Avastha heißt Zustand, Mani heißt Edelstein, Unmani ist ein besonders wertvoller Gegenstand. Das ist eine Interpretation des Wortes Unmani. Manche kennen, „Om Mani Padme Hum, Oh du Juwel im Lotus“ als buddhistisch-tibetanisches Mantra. Mani steckt da drin, Juwel. Also, Unmani Avastha, der besonders wertvolle Zustand. Zweite Bedeutung dieses Wortes kommt von Manas. Manas heißt Geist und hier ist es der Zustand jenseits des Denkens. Also, ein wertvoller Zustand jenseits des Denkens. Swatmarama gebraucht ja jede Menge Wortspiele, die natürlich in den Übersetzungen oft nicht so ganz klappen.
„Wenn alle Nadis, die jetzt von Unreinheiten voll sind, gereinigt werden, dann kann der Yogi erfolgreich sein Prana beherrschen oder sein Prana steuern. Daher sollte man Pranayama mit einem Geist praktizieren, in dem das sattvige Element maßgebend ist, bis die Sushumna Nadi von allen Unreinheiten befreit ist.“
Also, hier beschreibt er wieder einige wichtige Aspekte. Besonders wichtig, Pranayama praktizieren mit einem Geist, in dem das sattvige Element maßgebend ist. Das ist irgendwo so ein Generalvers, den er beschreibt. Es gibt ja so viele verschiedene Konzentrationsformen. Bei Kapalabhati kann man sich auf den Bauch konzentrieren, auf die Wirbelsäule, auf das dritte Auge, auf das Herz, auf Segen von oben, auf das Ausstrahlen, man kann es mit seinem persönlichen Mantra verbinden, mit dem Gayatri-Mantra, man kann es mit Visualisierung verbinden. In der Wechselatmung haben die meisten von euch schon so viele verschiedene Konzentrationsformen praktiziert. Und da ist manchmal die Frage: „Was soll ich jetzt eigentlich machen?“ Die wichtigste Antwort wäre: Mache es so, wie es für dich erhaben ist, lichtvoll ist und wie es sich freudevoll anfühlt. Das ist die Konzentration, die dort am besten ist. All das steckt nämlich in Sattva drin. Es gibt gute Gründe, weshalb man bestimmte Konzentrationsformen wählt. Aber grundsätzlich gilt, jede Konzentrationsform, die kann man wählen, in dem der Geist sattvig ist, also irgendwo erhaben, verbunden, irgendwo rein, lichtvoll, mit Gott verbunden ist oder was auch immer ihr euch darunter vorstellt und wie auch immer ihr es nennen wollt. Ich glaube, ihr versteht, was ich meine. Ich habe dem Swami Vishnu ja sehr viele Pranayama-Fragen gestellt. Ich war so einer, der immer wieder dem Swami Vishnu Fragen gestellt hat, so meistens am Ende vom Satsang, denn so einfach war es nicht, den Swami Vishnu zu sprechen. Termine konnte man mit dem schon mal gar nicht bekommen, aber man konnte ihn irgendwo am Ende vom Satsang abfangen und ihm Fragen stellen. Und das habe ich immer wieder gemacht und er hat mir auch immer wieder Antworten gegeben. Aber immer wieder zwischendurch hat er mir gesagt: „Don’t worry about details. Concentration is most important. Mache dir nicht zu viele Gedanken über die Details, die Konzentration ist das Wichtigste.“ Also, es ist schon hilfreich, wenn man ein paar Details kennt, aber wichtiger ist die sattvige Konzentration dabei. Und dann übt man Pranayama und dann werden die Nadis von Unreinheiten gereinigt. Und wenn die Nadis, die Energiekanäle von Unreinheiten gereinigt sind, dann kann das Prana in die Sushumna fließen, in die feinstoffliche Wirbelsäule. Wenn das Prana in die Sushumna fließt, dann wird der Geist konzentriert, dann fließt das Prana weiter nach oben, so erreicht man höhere Bewusstseinszustände, und irgendwann, über diese höheren Bewusstseinszustände kommt man in Samadhi.
– Fortsetzung folgt –
Unbearbeitete Niederschrift eines Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:
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