Subtile Wirkungen der Yoga Pranayama Übungen

Kundalini Yoga, Teil 9

Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 1. Vers

Swatmarama sagt:

„Nachdem sich der Yogi in den Asanas vervollkommnet hat, sollte er in Übereinstimmung mit den von seinem Guru dargelegten Anweisungen Pranayama praktizieren, seine Sinne unter Kontrolle halten und dabei durchwegs eine zuträgliche und maßvolle Ernährung einhalten.“

Man kann Pranayama schon ab der ersten Yogastunde machen, allerdings dann in einer sanften Form. Im Grunde genommen macht der Mensch schon ab seinem ersten Atemzug eine gewisse Form von Pranayama, denn er atmet ein und er atmet aus. Und wenn man den Atem bewusst steuert, dann ist das schon etwas echteres Pranayama. Und in dieser Variation, einfache Bauchatmung, beginnt man ja schon in der ersten Yogastunde. Und dann ab der zweiten oder dritten Yogastunde integriert man irgendwann die Wechselatmung und dann vielleicht in der sechsten oder siebten Yogastunde in einem Kurs integriert man dann Kapalabhati. Das ist jetzt in den sanften Variationen, also ohne die Bandhas, und das kann man Menschen auch relativ zügig beibringen. Die fortgeschritteneren Formen von Pranayamas kann man dann machen, wenn man schon eine Weile Asanas geübt hat, weil die Asanas zum einen die Erdung sicherstellen. Sie geben einem eine gewisse Festigkeit und sorgen dafür, dass das Prana und der physische Körper in Verbindung bleiben und vor allen Dingen auch, dass man nachher das erweckte Prana auch in den Alltag hineinbringt. Und zum anderen, Vollkommenheit in den Asanas, ist jetzt nicht gemeint, dass ihr alle die Füße von vorne oder von hinten an den Kopf bekommt oder von der Seite oder die Beine mehrfach verknoten könnt. Vollkommenheit in den Asanas heißt, ihr seid in der Lage, eine Asana ruhig zu halten für eine gewisse Zeit. Ihr wisst, wie ihr eine Asana so machen könnt, wie es für euren Körper gut ist. Ihr seid in der Lage, dabei zu entspannen, was in der Asana zu entspannen ist. Ihr könnt dabei ruhig atmen und ihr habt eine Bewusstheit während der Asana. Das ist die Vollkommenheit, die man dort braucht, und das heißt, man hat inzwischen gelernt, von Wettbewerbsdenken und dem „bin ich gut genug“-Denken Abstand zu nehmen, dass wir also nicht mit dieser Art von Minderwertigkeitskomplex oder Überwertigkeitskomplex oder Wettbewerbskomplex oder sonst etwas an die fortgeschrittenen Pranayamas gehen.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Yamas und Niyamas im Yoga sind ethische Empfehlungen für den Alltag an persönlicher Disziplin

Die nächsten beiden Verse lese ich einfach und zwinge mich dazu, keinen Kommentar zu machen. Nur, dass ihr nochmal die zehn Yamas und die zehn Niyamas auf euch wirken lasst. Bevor ich sie lese, mache ich noch einen Kommentar. Patanjali kennt fünf Yamas, Swatmarama kennt zehn. Patanjali fünf Niyamas, Swatmarama zehn. Wer jetzt nicht weiß, was Yamas und Niyamas sind, das sind so ethische Empfehlungen und Empfehlungen für den Alltag an persönlicher Disziplin. Also, Yamas mehr die Ehtik, und Niyamas, Empfehlungen persönlicher Lebensgestaltung und Umgang mit sich und anderen.

Also, die zehn Yamas:

Ahimsa, nicht Verletzen, Satyam, Wahrhaftigkeit. Asteya, nicht nehmen, was anderen gehört, Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, Geduld, Seelenstärke, Mitgefühl mit anderen, geradewegs voranschreiten, gemäßigt in der Ernährung zu sein und sich selbst zu reinigen.“ Das sind die zehn Yamas im Hatha Yoga.

Die zehn Niyamas sind:

„Tapas, bestimmte Einschränkungen, Frohsinn, Glaube an Gott, Wohltätigkeit, anderen helfen und dienen, Verehrung des Göttlichen, Anhörung der Auslegung der vedantischen Lehrsätze, ausgewogener Geist, Schamhaftigkeit, also letztlich Höflichkeit, Japa, Wiederholung eines Mantras und das Einhalten von passenden Gelübden, Vratas.“ Das sind die zehn Niyamas.

Hari Om Tat Sat

– Fortsetzung folgt –

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Frohsinn-Blog: Der Yogi erzielt Fortschritte durch Frohsinn

FrohsinnHier ein Frohsinn-Blog Beitrag: „Der Yogi erzielt Fortschritte durch Frohsinn, durch Ausdauer, durch Mut, durch wahres Wissen, starken Glauben an die Worte des Gurus und durch das Aufgeben schlechter Gesellschaft.“

Worum geht es hier im Frohsinn-Blog? Dieser Frohsinn-Blog besteht aus Auszügen aus einem Vortrag von Sukadev Bretz bei Yoga Vidya. Dieser Vortrag wurde mitgeschnitten und dann niedergeschrieben. Aus dieser Niederschrift ist dieser Frohsinn-Blog entstanden. Korrekterweise müsste man sagen: Ein Frohsinn-Blogbeitrag ist entstanden. Denn dies hier ist ja der Kundalini Yoga Blog – mit einem Frohsinn-Blogbeitrag. Also: Dieser Frohsinn-Blog besteht aus einem Kommentar zu einem Vers aus der Hatha Yoga Pradipika, einem Grundlagentext des Hatha Yoga. Hier also der Frohsinn Blog Beitrag mit dem Kommentar von Sukadev:

Der Yogi erzielt Fortschritte durch Frohsinn. Wir machen Fortschritte durch Frohsinn. Es gilt immer wieder, Freude zu haben. Eine einfache Weise, Freude zu haben, ist, dankbar zu sein. Und Frohsinn ist eine Wirkung der Dankbarkeit. Freude ist ein Gefühl, ein schönes Gefühl. Frohsinn ist eine innere Einstellung: Nämlich die innere Einstellung, grundsätzlich froh zu sein.

