Wir können uns an diese und alle großen Meister richten, wenden und um Führung bitten und uns dafür öffnen

Der nächste Teil der Sloka:

„Und viele andere großen Siddhas, die mit Hilfe der Macht von Hatha Yoga die Zeit überwunden haben, durchwandern die Welt.“

Und wir können uns an diese und alle großen Meister richten, wenden und um Führung bitten und uns dafür öffnen.

10. Vers

„Hatha Yoga ist eine beschützende Zuflucht für die von den drei Arten von Tapa, Leiden, Heimgesuchten. Für alle, die sich mit Yoga beschäftigen, ist Hatha Yoga wie die Schildkröte, die die Welt trägt.“

Dieser Vers hat eine sehr tiefe Bedeutung auf den verschiedensten Ebenen. Er sagt zum einen, Hatha Yoga ist eine beschützende Zuflucht für die, von den drei Arten von Tapa Heimgesuchten. Es ist nicht Tapas, Tapas ist Askese und intensive Praxis. Tapa heißt Leiden. Und wir können von drei Arten von Leiden betroffen sein und Swatmarama sagt, egal, worunter wir leiden, Hatha Yoga kann uns helfen. Ich sagte auch gestern Abend, dass in einer Schrift zu Anfang oft steht: Gott wird gegrüßt, Guru wird gegrüßt, es wird gesagt, wofür ist diese Schrift gut, was wird behandelt, was wird damit erreicht und welches sind die Qualifikationen für einen Schüler. Und hier wird gesagt, zwei Qualifikationen für einen Schüler. Erstens, er muss an irgendwas Mangel spüren, an irgendetwas leiden vielleicht. Das muss jetzt kein abgrundtiefes Leiden sein, es kann es auch sein, aber es muss es nicht, ich werde gleich darauf eingehen. Und als zweites, er muss bereit sein, selbst etwas zu tun. „Diejenigen, die sich mit der Yoga Praxis beschäftigen“, steht dort in dieser Übersetzung, aber man kann den Sanskrit-Vers auch übersetzen als, „diejenigen, die bereit sind, selbst zu praktizieren, selbst etwas zu tun“. Also, drei Arten von Leiden, da gibt es verschiedene in den Kommentaren, verschiedene Unterteilungen. Eine wäre, wir können physisch leiden, Krankheit, Stress oder was auch immer oder Begleiterscheinungen vielleicht vom Altern. Als zweites können wir leiden unter geistig-emotionalen Leiden, irgendwo Probleme in Beziehung, Familie oder sonstige emotionale Leiden, auch im Sinne von berufliches Leiden, würde auf dieser Ebene auch dazu gehören, vielleicht materielles Leiden. Und die dritte Ebene, spirituelles Leiden. Vielleicht hat man das, was man im Leben braucht, aber irgendwo sucht man, es muss noch etwas mehr geben. Vielleicht kommt spirituelles Leiden daraus, dass man merkt, „ja, alles ist vergänglich, Körper ist krank“ oder er war so erfolgreich im Beruf und jetzt alles verloren. Zwanzig Jahre in der Firma geschuftet, jetzt wegrationalisiert. Oder fünfzehn Jahre lang Unternehmen aufgebaut, jetzt pleite, nur weil sich eine Gesetzeslage geändert hat oder irgendeine neue Erfindung gemacht wurde. Oder auch anderes herum, Beziehung toll, Kinder nett, Job gut, viel Geld, man hat das Auto, das man will, den iPod, den man will, sogar die eigene Fußballmannschaft hat die Meisterschaft gewonnen. Also alles, was man so im Leben vielleicht haben will ist da, und dennoch, irgendwo ist eine Leere, man will mehr. Oder auch anders, aus heiterem Himmel hatte man eine spirituelle Erfahrung, man wird davon berührt und sagt: „Das muss ich vertiefen. Das will ich haben.“ Also egal, auf welcher Ebene dieses Leiden ist, Hatha Yoga kann einem helfen. Und so ist auch die Motivation der Menschen, die Hatha Yoga üben, ja sehr unterschiedlich. Und das ist ganz ok. Ich werde öfters mal gefragt auch von Journalisten: „Ist es eigentlich ok, dass die Menschen im Westen den Hatha Yoga so verweltlichen?“ Er wird ja zum Teil recht verweltlicht, eben zum Teil einfach nur zur Medizin, zur Heilung, zum anderen ist ja Yoga inzwischen auch in. Es wird zum Teil sogar als Allheilmittel für alles genannt. Vor kurzem hat sogar der SPD-Generalsekretär Hubertus Heil dem CSU-Generalsekretär und Parteivorsitzenden Huber geraten, Yoga zu praktizieren, weil der sich irgendwie darüber aufgeregt hat, dass die SPD einen anderen Präsidentschaftskandidaten aufgestellt hat. Und dann hat der Hubertus Heil gesagt, er sollte halt mal ein bisschen Yoga üben und ein bisschen entspannen lernen.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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