Und jetzt könnten vielleicht ein paar von euch, die vielleicht schon regelmäßig praktizieren oder mal eine Weile regelmäßig praktiziert haben, mal sagen, was hilft euch für die Regelmäßigkeit der Yogapraxis?
„Das Ergebnis. Dass ich einfach gelenkiger bleibe. Meine Tochter ist schon ganz neidisch. Die konnte ich nicht so motivieren, aber wir haben das mal zusammen gemacht und sie sagte, „naja, so richtig Spaß macht es mir ja nicht, aber wenn ich dich dann sehe, dann möchte ich es doch machen.“ Da habe ich gedacht, das motiviert.“
Gut, also das Ergebnis kann motivieren und da kann man auch vorher daran denken.
„Einen festen Ort im Haus. Mir hilft es, dass ich meinen festen Platz auf jeden Fall habe, den ich nicht noch extra herrichten muss, der ist einfach da. Da ist auch die ganze Aura da und da zieht es mich regelrecht hin. Da bin ich einfach gerne. Das hilft mir schon mal sehr.“
Also, das als weitere Hilfe, irgendwo eine kleine Ecke oder einen Ort zu machen, der schön ist für euch, um dort zu üben.
„Mir hilft die Vorstellungskraft und die Achtsamkeit.“
„Ich verbinde damit, dass ich jetzt schon in der Nähe vom Zentrum bin und halt da hingehen kann. Das ist dann auch eine Motivation, dass man nicht von weiß Gott wo anfahren muss. Dann lege ich halt den Kurs so, dass ich schon in der Nähe bin, dann gehe ich halt dorthin und verbinde es mit der Yogastunde, das ist für mich schon eine Motivation. Das klappt ganz gut. Ich komme regelmäßig zum Praktizieren.“
Noch andere Tipps?
„Wenn ich es nicht mache, kriege ich Kopfschmerzen. So gesehen ist es ganz gut. Das ist irgendwann eine Gewohnheit wie Zähneputzen, dass man sich nicht wohlfühlt, wenn man es nicht macht.“
„Ich finde es schön, dass jedes Mal, wenn ich Yoga übe, also die Körperübungen mache, dass ich jedes Mal ein anderes Erleben habe. Das, was ich gestern vielleicht in der Übung gedacht habe, das kann sein, dass ich da heute gar nicht daran gedacht habe, aber dass dann in anderen Übungen einfach dann wieder der Kopf ganz wild am Arbeiten ist. Das finde ich immer so faszinierend, weil einem das so ein bisschen bei seiner Entwicklung weiterhelfen kann. Das ist für mich immer das, weswegen ich überhaupt Yoga mache. Weil ich das immer so spannend finde, was dabei abläuft.“
„Regelmäßigkeit hilft mir.“
Also, wenn man es mal eine Weile regelmäßig gemacht hat, dann stellt sich die Frage nicht mehr, man macht es.
„Seitdem ich unterrichte, mache ich viel mehr Yoga als vorher, weil ich vieles ausprobiere, ausarbeite und auch mit gutem Beispiel vorangehen möchte.“
Also, auch eine Möglichkeit, wer regelmäßig üben will, macht eine Yogalehrerausbildung und fängt an, zu unterrichten.
Noch etwas, was euch hilft?
„So ein bisschen über diese Schiene mit Belohnung und Bestrafung, finde ich ganz gut. Weil ich finde, dazu gehört ja auch Disziplin und wenn ich diszipliniert bin, dann belohne ich mich. Aber nicht in Form von Essen jetzt.“
Gibt es irgendeine Belohnungsmöglichkeit, die du als Tipp geben willst?
„Kino gehen.“
Noch ein Tipp?
Ich glaube, die meisten Tipps, die ihr gehört habt, es läuft irgendwo darauf hinaus, irgendwie Tricks zu finden, mal anzufangen und dann, wenn man es eine Weile macht, dann motiviert letztlich die Erfahrung und der Erfolg. Wenn man weiß, „wenn ich Yoga übe, dann gibt es keine Rückenprobleme“, dann, wenn man keine haben will, macht man es. Wenn man weiß, Yoga üben gibt die tollsten Erfahrungen oder gibt einem neue Energie oder der Tag verläuft anders. Und deshalb, zu Anfang muss man irgendwie beginnen und wenn man es eine Weile begonnen hat, dann läuft es gut. Oder der einfachste Ratschlag, um jetzt eine Praxis zu beginnen, ist, rolle deine Matte aus! Danach kommt alles von selbst. Oder, rolle dein Handtuch aus! Selbst das geht.
„Das sage ich zu meinen Teilnehmern dann auch ziemlich zu Anfang: Schaut, dass ihr euch eure eigene Matte beschafft. Oder ich habe dann auch mal einen ganzen Schwung gekauft und habe die dann bei mir auf Halde gelegt und habe immer wieder motiviert, diese Matten dann auch zu kaufen, weil ich das auch einen ganz wichtigen Schritt finde, eine Matte zu haben. Und das hat sich auch immer wieder bestätigt, dass die Teilnehmer dann auch zu Hause, nicht nur bei mir im Kurs, sondern dann auch zu Hause, in die eigene Praxis kommen, wenn die ihre Matte haben.“
Das ist eine wichtige Sache. Irgendwann habe ich mal eine empirische Studie gelesen, wer sich eine Matte anschafft, hat eine doppelt so große Wahrscheinlichkeit, zu Hause Yoga zu üben, wie der, der es nicht macht. Auch wenn man für Yoga eigentlich keine Matte braucht. Man kann es auch direkt auf einem Handtuch machen, aber das hilft. Gerade in unserer heutigen Gesellschaft.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.