Frohsinn als Sechster Sinn

Frohsinn heißt, frohen Sinnes zu sein. Frohsinn ist wie ein sechster Sinn: Nicht nur siehst, riechst, schmeckst, hörst und tastest du. Sondern du hast einen Sinn für Freude. Der Frohsinn nimmt überall Freude wahr. Ähnlich wie die Augen Farben und Formen wahrnehmen und die Ohren Klänge wahrnehmen, nimmt der Frohsinn Freude wahr. Du kannst deinen Frohsinn schärfen: Überlege jetzt: Warum könnte ich jetzt froh sein? Wo könnte ich Gründe für Freude finden? Nutze deinen Frohsinn auch, um Freude in anderen zu finden: Genieße es, wenn andere sich freuen. Hilf auch anderen, ihren eigenen Frohsinn zu schärfen, mit ihrem Frohsinn Freude zu erleben.

Frohsinn als Persönlichkeitseigenschaft, die gestärkt werden kann

Klingt das für dich jetzt eigenartig? Frohsinn als sechsten Sinn zu definieren? Ja, es stimmt: es ist eine Uminterpretation. Normalerweise würde man Frohsinn als Persönlichkeitseigenschaft ansehen. Jeder hat Frohsinn, jeder hat Trübsinn. Bei manchen ist der Frohsinn ausgeprägter, bei manchen der Trübsinn. Du kannst Frohsinn aber kultivieren. Übe ihn. Eine Möglichkeit, den Frohsinn zu trainieren, wäre: Du fragst dich: Angenommen, ich würde diese Situation mit Frohsinn anschauen, wie würde ich sie ansehen? Angenommen, ich hätte momentan Frohsinn, wie würde sich das anfühlen? Emotionen, Gefühle, Grundstimmungen kommen häufiger, wenn sie wiederholt werden. Darum: Kultiviere Frohsinn. Entwickle Frohsinn. Praktiziere Frohsinn. Natürlich: Die anderen Emotionen haben auch ihren Platz. Du brauchst sie nicht zu unterdrücken. Aber lass trotzdem Frohsinn stärker werden.

Was steht dem Frohsinn entgegen?

Wir sind auf eine gewisse Weise oft gierig. Gier z.B. steht dem Frohsinn entgegen. Wenn etwas schön ist, wollen wir es noch schöner haben. Ist jemand freundlich, dann soll er dauerhaft freundlich sein. Wenn drei Menschen freundlich sind, dann sollen es wenigstens zehn sein. Wenn es zehn sind, dann sollen es alle sein. Und wenn es fast alle sind, dann fehlt immer noch einer. Und so können wir uns manchmal unter diesen Leistungsdruck setzen.

Frohsinn als Quelle der Freude

Es ist gut, immer wieder Freude zu haben. Freude an der Praxis. Freude, dass man Menschen hat, die freundlich zu einem sind, dass man ein Dach über den Kopf hat, dass man ein höheres Ziel im Leben hat, dass wir öfters mal vielleicht Gottes Gegenwart spüren. Immer wieder freudevoll rangehen. Ausdauer, schreibt Swatmarama. Bei aller Freude, manchmal gilt auch Durchhaltevermögen. Die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn es auch mal nicht nur einfach ist. Und manchmal ist es nicht nur einfach. Da gilt es auch, weiterzumachen, durchzugehen. Und Mut brauchen wir dafür auch. Immer wieder mutig zu sein, weiterzumachen. Auch Vertrauen – es steht hier, starken Glauben an die Worte des Gurus. Mit dem Glauben im Yoga ist es so eine Sache. Also, Swami Vishnu hat uns zu Anfang von Yogalehrerausbildungen immer wieder gesagt: „Ihr braucht an nichts zu glauben, Yoga ist eine Erfahrungssache. Übt und praktiziert, und dann werdet ihr erfahren.“ Wenn man aber eine Weile praktiziert hat, dann kommt auf Erfahrung aufbauendes Vertrauen. Und dann gilt es auch, nicht ständig sein Vertrauen wieder in Frage zu stellen. Gerade in der heutigen Zeit sind wir ja zum Skeptiker erzogen worden. Mindestens die Generation in meinem Alter. Das ist der schlimmste Vorwurf, den man in meiner Klasse machen konnte, jemandem zu sagen: „Du bist angepasst.“ Was Schlimmeres gab es nicht. Das muss vielleicht nicht bei allen so gewesen sein, vielleicht vorher und nachher auch nicht, aber irgendwo, man sollte nicht angepasst sein, nichts glauben, alles in Frage stellen, immer skeptisch zu sein. In mancherlei Hinsicht ist es gut und es gibt vielleicht gute Gründe, dass die Nachkriegsgeneration vielleicht mit ein bisschen Verzögerung dazu erzogen wurde. Nur, es darf dann nicht dazu führen, dass wir ständig immer wieder das anzweifeln, wo wir uns schon eine Weile damit vertraut gemacht haben, auch Erfahrungen hatten, denn dann mangelt es an Enthusiasmus, mangelt es letztlich an Hingabe.

– Fortsetzung folgt –

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Was meinst du zu diesem Frohsinn Blog?

