Yoga spricht von der kosmischen Schöpfung und kosmischen Auflösung

Natürlich, was mit der Erde passiert, ist eine andere Sache. Und da sollten wir uns schon bemühen, die Klimakatastrophe abzuwenden. Aber wir müssen auch sagen, selbst wenn es eine Klimakatastrophe gibt und selbst wenn das menschliche Leben auf der Erde unmöglich wird, die Shakti würde auf der Erde vielleicht mit einem Intervall von ein paar Millionen Jahren Leben wieder entstehen lassen. Also, wir sollten uns verantwortungsbewusst verhalten, aber auch nicht die menschliche Bedeutung überschätzen. Das Universum ist größer als das Staubkorn namens Erde, so wunderschön diese Erde ist. So gibt es also kosmische Schöpfung und kosmische Auflösung. Und wenn die Welt aufgelöst ist, dann, was passiert dann? Irgendwann fängt ein neuer Schöpfungszyklus an. Kosmischer Tag und kosmische Nacht. Man kann sagen, kosmischer Morgen, kosmischer Mittag, kosmischer Abend, kosmische Nacht. Was meint ihr, wie lange dauert die kosmische Nacht ohne Schöpfung? Genauso lange wie die Schöpfung, länger als die Schöpfung, kürzer? Das war eine Fangfrage. Wenn Shakti sich nicht getrennt hat von Shiva und es keine Welt gibt, dann gibt es auch keine Zeit. Von daher macht die Frage, wie lange dauert das, keinen Sinn. Es dauert eine Ewigkeit und es dauert genau nichts. Also, von einem Standpunkt aus, in dem Moment, wo die Schöpfung aufhört, beginnt sie auch wieder von neuem. Was dazwischen ist, kann man nicht messen. Von einem anderen Standpunkt aus, vom Bewusstseinsstandpunkt aus, dauert sie ewig.

Jetzt interessiert uns aber nicht nur die kosmische Schöpfung, sondern auch die mikrokosmische Betrachtungsweise. Und es heißt, Makrokosmos entspricht dem Mikrokosmos, alles, was es im Makrokosmos gibt, gibt es auch im Mikrokosmos. Und in jedem Teil – mit anderen Worten – ist das Ganze enthalten. Und der Mensch interessiert sich natürlich am meisten für welchen Mikrokosmos? Den Mensch. Mensch interessiert sich besonders für Mensch. Der Mensch hat jetzt auch Shiva, Bewusstsein, in sich. Und der Mensch hat die Shakti, welche im Menschen die verschiedenen Ebenen geschaffen hat, die auch weiter existieren. So wie ja auch, wenn die physische Welt geschaffen ist, dann existieren ja weiter die Astral- und die Kausalwelten und Shiva auch. Und von einem höheren Standpunkt aus ist alles auch eine Manifestation des einen Unendlichen. Und so gibt es im Menschen das reine Bewusstsein, es gibt die Kausalebene als Ebene der Archetypen, als der Grundgesetzmäßigkeiten des Menschen, als die Urprinzipien, eben auch als Kausalkörper, wo auch unser Karma ist, unsere Aufgaben für die Zukunft, auf der niedrigeren Ebene des Kausalkörpers. Dann haben wir einen Astralkörper, nämlich Anahata-Ebene, höherer Astralkörper, wo Ich-Bewusstsein und Verstand sich befinden. Höhere Intuition ist ja in der Kausalebene angesiedelt. Dort befinden sich Manipura-Ebene, die Ebene des Unterbewusstseins, der Persönlichkeit, wie auch der Emotionen. Swadhisthana-Ebene, die Ebene der Lebensenergie, Prana. Und schließlich Muladhara-Ebene, die Ebene des physischen Körpers mit den fünf grobstofflichen Elementen. Eben grobstofflicher Äther ist das ganze elektromagnetische Spektrum, das im Körper ja auch ist, Nervenenergie und verschiedene andere feinphysikalische Aspekte. Dann gibt es Luft in Form von Gasen im Körper, Feuer in Form von der Körpertemperatur. Es gibt Wasser, eben, der Körper ist zum größten Teil flüssig, und es gibt Erde, grobstoffliche Erde als das Feste, wie die Knochen und anderes, was eben den Menschen fest zusammenhält.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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