Übe eine gewisse Zeit lang besonders intensiv Yoga und du bekommt dadurch das Prana, was du dann auf Jahre hinaus brauchen kannst

Ich selbst habe das zweimal drei Monate gemacht und irgendwo ein bisschen sanfter, aber doch vier bis sechs Stunden Pranayama am Tag während meines Studiums mehrere Jahre. Und so kann man eine gewisse Zeit lang besonders intensiv üben und bekommt dadurch das Prana, was man dann auf Jahre hinaus brauchen kann. Ihr könntet auch z.B. eine Kundalini Intensivpraxiswoche hier machen. Im Sommer gibt es da ja auch wieder eine Woche oder auch zwischen den Jahren ist irgendwo etwas ganz besonders Intensives und ich kann es euch nur empfehlen.

Swatmarama erläutert einem dort etwas. Angenommen, man wollte es alleine machen. Im alten Indien, zu seiner Zeit, gibt er folgende Tipps, die sind natürlich für uns nicht gültig. Ich lese es trotzdem mal vor und will ein paar Worte dazu sagen, dass ihr wisst, wie es gemeint ist.

„Der Praktizierende von Hatha Yoga sollte in einer kleinen Mata, Klause, Hütte, leben, die auf einem Platz liegt, der frei ist von Gestein“ Also, Gestein ist dort gemeint, an einem Abhang, wo einem plötzlich ein Stein auf dem Kopf fallen kann. „Frei von Wasser“ Was hier gemeint ist, ist, keine Überschwemmungsgefahr. „Und Feuer“ Also, nicht da, wo es vielleicht ausgetrocknet ist, wo Buschfeuer entstehen können, die im alten Indien durchaus gar nicht so selbst waren. „In der Reichweite einer Bogenlänge in einem fruchtbaren Landstück“ Fruchtbares Landstück, zum einen, dass man vielleicht selbst sich Obst dort von den Bäumen nehmen kann oder dass man eben von Bettelgaben leben kann und das geht natürlich da, wo Menschen auch selbst etwas zu essen haben. „Von einem tugendhaften König regiert, wo er nicht gestört wird.“ Auch wichtig eben, dass es keine Verfolgung gibt. Für uns klingt das ganz selbstverständlich, dass wir hier Yoga üben können. Ich weiß nicht, ob jemand vor dreißig Jahren in den östlichen Bundesländern gelebt hat, oder zwanzig Jahre reichen auch schon aus, und dort Yoga praktiziert hat. Das gab es durchaus auch, aber das ist ziemlich im Untergrund gelaufen, sowie es ein bisschen spirituell war. Da sind handschriftliche Kopien von Swami Sivanandas Büchern im Untergrund im Umlauf gewesen. Und auch von Swami Vishnu, „Das große illustrierte Yogabuch“ habe ich schon ganze handschriftliche Kopien gesehen. Also, das war nicht so einfach. Oder auch eben, ich sagte, zur Zeit von Swatmarama gab es einige Moslemherrscher, die eben manches im Yoga verboten haben. Und da muss man eben aufpassen, dass das nicht passiert. Und wir können uns durchaus glücklich schätzen, dass all das erfüllt ist. Wir brauchen nicht Hungers zu sterben. Man mag über unsere Regierung denken, was man will, religiöse Verfolgung haben wir nicht.

„Die Mata sollte eine kleine Türe haben, sie sollte fensterlos sein, damit keine Insekten reinkommen. Sie sollte eben ohne Löcher sein, dass keine Mäuse, Insekten und sonstige Tiere reinkommen. Sie sollte weder zu hoch noch zu lang sein.“ Was auch so in etwa heißt, manche Menschen wollen es dann immer komplizierter und immer größer. Und damals gab es wahrscheinlich auch schon die Tendenz, dass Menschen sagen, „erst dann, wenn ich mir meine Hütte groß genug gemacht habe, dann kann ich praktizieren“. So gibt es ja auch Menschen, die sagen, „erst dann, wenn ich in eine Vierzimmerwohnung umgezogen bin und meine Frau und alle Kinder haben ihr Zimmer, dann erst kann ich praktizieren.“ Also, einfach leben, erhaben denken, ist die klügste Variante. Übrigens, es gibt auch eine einfache Technik gegen finanzielle Sorgen, das ist, sich eine kleine Wohnung zu nehmen. So viele Menschen haben eine große Wohnung und dann anschließend geht das ganze Geld drauf, die Wohnung zu bezahlen. Und wie viele Menschen dort ein eigenes Haus abbezahlen und eine eigene große Wohnung haben und dann vielleicht noch andere große Anschaffungen und dann muss man in vielem Kleinen immer wieder den Euro umdrehen. Da empfiehlt schon Swatmarama, kleine Klause, weder zu hoch noch zu lang. Dann hat man viele Sorgen nicht. „Sie sollte sehr sauber sein, täglich mit Kuhdung überschmiert.“ Das klingt jetzt ein bisschen komisch. Kuhdung hat so einige Eigenschaften. Wenn er getrocknet wurde und dann zu einem Pulver zermahlen und dann vermischt wird, dann ist er sehr weiß, hat auch insektenabweisende Tendenz und antiseptische Wirkung. Und das wird bis heute in Indien in manchen Landstrichen eben gemacht und die Menschen, die in solchen Häusern gelebt haben, haben tatsächlich weniger unter Infektionskrankheiten gelitten und auch weniger unter Krankheiten, die von Insekten übertragen werden. Das ist natürlich heute nicht mehr nötig, mindestens nicht im Westen. „Sie sollte einen kleinen Platz mit erhöhtem Sitz haben“, das man eben auch praktizieren kann, „und einen Brunnen“, dass man sich nicht um Wasser zu sorgen braucht. „Das Ganze soll von einer Mauer umgeben sein“, damit eben keine Tiger und Löwen dort hinkommen.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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