So, jetzt hast du in diesem Blog gelesen, was Sukadev schreibt über Frohsinn. Was meinst du zu diesem Frohsinn Blog bzw. Frohsinn Blogbeitrag? Was sagt dir dieser Frohsinn Blog? Ist das hilfreich? Möchtest du vielleicht etwas ergänzen zu diesem Frohsinn Blog? Dazu ist ja das Kommentarfeld unten da. Schreib doch etwas – ergänze diesen Frohsinn Blog mit deinen eigenen Gedanken – vielleicht hilfst du damit anderen mehr Freude in ihr Leben zu bringen.

Oder magst du soviel Frohsinn gar nicht? Findest du, Menschen mit viel Frohsinn sind oberflächlich? Auch dann schreibe darüber. Dieser Frohsinn Blog soll ja nicht oberflächlich sein. Vielleicht sollte es auch einen Trübsinn Blogbeitrag geben. Goethe hat ja mal gesagt: Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen… Denkst du auch so? Dann schreibe doch einen Blogkommentar? Oder bist du doch ein Fan von Frohsinn? Schreibe also etwas…

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Eines schönen Morgen, wenn all dein Karma vorbei ist, fliegst du zurück nach Haus zum höchsten Brahman/Gott

Swami Vishnudevananda sagte  immer, er hofft, dass bald seine karmischen Aufgaben abgeschlossen sind, dass er allein mit dem Unendlichen verschmelzen kann. Es gibt ja auch dieses schöne Lied: „One fine morning, when my work is over, gonna fly away home. Eines schönen Morgen, wenn all mein Karma vorbei ist, fliege ich zurück nach Haus zum höchsten Brahman.” Gut, da können wir nur eines machen, nicht nur eines, sondern viel machen, nämlich, wir können unser Karma bewusst abarbeiten. Das klingt ein bisschen komisch. Also jedenfalls, wir können unsere Aufgaben annehmen. Wir können das, was zu tun ist, tun. Wenn wir vor dem wegrennen, was zu tun ist, dann müssen wir es später noch mal machen. Also macht man es doch besser jetzt. Und vor allem die unangenehmen Aufgaben, die macht man besser jetzt, dann sind sie vorbei. Gut, manche Menschen lieben es, die Schwierigkeiten immer wieder in die Zukunft zu verlagern, sodass sie Zeit ihres Lebens immer wieder damit konfrontiert werden. Das ist auch eine Art, sein Leben zu gestalten, und auch damit kann man schrittweise sein Karma abarbeiten. Oder man kann sagen: „Ich mache es jetzt.“ Man kann nicht alles jetzt machen, aber man hat ja noch einige Tage, Wochen, Monate, Jahrzehnte, Leben, Millionen Leben. Gut, solange wollen wir nicht warten. Also, wir wollen unsere Aufgaben erfüllen. Und das dritte – auf das dritte wollte ich ja eigentlich hinaus, um diesen Vers zu kommentieren. Und das dritte ist, Mangel an Ojas. Um das Bewusstsein wirklich zu erfahren, und solange wir im Körper sind, haben wir auch Prana, und damit unser Geist diese höchste Bewusstseinserfahrung spiegeln kann und wirklich dauerhaft auch durch sich hindurch wirken lassen kann, braucht es auch ein Gefäß dort. Und das ist letztlich das Ojas, die spirituelle Kraft. Wenn wir genügend Ojas angesammelt haben, dann gelingt es unserem Geist, zur Ruhe zu kommen, sich auszudehnen, dass das reine Bewusstsein für uns spürbar wird. Und um dieses Ojas wirklich ausreichend zu sammeln, dafür ist es notwendig, über einen längeren Zeitraum, ohne Unterbrechung, mit aufrichtiger Hingabe, zu praktizieren. So beschreibt es Patanjali im Yoga Sutra. Über einen längeren Zeitraum, mit aufrichtiger Hingabe, ohne Unterbrechung. Gut, ohne Unterbrechung heißt jetzt, jeden Tag. Es heißt auch, an Sattva-Regeln sich zu halten – für die, die wissen, was das ist. Also, auch die Ernährung spielt eine gewisse Rolle, der Lebensstil spielt eine Rolle. Aber am wichtigsten ist, täglich zu praktizieren. Gut, es sind jetzt einige Anfänger hier, für die ist vielleicht die Vorstellung, täglich zu praktizieren, vielleicht etwas in der fernen Zukunft. Dann empfehle ich, jeden Tag etwas, sei es nur sechs Runden Sonnengruß und nehmt einmal die Woche eine Yogastunde. Und dann schrittweise kann man es aufbauen. Aber viele der Anwesenden üben ja schon eine Weile Yoga, und da ist es eben gut, täglich zwanzig Minuten zu üben, besser noch, eine Stunde zu üben, noch besser, eineinhalb Stunden zu üben. Und manche üben sogar zwei bis drei Stunden am Tag. Aber schon die Stunde ist eine gute. Asana, Pranayama, Meditation, eine Stunde am Tag, ist schon gut für viele. Gut, die, die im Ashram wohnen, da ist es sicherlich ein gutes Stück mehr, was ihr dort praktiziert. Allein der Satsang, der täglich ist, ist ja schon eine Stunde. Asanas, Pranayama dazu. Die meisten meditieren nochmals, entweder, wenn sie abends in den Satsang gehen, meditieren sie nochmal morgens, oder wenn sie morgens in den Satsang gehen, nochmal abends. Und dann kommt man auf zwei bis drei Stunden am Tag. Das kann man mal mehr werden lassen und man kann es mal weniger werden lassen. Jetzt seid ihr z.B. hier im Ashram, also praktiziert ihr mehr. Wenn ihr nach Hause fahrt, die meisten werden anschließend etwas weniger praktizieren. Aber das Wichtige ist, nie ganz aufhören. Das Ojas kann mal sich mehr aufbauen und weiter aufbauen, aber etwas langsamer. Aber in dem Moment, wo man eine Weile gar nichts praktiziert, dann ist es wieder so, dass diese spirituelle Energie, diese spirituelle Kraft wieder verloren geht. Zum Trost, beim zweiten Mal es aufzubauen geht schneller als beim ersten Mal. Kanäle haben sich irgendwo geöffnet. Aber es ist besser, man übt wirklich weiter.

