.