Angenommen, man ist irgendwo so leicht deprimiert, dann kommen plötzlich alle Gedanken in einem hoch, die irgendwo mit Depression zusammenhängen. Also jetzt nicht Depression im klinischen Sinne, sondern jetzt eben wörtlich verstanden, das kommt ja vom Lateinischen deprimere und das heißt niederdrücken. Also, ein deprimierter Gemütszustand ist eigentlich ein etwas niedergedrückter Gemütszustand. Also, ich spreche jetzt nicht von der klinischen Depression, aber man ist so leicht deprimiert, niedergedrückt und sofort kommen dann alle Gedanken auf, die man hat, wenn man niedergedrückt ist. Oder man ist niedergedrückter Stimmung und dann macht jemand einen ein Kompliment, dann denkt man, „jetzt verulkt der mich auch noch“. Oder dann geht man raus und die Sonne scheint und man sagt irgendwo, „so ironisch ist das Schicksal, jetzt scheint mir auch noch die Sonne auf den Pelz“. So kann man es interpretieren. „Außerdem, wenn ich schlechter Laune bin und zu nichts Lust habe, jetzt muss noch dazu schönes Wetter sein“. Dagegen, wenn man irgendwo in einem guten Gemütszustand ist, gut, dann wird alles belebt, was mit diesem Gemütszustand zusammenhängt. Und genauso auch, wir ziehen Menschen an, die diesen Gemütszustand haben. Angenommen, man ist deprimiert, dann versteht man sich wunderbar mit allen anderen, die auch deprimiert sind. Angenommen, man ist irgendwo innerlich verärgert, dann kann man wunderbar den Ärger von anderen auch anziehen. Und es gelingt einem auch, auch in einem gutgelaunten Menschen vielleicht Ärger zu erzeugen. Man kann natürlich warten, bis sich alles von selbst auflöst.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.