– Fortsetzung folgt –

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Kundalini YOGA heißt auch, an unserem Unterbewusstsein, unserem Denken, unserem Geist, unseren Eindrücken zu arbeiten

Zunächst mal, Samskaras, Eindrücke im Unterbewusstsein. Wenn wir alle möglichen Eindrücke im Unterbewusstsein haben, die nicht sehr erhebend sind, dann hat das eine Neigung, unser Bewusstsein zu beschränken, zu trüben und uns ins Leid zu bringen. Also ist es wichtig, dort zu lernen, diese Samskaras aufzulösen, zu neuen, guten Samskaras zu kommen, positive Denkgewohnheiten zu schaffen und so positive Gefühle und Anschauungen, Reaktionsschemata zu entwickeln, so dass unser Bewusstsein sich lösen kann von allen Samskaras und Einheit erfahren kann. Und das ist ein großer Aspekt der spirituellen Arbeit, eben an unserem Unterbewusstsein, unserem Denken, unserem Geist, unseren Eindrücken zu arbeiten. Zweiter Aspekt ist Karma. Karma in diesem Kontext heißt, Aufgaben, die wir noch zu erledigen haben. Wir kommen auch auf diese Welt mit bestimmten Aufgaben, wir kommen auch auf die Welt mit einer Mission, und jeder mit seinen eigenen Aufgaben und seinen eigenen Missionen. Und für einige davon ist es notwendig, dass wir beschränkte Bewusstheit haben. Manches klappt einfach besser, wenn man nicht so viel weiß. Ihr könnt ja mal nachdenken, ob euch da irgendwas einfällt. Manche Lernlektionen kommen aus Unwissenheit. Und manches kann man anderen Menschen deshalb besser klar machen, weil man selbst wenig weiß. Z.B. auch, wenn ein Kind irgendwo malt, dann mag das Kind vielleicht nicht so schön malen, aber für die Mutter, das schönste Geburtstagsgeschenk ist, wenn das Kind was gemalt hat. Das Herz der Mutter öffnet sich am besten, wenn so ein kleines Geschenk, was man, wenn man es objektiv sieht, irgendein Gekrakel dort hat. Ab und zu mal legen Kinder so vor meine Tür  oder auch in mein Fach so ein kleines Gemälde dort. Da freue ich mich mehr darüber, als wenn mir ein Künstler irgendwo das tollste Gemälde von Shiva dort reinlegt. Einfach so ein Kind, das dort was malt. Und so ähnlich auch, in verschiedener Hinsicht können wir in der eigenen Unwissenheit unsere karmischen Lektionen am besten erfüllen. So ähnlich hat es mal Ramakrishna dem Vivekananda gesagt. Der Vivekananda war ja ein Schüler von Ramakrishna. Ramakrishna, selbstverwirklichter Meister. Und Ramakrishna hat dem Vivekananda geholfen, in Savikalpa Samadhi zu kommen. Also, die Stufen des Überbewusstseins, noch nicht das Höchste. Und dann hat er ihm gesagt: „Den höchsten Samadhi erfährst du erst, wenn du deine Mission auf der Welt erfüllt hast. Denn wenn du deinen höchsten Samadhi-Zustand erreicht hast, dann hält dich hier nichts mehr auf der Erde. Es gibt andere Meister, wie eben Ramakrishna und Swami Sivananda, die Nirvikalpa Samadhi, höchsten Samadhi, erlangt haben und dann weiter noch viele Jahre oder Jahrzehnte auf der Welt waren. Aber der Ramakrishna meinte eben zu Vivekananda: „Du brauchst noch etwas Beschränktheit.“ Wobei Beschränktheit schon eine große Ausdehnung ist von unserem Standpunkt aus, Savikalpa Samadhi. „Aber du brauchst das, um deine Mission auf der Erde richtig erfüllen zu können.“ Oder auch der Swami Vishnu  hat uns öfters gesagt… Er war ja immer, ein paar Monate hat er sich mal zurückgezogen, gerade in den letzten zehn Jahren seines Lebens. Und dann hat er gesagt, irgendwann ging es mit der Meditation nicht weiter, da hat er gemerkt, er muss noch mal etwas tun, er muss noch mal eine andere Mission erfüllen. Und erst, wenn er die erfüllt hat, dann kann er wieder in die Meditation gehen und etwas weiter in die Meditation hineingehen.

– Fortsetzung folgt –

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Yoga und Ethik gehen Hand in Hand

