Frage eines Teilnehmers aus dem Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden“:
„Es ist eine Sache, wenn man sich dazu entschieden hat und es dann doch nicht klappt, das kann einen evtl. in große Schwierigkeiten bringen. Wenn ich mal eine Zeit lang nicht übe, weil ich es doch nicht kann, passiert ja nichts, ist ja nicht weiter tragisch, kann ich mir also gut vornehmen. Aber wenn ich jetzt etwas entscheide, womit ich mich in finanzielle Verbindlichkeiten begebe, aus denen ich auch nicht so schnell wieder rauskomme und ich merke, das war ein Fehler, da muss ich aber durch, dann kommen viele andere Ängste dann auf, die einen immer wieder dann auch, nochmal überlegen, also Zweifel. Da sehe ich jetzt im Moment nicht so einen Weg heraus.“
Wir können natürlich jetzt auch nicht alles abdecken. Ich will trotzdem kurz darauf eingehen. Ich sagte dort auch, wenn sich nicht etwas Grundlegendes ansonsten ändert. Also, wenn natürlich eine äußere Situation sich ändert, dann muss man manchmal auch den Entschluss überdenken. Wenn wir jetzt dieses banale Beispiel nehmen, man nimmt sich vor, jeden Tag die Krähe zu machen und dann stellt man plötzlich fest, das Handgelenk tut von Tag zu Tag weher, dann macht man das nicht weiter, sondern dann weiß man, wenn in der Krähe das Handgelenk weher tut von Tag zu Tag, hört man besser früher auf als später. Oder wenn man einen Entschluss gefasst hat und der führt einen in finanzielle Nöte, dann kann man noch überlegen, „komme ich da noch raus?“ und seine Verluste dort letztlich beschränken. Eine Möglichkeit. Du hast aber auch etwas anderes angesprochen, man kommt jetzt nicht einfach so raus, man muss da durch. Und dann kann man durchaus mit sich selbst argumentieren, wenn dann Selbstzweifel und Selbstvorwürfe usw. kommen. „Wie konnte ich das denn machen? Das hätte ich doch besser wissen sollen. Tante Sowieso hat mich ja auch davor gewarnt usw.“ Und dann kann man irgendwo die Achtsamkeit fokussieren. Also, nicht über sich selbst ärgern, man sagt, „danke, dass ihr mir jetzt so wunderbare Ratschläge gebt“, das kann man so in sich selbst sagen und „vielleicht bei der nächsten Entscheidung kann ich das ja berücksichtigen“. Und vielleicht kann man es sogar aufschreiben. Manchmal hilft das Schreiben, dass solche Sachen aus seinem Kopf raus sind. Ich weiß nicht, wer von euch Harry Potter gelesen hat. Da gibt es ja diesen Dumbledore und der hat da so einen Denkarium, der hat da so einen Zauberstab und mit dem holt er dann Gedanken aus seinem Kopf und legt es dann in irgend so eine Flüssigkeit, dass er nicht ständig daran denken muss. Und für viele Menschen kann so ein Denkarium sein, dass man etwas aufschreibt. Wenn einem z.B. dann Gedanken einfallen, die man hätte wissen müssen und deshalb zu einer falschen Entscheidung gekommen ist, dann schreibt man die mal auf. Und dann sagt man: „Ok, ich habe es mal aufgeschrieben, das nächste Mal werde ich es berücksichtigen, aber jetzt möchte ich Vorschläge haben, wie ich dort positiv weiterkomme.“ Das kann man zu seinem Team sagen, das gilt ja auch im äußeren Team. Menschen lamentieren manchmal über alles, das nutzt aber wenig und dann kann man stattdessen sagen: „Ok, jetzt lösungsorientiert. Was müsste denn passieren oder was könnte ich machen? Oder ich hätte gerne dabei ein solches Ergebnis. Was könnte ich machen, um zu dem Ergebnis zu kommen?“ Also, nicht ärgern über seinen Entschluss, noch weniger ärgern, dass man sich ärgert, dass man diesen Entschluss gefasst hat, noch weniger ärgern, dass man sich ärgert, dass man den Ärger hat über den Entschluss. Wir können jetzt Endlosschleifen schaffen. Der Mensch ist in der Lage in mehrfachen Ebenen rekursiv zu denken. Und stattdessen die Kräfte des Geistes lösungsorientiert zu nutzen. Wirklich so einen Umgang und schauen, „was haben wir dort für tolle Teammitglieder und wie könnte ich dort rauskommen?“ Das wäre dort.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.
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