Ich hatte euch auch schon gesagt, wir wollen heute Nachmittag so ein paar auch Gegenspieler oder man kann sagen, andere Teammitglieder uns mal bewusst machen oder ich möchte euch dazu ermutigen, euch der anderen Teammitglieder auch bewusst zu werden. Und heute Morgen hatte ich schon so kurz genannt, der innere Schweinehund ist eigentlich eine Manifestation von Kapha. Und einer Teilnehmerin ist das ja sofort ins Auge gesprungen, die sich mir Ayurveda auskennt. Ayurveda spricht von Kapha, Pitta und Vata und diejenigen, die das kennen, mögen es mir vergeben, dass ich da kurz darauf eingehe, auch wenn ihr das schon hundert Mal gehört habt. Aber ich will es eben nur kurz machen und der Ansatz jetzt, den ich wählen will, ist weniger, dass das ein krankheitsorientierter Ansatz ist und welche Krankheit mit was zu tun hat. Auch vielleicht nicht unbedingt, dass ihr gleich eure Typendiagnose macht. Die kann manchmal auch helfen, zu wissen, was ist dort vielleicht stärker. Sondern vor allem, mein Ansatz, den ich für heute Nachmittag wählen will, wir haben alle drei in uns, vielleicht in unterschiedlicher Stärke, und es hilft, alle irgendwo ihren Platz zu geben. Kapha ist Wasser, Erde und das ist all das, was wir über den Schweinehund gesagt haben. Er will uns schützen, ist so ein bisschen konservativ, also bewahrend, ruhig. Da ist durchaus auch Genuss und letztlich auch irgendwo Entspannung , ein bisschen Gemütlichkeit. Übrigens, ein schöner deutscher Ausdruck, der Ayurveda.html“>Kapha gut trifft und der in keine Sprache übersetzbar ist. Oder fällt jemanden von euch ein englischer oder französischer Ausdruck für Gemütlichkeit ein? Dann folgt Pitta und Pitta ist Feuer und Pitta ist damit Durchsetzungsvermögen. Pitta ist Wille und letztlich auch Mut und letztlich auch, Dinge abschließen. Also Zielstrebigkeit und Aggressivität würde auch dazu gehören. Man kann auch sagen, „aggressiv“ kommt ja eigentlich vom Lateinischen „aggredere“ und das heißt „etwas angehen“. Also, positiv ausgedrückt ist all das. Und wenn man z.B. merkt, man ist aggressiv, dann könnte es sein, dass vielleicht diese Fähigkeit, etwas anzugehen, vielleicht sich nicht auf positive Weise bisher ausdrückt, dann kann man schauen, „wie könnte ich das vielleicht anders ausdrücken?“ Und Vata ist so ein bisschen Luft. Luftelement heißt dann z.B. Kreativität, Leichtigkeit, Spontanität, auch Flexibilität, aber vor allen auch, der Vata -Anteil will immer Neues, Neugier und auch Ideenreichtum. Das gehört zur Kreativität. Also, wir haben all diese in uns, obgleich auch jeder Mensch irgendwo ein Mischungsverhältnis aus den dreien ist. Dann gibt es manche, bei denen überwiegt Vata , bei manchen überwiegt Pitta und bei manchen überwiegt Kapha. Also, Vata , Pitta , Kapha. Manchmal sind zwei, manchmal sind drei. So ein Beispiel, so ein modernes Beispiel.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.
Super, dass hier immer soviel geschrieben wird.
Was für eine schöne Sichtweise. Man legt immer so viel wert auf das Ungleichgewicht und die negativen Auswirkungen eines übermäßigen Doshas. Zumindest haben ich das Gefühl. Bin selbst ein Vata-Kapha-Typ, mit extrem starkem Vata. D.h. ich denk immer an meine „Vata-Störung“ und vernachlässige das schöne, was aus diesen Eigenschaften entsteht.
Andere Fage: Man an soll ja immer das übermäßige Dosha ausgleichen. Mir wäre es eigentlich sympathischer, das Dosha, das zu wenig ist – in meinem Fall Pitta – anzufeuern (schönes Wortspiel 🙂 ). Gibt’s diese Sichtweise im Ayurveda? Kann man damit arbeiten, oder geht da was verloren?
Herzliche Grüße, Anna
Hallo Anna, ja, man kann auch damit arbeiten, etwas anderes zuzuführen. Allerdings macht man das im Ayurveda nicht über die Verstärkung eines Doshas, sondern über die Verstärkung eines Elementes. Wenn also z.B. Vata zu stark ist, kann man Feuer, Erde und Wasser erhöhen. Wenn Pitta zu stark ist, erhöht man Erde und Wasser. Wenn Kapha zu stark ist, erhöht man Feuer und Luft.