Von einem relativeren Standpunkt aus haben wir alle gute Seiten und weniger gute Seiten. Und wer von uns könnte mit gutem Gewissen sagen, dass es nicht eine Situation gibt, wo vielleicht unsere unguten Eigenschaften irgendwie wieder zum Vorschein kommen würden. Der Swami Vishnu  hat mal in einem Vortrag erzählt, das war irgendwo in den 40er Jahren, um die Zeit der indischen Unabhängigkeit, wo die Hindu-Moslem-Unruhen waren, und da gab es irgendwo so einen Fall, dass irgendwo Moslems in einen Hindu-Tempel gegangen sind und dann dort im Hindu-Tempel eine Kuh umgebracht haben. Und darauf hin sind die Hindus sehr verärgert geworden und sind dann irgendwo mit Stöcken in das Moslemviertel eingedrungen. Es gab dort alle möglichen Unruhen und Swami Vishnu hat dann irgendwo erlebt, wo irgendwo plötzlich er selbst gesehen hat, wie seine Hand einen Stein genommen hat und er kurz davor war, zu werfen. Und dann hat er gedacht: „Was passiert dort mit mir?“ Er hat nicht geworfen, aber er hat gesagt, plötzlich hat er gemerkt, er ist auch einem Massengeist zugänglich. Massenverrücktheit, dort können alle Möglichen davon ergriffen werden. Und wir wissen nicht, ob wir nicht in irgendeinen Kontext gestellt werden, wo das Schlimme in uns hervorgerufen wird. Deshalb gilt es, ein bisschen bescheiden zu sein. Wenn wir jetzt sagen, schlechte Gesellschaft gilt es, zu vermeiden, dann heißt es auch, dass wir uns bemühen sollten, das Gute in anderen hervorzurufen und nicht das Schlechte. Es liegt letztlich an uns, in welcher Gesellschaft wir sind. Wenn man mit Menschen auf eine bestimmte Weise spricht, dann ruft man etwas Bestimmtes im anderen Menschen an oder hervor und prompt ist man in schlechter Gesellschaft. Wenn man mit dem gleichen Menschen vielleicht anders umgeht, ruft man das Beste in diesem Menschen hervor, prompt ist man in guter Gesellschaft. So gilt es, auf diese Weise gute Gesellschaft zu haben. Wie gesagt, es gibt ein paar Menschen, die sollte man meiden, wie ich am Anfang gesagt habe, wenn es aus ethischen Gründen ist oder um von Süchten loszukommen. Und ansonsten gilt es, sich so zu verhalten, dass wir das Gute aktivieren. Dann nennt er noch Unbeständigkeit. Auch durch Unbeständigkeit kann unser spiritueller Fortschritt zu Grunde gehen. Es gibt letztlich auch eine sattvige, rajasige und tamasige Unbeständigkeit und Beständigkeit. Der Krishna spricht in der Bhagavad Gita von diesen Arten von Unbeständigkeit oder Beständigkeit. Aber ich will es jetzt nicht zu sehr verkomplizieren. Unbeständigkeit im Sinne von, heute sehr viel und dann mehrere Tage nichts, und dann wieder sehr viel und dann wieder nichts, das führt dazu, dass der Fortschritt langsam ist und dass er auch immer wieder verloren geht. Es heißt, um zum Höchsten zu kommen, brauchen wir eine bestimmte Menge von Ojas. Ojas ist spirituelle Energie. Yogis sind ja auf der einen Seite die Optimistischten mit dem positivsten Weltbild und Menschenbild, was man überhaupt haben kann. Es heißt: „Tat Tvam Asi. Das bist du. Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman. Ich bin jetzt schon und in diesem Moment Brahman. Ich brauche gar nichts zu tun, um Brahman zu sein, ich bin es jetzt schon.“ So ähnlich, was müsste ich machen, um jetzt in diesem Moment auf der Bühne zu sitzen? Nichts, ich sitze auf einer Bühne. Was müsste ich machen, um ein gelbes Hemd anzuhaben? Nichts, ich habe ein gelbes Hemd an. Was muss ich machen, um Brahman zu sein? Nichts, ich bin schon Brahman. Also, auf der einen Ebene: „Aham Brahmasmi und ich bin es jetzt und egal, was ich anstelle, ich bleibe es immer.“ Auf einer anderen Ebene nutzt es mir aber wenig, wenn ich es nicht wirklich verwirkliche und aus dieser Bewusstheit heraus handle und aus dieser Bewusstheit heraus mit anderen Menschen eben liebevoll umgehe, im Bewusstsein dieser Einheit. Und da gilt es wiederum, dass wir etwas tun, um das wirklich zu verwirklichen. Und da heißt es, da gibt es drei verlangsamende Dinge, die uns davon abhalten, jetzt und in diesem Moment das Höchste zu erfahren, und was auch dazu führt, dass wir eine Weile brauchen, um zum Höchsten zu kommen. Das eine ist Mangel an Ojas, das zweite ist Karma, was noch zu erledigen ist, und als drittes sind es unsere Samskaras, Eindrücke im Unterbewusstsein.

– Fortsetzung folgt –

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Faktoren für den Erfolg im Yoga

Kundalini Yoga, Teil 8

Ich will euch nämlich etwas lesen aus der Hatha Yoga Pradipika, einem Grundlagentext des Hatha Yoga. Und zwar will ich insbesondere lesen über die Yamas und die Niyamas im Hatha Yoga. Ist vielleicht jetzt nicht ganz so ekstatisch wie Mantrasingen, aber es ist das, was im Alltag von ganz besonderer Bedeutung ist.

15. Vers – das ist jetzt in der deutschen Übersetzung etwas radikal ausgedrückt. Ich lese es trotzdem so. Ich habe gerade nur überlegt, ob es ich etwas abmildern soll, aber ich lese es einfach mal so.

„Der Yogi geht durch Überessen, zu harte körperliche Arbeit, zu viel Reden, das Einhalten von unpassenden Gelübden, schlechte Gesellschaft und Unbeständigkeit zugrunde.“

