Also, das Chitta hier, das ist unser Team, das wir haben und mit dem wir zurechtkommen können und müssen. Gut, müssen müssen wir auch nicht. Es kann auch eine schöne Weise sein, durch das Leben zu gehen und von Konflikten zerrissen zu werden. Muss auch nicht so schlimm sein. Es gibt manche Menschen, die empfinden das auch irgendwo im Nachhinein als etwas Interessantes. Beziehungen zu anderen Menschen sind ja auch nicht nur befriedigend, wenn man immer einer Meinung ist. Und manche sind dort mehr harmoniebedürftig im Zwischenmenschlichen und manche finden es ganz schön, wenn da auch mal die Fetzen fliegen, aber hoffentlich nur im übertragenen Sinn. So kann es ja auch im Inneren sein. Aber irgendwo müssen wir damit umgehen. Und dann gibt es eben den Steuerer, den Schlichter, der die Information bekommt und letztlich auch sagt, wo es langgeht und der auch sagt, wie man die Kräfte dann auch nutzt. Und dieser Buddhi, der kann auch stärker sein, er kann schwächer sein und er kann geschickter sein und ungeschickter. Das ist so wie, ihr wart sicherlich schon mal in irgendwelchen Teams oder Arbeitssituationen, da gab es einen besseren Vorgesetzten und einen weniger guten Vorgesetzten. Und der bessere Vorgesetze, da weiß man gar nicht, was macht ihn eigentlich aus? Z.B. in der Betriebswirtschaftslehre wird dort seid achtzig Jahren darüber diskutiert, was ist ein guter Chef? Und es gibt hundert Theorien und natürlich, in der Betriebswirtschaftslehre wird immer daran gemessen, was dabei herauskommt. Und das ist so das Messkriterium. Und alle empirischen Forschungen zeigen eines, erfolgreiche Chefs haben wenig gemeinsam. Mindestens wenig gemeinsam, was über empirische Forschung erforschbar ist. Und deshalb will ich jetzt darauf nicht zu sehr eingehen. Das kann uns aber auch eine Befriedigung geben, auch jeder für sich hat irgendwo eine unterschiedliche Weise, Buddhi zu sein. Gut, man kann sagen, gute Teamleiter haben irgendwo ein Charisma und auch ein Durchsetzungsvermögen. Das ist sicher eine Sache, die viele haben. Und sie haben auch die Fähigkeit, einzuschätzen, was sie für Teammitglieder haben und die weiter zu entwickeln. Und die haben oft dann auch die Fähigkeit, deren Informationen irgendwo zu bekommen. Sie haben vielleicht die Fähigkeit, vieles zu delegieren. Und irgendwo, manche haben die eine Fähigkeit mehr und die andere weniger. Und so, auch hier können wir sagen, wir können lernen, die verschiedenen Fähigkeiten von uns, von dort verschiedene Informationen zu bekommen. Wir können es lernen, mit denen geschickt umzugehen und die einzelnen Mitglieder unseres Teams gut zu motivieren, unseres inneren Teams, aber es gehört auch dazu, ein gewisses Charisma zu haben. Und letztlich, das Charisma oder die Kraft der Buddhi ist das, was man auch bezeichnet als den altmodischen Begriff der Willenskraft. Der ist ein bisschen aus der Mode gekommen, aus einem guten Grund nach dem zweiten Weltkrieg. Dieser Ausdruck wurde, wie so viele Ausdrücke, eben in der Nazizeit missbraucht und er wurde auch übermäßig viel irgendwann mal genutzt. Aber es ist ein Begriff, den Swami Sivananda eben auch gebraucht und zwar in dem Kontext, ist die Kraft, mit der wir das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben und für richtig halten. Natürlich, die Buddhi, man kann sagen, ist ein bisschen stärker bei den Pitta -Typen als bei anderen, aber ich meine, auf einer anderen Ebene ist es nur eine andere Ausprägung. Und diese Willenskraft zu entwickeln, ist auch etwas, was einem hilft, sein eigenes Leben besser steuern zu können. Das also als eine Grundlage, die auch hilft. Nicht, dass die anderen schlechter wären, aber die Willenskraft ist das, was uns hilft, unser Leben zu steuern. Nehmen wir mal an z.B., ihr habt euch vorgenommen, morgen um 06:30 Uhr aufzustehen, um um 07:00 Uhr noch zu meditieren, so dass ihr dann um 08:00 Uhr aus dem Haus gehen könnt und dann alles pünktlich machen könnt. Und angenommen, der Wecker klingelt dann um 06:30 Uhr. Und dann kommen alle möglichen interessanten geistigen Ideen. Und jetzt hängt es davon ab, wie geht ihr damit um, wie geschickt geht ihr damit um und letztlich auch, wie stark ist eure Willenskraft. Angenommen, eure Willenskraft ist stark, ihr setzt das um, wofür ihr euch entschieden habt, dann ist da keine Frage. Ihr habt euch vorgenommen, um 06:30 Uhr aufzustehen, also steht man auch um 06:30 Uhr auf. Da gibt es keine Diskussion. Und angenommen, man hat das bisher noch nicht so etabliert in sich oder angenommen, man hat es vielleicht früher übertrieben und so gibt es eine Revolte und unsere Teammitglieder halten sich nicht mehr daran, dann müssen wir das wieder neu etablieren.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.