Also, zum einen brauchen wir uns auch nicht zu viel Sorgen zu machen, die Psyche regeneriert sich von selbst, manchmal kommen auch positive Dinge, die uns beeinflussen. Wir können aber auch einen Einfluss darauf nehmen. Dazu möchte ich euch natürlich ermutigen, dass ihr selbst ab und zu mal überlegt: „Jetzt bin ich in der und der Stimmung. Will ich eigentlich in der Stimmung sein? Könnte ich nicht in eine andere Stimmung kommen?“ Übrigens auch so eine Sache, die einem dort helfen könnte, wäre: „Wie wäre es eigentlich, wenn ich in der Situation in einer anderen Stimmung wäre? Angenommen, mir würde es gut gehen, mir geht es zwar jetzt nicht gut, aber angenommen, mir würde es gut gehen, wie würde ich in der Situation darauf reagieren? Es mag zwar so sein, dass es mir jetzt nicht so gut geht, aber wie wäre es denn, wenn es mir gut gehen würde? Wie würde ich dann gucken, wie wäre meine Körperhaltung, wie wären meine Gedanken, wie wären meine Gefühle?“ Das kann man auch mal ausprobieren. Manche Menschen mögen es, dieses Gegenwartsbetonte. Es geht einem schlecht, man sagt: „Mir geht es gut. Ich bin großartig, mir geht es gut, mein Wille ist stark, ich bin voller Licht und Energie, ich fühle mich jederzeit beschützt.“ Und manchen Menschen hilft das. Aber manche Menschen fühlen sich dann irgendwie komisch. Dann fühlen sie sich irgendwo, man kommt sich heuchlerisch vor. Dann kann man es eben anders machen. „Ich freue mich darauf, dass es mir bald wieder gut geht. Ich freue mich darauf, dass es mir heute Nachmittag wieder gut geht. Ich freue mich darauf, dass ich bald wieder voller Energie, Licht und Kraft bin.“ Da könnt ihr überlegen, ob euch so was anspricht. Es gibt dann zwar manche, die sagen, alle Affirmationen sollen gegenwartsbetont sein, meine Erfahrung ist das nicht. Ich meine irgendwo, unser Unterbewusstsein versteht Zukunft oder Vergangenheit oder Gegenwart gar nicht so und deshalb kann man auch, wenn es für den bewussten Geist ehrlicher klingt, sagen, „ich freue mich darauf, dass das und das eintritt“. Oder, „morgen früh wird es mir gut gehen“. Und eben die nächste Möglichkeit, die manchen Menschen hilft, ist, das hypothetisch zu machen, durchzuspielen. „Wie wäre es denn, wenn es mir jetzt gut ginge? Es muss mir zwar nicht gut gehen, es ist auch ganz ok, wenn es mir schlecht geht, aber ich kann ja mal durchspielen, wie wäre es denn, wenn es mir gut geht? Wie wäre es denn, wenn ich jetzt fröhlich wäre und wie wäre es, wenn ich Energie hätte? Wie wäre es, wenn ich jetzt und in diesem Moment usw.?“ Man malt es so aus, wie es wäre. Und meistens wird man dann feststellen, wenn man lange genug überlegt, wie es wäre, plötzlich ist es. Das sind so ein paar Anregungen und ihr könnt mal schauen, ob irgendwas von euch dort vielleicht anspricht. Die meisten werden feststellen, eine dieser Weisen klappt für sie besser als die andere.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.