Also, „zugrunde“ müsst ihr hier natürlich verstehen, dass heißt nicht, dass man deshalb stirbt, sondern letztlich, der spirituelle Fortschritt kann behindert werden durch diese Dinge. Zuerst mal durch Überessen. Also, zu viel essen ist nicht so gut. Zu harte körperliche Arbeit. Ich glaube, da brauchen wir uns in unserer heutigen Zeit nicht ganz so viele Gedanken zu machen. Wenn ihr mal ein paar Möbel von hier nach dort schleppt oder ein paar Bücherkisten oder ein paar Wasserflaschen, das ist keine harte körperlich Arbeit. Früher, wenn dort jemand in der Erntezeit sechzehn Stunden auf dem Feld gewesen ist oder eben den ganzen Tag gepflügt hat, macht es ein bisschen schwerer. Und zwar gilt es insbesondere jetzt mit intensivem Hatha Yoga. Wenn man intensiv Hatha Yoga übt und während dieser Phase von intensiver Praxis dann auch noch sehr stark körperlich arbeitet, dann fließt das Prana nicht ganz so stark. Dann, zu viel reden. Zu viel reden ist auch nicht gut. Swami Sivananda hat mal gesprochen von lingual diarrhö, das ist Sprechdurchfall. Ist vielleicht in Deutschland etwas weniger als in manchen anderen Ländern. Wer jemals in Indien war und mal in einem Zug oder Bus versucht hat, seine Ruhe zu haben, der weiß, dass das nicht möglich ist, da wird man ständig angeredet. Wenn man dann mal umgekehrt bedenkt, wenn da mal jemand aus Indien hier in einem Zug mitfährt, wie komisch das für ihn wirken muss, dass man vielleicht in einem Zugabteil mehrere Stunden gegenüberhockt und kein Wort sagt. Der denkt dann: „Hat der ein Gelübde von Mauna gemacht?“ Also, es gilt, das richtige Maß zu finden. Also, zu viel reden ist nicht gut, aber im Zwischenmenschlichen gilt natürlich auch, dass Reden und Kommunikation wichtig ist. Es braucht Phasen, wo man etwas ruhiger ist und Phasen, wo man etwas kommunikativer ist. Swami Sivananda hat so empfohlen, dass man vielleicht am Tag ein, zwei Stunden hat, wo man nicht spricht. Also z.B. während der Morgenmeditation, Asanas, Pranayama, und dass das auch den anderen klar ist, „in der Zeit bin ich nicht ansprechbar“. Mehr hat Swami Sivananda tatsächlich nicht gesagt, „keep one or two hours of silence a day. Halte ein bis zwei Stunden Schweigen am Tag und vielleicht einmal die Woche ein bisschen länger.“ Das ist eine Hilfe. Einhalten von unpassenden Gelübden. Also z.B., ihr nehmt den Vorsatz: „Ich werde jetzt zwei Monate lang nichts essen.“ Das ist ein unpassendes Gelübde. Im besten Fall werdet ihr das früh genug merken und wieder aufhören, im schlimmsten Fall habt ihr dauerhaft irgendwelche inneren Organe geschädigt. Also, es gilt, sich das Richtige vorzunehmen. Oder angenommen, ihr habt noch nie Pranayama geübt und dann macht ihr den Vorsatz, „von heute an werde ich sechszehn Stunden am Tag Pranayama üben“. Das ist ein unpassender Vorsatz. Oder ihr macht den Vorsatz: „Von heute an werde ich nie mehr ärgerlich sein.“ Ist das realistisch? Man fasst sich ja diesen Vorsatz nur deshalb, weil man irgendwie merkt, man ist zu häufig ärgerlich geworden. Deshalb ist es kein übermäßig sinnvoller Vorsatz. Man kann sich dagegen vornehmen, etwas weniger ärgerlich zu sein. Oder noch besser, mitfühlender zu reagieren, geduldiger zu sein mit sich und mit anderen. Das sind passende Vorsätze. Und so sollte man überlegen, die Vorsätze, die man sich fasst, sind die passend oder unpassend. Dann spricht er von schlechter Gesellschaft. Was ist jetzt schlechte Gesellschaft? Gut, es gibt schlechte Gesellschaft, die sollte man meiden. Also z.B., angenommen, ihr wohnt in einer Wohngemeinschaft mit Mafiosi und ihr wisst, da sind solche, die verdienen ihr Geld damit, andere umzubringen, dann solltet ihr schleunigst den Wohnort wechseln. Mit solchen Menschen sollte man als Yogi nicht zusammen wohnen. Am klügsten würde man dort die Staatsanwaltschaft einschalten. Oder angenommen, ihr wart vielleicht früher drogensüchtig und wohnt noch in einer Wohngemeinschaft mit anderen Drogensüchtigen dort, dann ist es sicher unpassend, in dieser Wohngemeinschaft mit anderen Drogensüchtigen zu sein. Oder angenommen, ihr wart Alkoholiker und jetzt seid ihr irgendwo in einem Haus, wo alle Alkoholiker sind, dann ist es sicherlich klug, dort den Wohnort zu wechseln. Also hier in diesem Sinne. Aber schlechte Gesellschaft ist nicht nur diese Extremfälle, sondern jeder Mensch hat gute Seiten, jeder Mensch hat weniger gute Seiten. Oder wer von euch hat nur gute Seiten? Keiner hebt die Arme. Ihr seid viel zu bescheiden. Von einem höheren Standpunkt aus habt ihr nämlich alle nur gute Seiten, weil alles ist Brahman und weil Brahman göttlich ist und alles Göttliche gut ist und ihr auch Brahman seid, deshalb ist auch alles gut.

– Fortsetzung folgt –

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Kundalini YOGA eine bewährte Praxis zur Reinigung und Energieerweckung, um dann die nächste Stufe zu erlangen

Wenn dann Sorgen gemacht werden über, sei es, was in der nächsten Woche oder was man in zwei Jahren machen muss, ist ja auch gut, wenn der Geist sich mal damit beschäftigt und man kann das ja auch anerkennen und sagen: „Ja, lieber Geist oder lieber“ – wie auch immer man zu sich dort sprechen will – „danke dir, dass du mir das gesagt hast. Ich habe es verstanden. Montag beschäftige ich mich.“ Und wenn es dann eine halbe Stunde später wieder ist: „Ja, ich habe doch gesagt, Montag reicht vollkommen aus.“ Oder man macht sich manchmal auch Sorgen über etwas anderes, man sagt: „Ja, ist das überhaupt gut, so lange Pranayama zu üben?“ „Ja, danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, dass ich mich nicht überfordern soll, das ist sicher ganz nett gemeint, aber ich habe mich doch entschieden und übe jetzt Pranayama. Und so können wir eben freundlich umgehen und uns dann lösen davon und dann humorvoll lächelnd, wenn dieser Sorgengedanke wiederkommt, ihn wieder sagen: „Du, das hatten wir doch schon gehabt.“ Also, so humorvoll kann man dort Ping Pong zum Teil spielen und immer wieder sich davon lösen.

