Und das ist eben auch gut, zu erkennen, da sind Menschen unterschiedlich und man muss auch lernen, unterschiedlich mit seinem inneren Schweinehund umzugehen. Das ist wie bei verschiedenen Hunderassen, die sind auch unterschiedlich. Z.B. den Hund, den wir haben, der ist unwahrscheinlich gut zum Springen und der springt gerne auf Mauern und auf Stühle und überall hin. Dem brauche ich bloß dorthin zu zeigen und dann rennt er dort hoch, aber zu probieren, dass der apportiert, das ist zwecklos, das ist nicht seine Sache. Und so ähnlich ist es mit jedem inneren Schweinehund, die funktionieren anders und mit denen muss man anders umgehen. Und so ist auch so ein bisschen Überlegung, was ihr an diesem Wochenende vielleicht ein bisschen mehr lernt, „Wie manifestiert sich mein Schoßhund oder Raubtier oder Rudelmitglied und wie kann ich mit ihm umgehen?“ und das ist dann eben durchaus unterschiedlich. Da gibt es Menschen, die schreiben sich einen Plan und es wird gemacht und fertig. Und da muss man halt nur ein paar Minuten dort für alles Mögliche einbauen und dann gibt es andere, die müssen anders mit ihrem Leben umgehen und das ist vermutlich die Mehrheit. Mindestens die Mehrheit, die hier sitzt und dort gilt es, etwas kreativer mit umzugehen. Und so muss auch jeder so seinen eigenen Weg finden. Es gibt da so eine schöne rabbinische Geschichte. Die gibt es in unterschiedlichen Versionen mit unterschiedlichen Namen. Es gab mal einen Rabbi, ich nenne ihn jetzt mal Joshua, und er sagte zu seinen Schülern, „Wenn ich irgendwann mal vor meinen Schöpfer trete“ – gemeint war nach dem Tod – „und Gott fragt mich, warum warst du nicht wie Moses? Und dann werde ich sagen, weil ich nicht Moses war. Und wenn er mich fragt, und warum warst du nicht wie Elias? Dann werde ich antworten, weil ich nicht Elias war. Aber wenn er mich fragt, warum warst du nicht Joshua in seinem vollen Potential? Dann werde ich nicht antworten können.“ Und das ist eine entscheidende Sache. Zum einen ist es gut, Ideale zu haben und es ist gut, auch irgendwelche Vorbilder zu haben, nur, wir können selten ein Ideal einfach so uns vornehmen. Es läuft nicht ganz so am Reißbrett, sein Leben zu planen und dann Schritt für Schritt dort hin zu gehen, ohne dass man weiß, wer man überhaupt ist und was man ist. Und da will ich hoffen, oder nicht nur will ich hoffen, bin ich sicher, ihr kriegt die ein oder andere Anregung. Zum Teil aus einigen Übungen, vielleicht auch zum Teil eben, weil ich euch auch öfters mal bitten werde, was ihr dort vielleicht aus eurer eigenen Erfahrungen dazu sagen könnt.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.