Dann sagt er noch, „den Yoga, den ihm sein Guru lehrt, ausüben“. Also, hier sagt er auch nochmal – und das ist wie so eine Art Generalvers – man kann Hatha Yoga nicht genauso üben, wie es in der Hatha Yoga Pradipika steht. Man kann sich davon inspirieren und ich sagte, manches ist bewusst geschrieben, um Menschen zu verwirren, dass sie es nicht probieren, aber vieles ist sehr hilfreich als Konzentrationshilfe und Wirksamkeitshilfe und letztlich muss man lernen, es zu machen, wie es einem der Lehrer gelehrt hat. Und gerade für die intensive Hatha Yoga Praxis ist es zuerst mal gut, sich genau an Regeln zu halten.

Wenn man dann eine Weile praktiziert hat, dann kommt man auf eine nächste Stufe. Dann kann zum einen die Intuition einem sagen, was zu tun ist. Und dann merkt man plötzlich: „Aha, das und das soll sein.“ Oder man kann sich auch inspirieren über etwas, was man von anderen Lehrern gelernt hat und das auch noch integrieren. So werdet ihr durchaus an diesen fortgeschrittenen Wochenenden mehr Vorschläge bekommen von Variationen, die ihr machen könnt oder auch nicht machen könnt. Man kann sagen, das sind so wie zwei Stufen der Praxis. Zum einen, erst mal lernt man, genau zu machen, was zu machen ist, eine bewährte Praxis zur Reinigung und Energieerweckung, und dann die nächste Stufe ist, Intuition erwacht und wird einem einiges an zusätzlichen Tipps geben. Oder auch, man kann sich inspirieren von anderen Traditionen, anderen Lehrern und lernt, das zu integrieren in seine Praxis. Viele von euch sind jetzt vielleicht schon auf der Ebene zwei, weil sie schon viele Monate geübt haben regelmäßig und mit einer gewissen mittleren Intensität. Manche wiederum haben vielleicht noch nicht so viel geübt und dann ist es gut, erst mal die Grundlagen eine Weile zu üben.

Hari Om Tat Sat

– Fortsetzung folgt –

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In einem Yogaseminarhaus oder Yogacenter könnt ihr intensiv und bewusst Yoga lernen und üben

Die gab es im alten Indien recht viele, heutzutage gibt es kaum noch Tiger und Löwen. Da gibt es zwei Gründe dafür. Zum einen hat Indien ja ein sehr hohes Bevölkerungswachstum gehabt in den letzten zwei-, dreihundert Jahren, da wurde halt sehr viel in Anbaufläche umgewandelt. Und auch, die Engländer haben irgendwann den indischen Adel ruhiggestellt, indem sie ihn mit Großwildjagden beschäftigt haben. „Das sind die Wesensmerkmale einer Yogamata, wie sie von den Siddhas dargelegt worden sind, die Hatha Yoga ausgeübt haben.“ In unserer heutigen Zeit heißt es einfach, wir müssen den gesunden Menschenverstand dort anwenden. Angenommen, wir wollen intensiv üben, dann ist es gut, dafür zu sorgen, dass man was Gesundes essen kann, dass man nicht gestört wird, dass gute Luft, gutes Wasser da ist und dass man irgendwo dort gut praktizieren kann. Das kann euer Appartement selbst werden, das ihr dann zu einer Yogamata verwandelt. Es kann sein, dass man sich irgendwo eine Hütte mietet, was ja auch irgendwo möglich ist. Vermutlich, in unserer heutigen Zeit wäre es am klügsten, man geht in einen Yoga Ashram, dann braucht man sich nicht selbst darum zu kümmern, dass gekocht wird, man muss sich nicht selbst darum kümmern, dass irgendwas eingekauft wird, dass es saubergemacht wird, dass, wenn irgendwas passiert, dass man selbst was repariert, und man wird auch nicht so leicht von anderen abgelenkt. Und so kann man das unter Anleitung machen. Aber ihr könntet auch in einen unserer Ashrams eben gehen und sagen, „ich will mal ein paar Wochen selbst intensiv praktizieren“, dann seid ihr als Individualgast, habt alles, was ihr braucht, und es ist ja auch sehr günstig dann, und dann könnt ihr praktizieren. Oder ihr macht es jetzt halt an einem Wochenende. „Auf so einem Platz sollte der Yogi seinen Geist von allen Sorgen befreien und den Yoga, den ihm sein Guru lehrt, üben.“ Also, von allen Sorgen befreien, schreibt er dort. Und das heißt auch, dass es durchaus menschlich ist, dass dann die Sorgen wiederkommen. Und da ist so eine einfache Technik, die man machen kann. Egal, ob das jetzt nur für eine Stunde ist oder für ein Wochenende oder für länger, dass man eben sagt, man setzt sich gerade hin für das Pranayama und dann kommen Sorgen und dann sagt man: „Ja, liebe Frau Sorge, ich danke dir, dass du dich um mein Wohlergehen kümmerst, deshalb erwähnst du ja diese Sachen, die noch auf mich zukommen. Aber, Wiedervorlage Montag früh.“ Also, wir sollten nicht sagen: „Oh, wie schlimm. Jetzt habe ich schon endlich diese Zeit, um zu praktizieren, und ausgerechnet jetzt gelingt es mir nicht, meinen Geist davon zu lösen. Was bin ich doch für ein schlimmer Mensch.“ So sollte man nicht mit sich selbst umgehen. Sondern es gilt auch, anzuerkennen, dass alles, was der Geist einem anbietet, irgendwo ja auch zu unserem Wohlergehen gedacht ist.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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Übe eine gewisse Zeit lang besonders intensiv Yoga und du bekommt dadurch das Prana, was du dann auf Jahre hinaus brauchen kannst

Ich selbst habe das zweimal drei Monate gemacht und irgendwo ein bisschen sanfter, aber doch vier bis sechs Stunden Pranayama am Tag während meines Studiums mehrere Jahre. Und so kann man eine gewisse Zeit lang besonders intensiv üben und bekommt dadurch das Prana, was man dann auf Jahre hinaus brauchen kann. Ihr könntet auch z.B. eine Kundalini Intensivpraxiswoche hier machen. Im Sommer gibt es da ja auch wieder eine Woche oder auch zwischen den Jahren ist irgendwo etwas ganz besonders Intensives und ich kann es euch nur empfehlen.

Swatmarama erläutert einem dort etwas. Angenommen, man wollte es alleine machen. Im alten Indien, zu seiner Zeit, gibt er folgende Tipps, die sind natürlich für uns nicht gültig. Ich lese es trotzdem mal vor und will ein paar Worte dazu sagen, dass ihr wisst, wie es gemeint ist.

„Der Praktizierende von Hatha Yoga sollte in einer kleinen Mata, Klause, Hütte, leben, die auf einem Platz liegt, der frei ist von Gestein“ Also, Gestein ist dort gemeint, an einem Abhang, wo einem plötzlich ein Stein auf dem Kopf fallen kann. „Frei von Wasser“ Was hier gemeint ist, ist, keine Überschwemmungsgefahr. „Und Feuer“ Also, nicht da, wo es vielleicht ausgetrocknet ist, wo Buschfeuer entstehen können, die im alten Indien durchaus gar nicht so selbst waren. „In der Reichweite einer Bogenlänge in einem fruchtbaren Landstück“ Fruchtbares Landstück, zum einen, dass man vielleicht selbst sich Obst dort von den Bäumen nehmen kann oder dass man eben von Bettelgaben leben kann und das geht natürlich da, wo Menschen auch selbst etwas zu essen haben. „Von einem tugendhaften König regiert, wo er nicht gestört wird.“ Auch wichtig eben, dass es keine Verfolgung gibt. Für uns klingt das ganz selbstverständlich, dass wir hier Yoga üben können. Ich weiß nicht, ob jemand vor dreißig Jahren in den östlichen Bundesländern gelebt hat, oder zwanzig Jahre reichen auch schon aus, und dort Yoga praktiziert hat. Das gab es durchaus auch, aber das ist ziemlich im Untergrund gelaufen, sowie es ein bisschen spirituell war. Da sind handschriftliche Kopien von Swami Sivanandas Büchern im Untergrund im Umlauf gewesen. Und auch von Swami Vishnu, „Das große illustrierte Yogabuch“ habe ich schon ganze handschriftliche Kopien gesehen. Also, das war nicht so einfach. Oder auch eben, ich sagte, zur Zeit von Swatmarama gab es einige Moslemherrscher, die eben manches im Yoga verboten haben. Und da muss man eben aufpassen, dass das nicht passiert. Und wir können uns durchaus glücklich schätzen, dass all das erfüllt ist. Wir brauchen nicht Hungers zu sterben. Man mag über unsere Regierung denken, was man will, religiöse Verfolgung haben wir nicht.

„Die Mata sollte eine kleine Türe haben, sie sollte fensterlos sein, damit keine Insekten reinkommen. Sie sollte eben ohne Löcher sein, dass keine Mäuse, Insekten und sonstige Tiere reinkommen. Sie sollte weder zu hoch noch zu lang sein.“ Was auch so in etwa heißt, manche Menschen wollen es dann immer komplizierter und immer größer. Und damals gab es wahrscheinlich auch schon die Tendenz, dass Menschen sagen, „erst dann, wenn ich mir meine Hütte groß genug gemacht habe, dann kann ich praktizieren“. So gibt es ja auch Menschen, die sagen, „erst dann, wenn ich in eine Vierzimmerwohnung umgezogen bin und meine Frau und alle Kinder haben ihr Zimmer, dann erst kann ich praktizieren.“ Also, einfach leben, erhaben denken, ist die klügste Variante. Übrigens, es gibt auch eine einfache Technik gegen finanzielle Sorgen, das ist, sich eine kleine Wohnung zu nehmen. So viele Menschen haben eine große Wohnung und dann anschließend geht das ganze Geld drauf, die Wohnung zu bezahlen. Und wie viele Menschen dort ein eigenes Haus abbezahlen und eine eigene große Wohnung haben und dann vielleicht noch andere große Anschaffungen und dann muss man in vielem Kleinen immer wieder den Euro umdrehen. Da empfiehlt schon Swatmarama, kleine Klause, weder zu hoch noch zu lang. Dann hat man viele Sorgen nicht. „Sie sollte sehr sauber sein, täglich mit Kuhdung überschmiert.“ Das klingt jetzt ein bisschen komisch. Kuhdung hat so einige Eigenschaften. Wenn er getrocknet wurde und dann zu einem Pulver zermahlen und dann vermischt wird, dann ist er sehr weiß, hat auch insektenabweisende Tendenz und antiseptische Wirkung. Und das wird bis heute in Indien in manchen Landstrichen eben gemacht und die Menschen, die in solchen Häusern gelebt haben, haben tatsächlich weniger unter Infektionskrankheiten gelitten und auch weniger unter Krankheiten, die von Insekten übertragen werden. Das ist natürlich heute nicht mehr nötig, mindestens nicht im Westen. „Sie sollte einen kleinen Platz mit erhöhtem Sitz haben“, das man eben auch praktizieren kann, „und einen Brunnen“, dass man sich nicht um Wasser zu sorgen braucht. „Das Ganze soll von einer Mauer umgeben sein“, damit eben keine Tiger und Löwen dort hinkommen.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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