Wenn dann Sorgen gemacht werden über, sei es, was in der nächsten Woche oder was man in zwei Jahren machen muss, ist ja auch gut, wenn der Geist sich mal damit beschäftigt und man kann das ja auch anerkennen und sagen: „Ja, lieber Geist oder lieber“ – wie auch immer man zu sich dort sprechen will – „danke dir, dass du mir das gesagt hast. Ich habe es verstanden. Montag beschäftige ich mich.“ Und wenn es dann eine halbe Stunde später wieder ist: „Ja, ich habe doch gesagt, Montag reicht vollkommen aus.“ Oder man macht sich manchmal auch Sorgen über etwas anderes, man sagt: „Ja, ist das überhaupt gut, so lange Pranayama zu üben?“ „Ja, danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, dass ich mich nicht überfordern soll, das ist sicher ganz nett gemeint, aber ich habe mich doch entschieden und übe jetzt Pranayama. Und so können wir eben freundlich umgehen und uns dann lösen davon und dann humorvoll lächelnd, wenn dieser Sorgengedanke wiederkommt, ihn wieder sagen: „Du, das hatten wir doch schon gehabt.“ Also, so humorvoll kann man dort Ping Pong zum Teil spielen und immer wieder sich davon lösen.
Dann sagt er noch, „den Yoga, den ihm sein Guru lehrt, ausüben“. Also, hier sagt er auch nochmal – und das ist wie so eine Art Generalvers – man kann Hatha Yoga nicht genauso üben, wie es in der Hatha Yoga Pradipika steht. Man kann sich davon inspirieren und ich sagte, manches ist bewusst geschrieben, um Menschen zu verwirren, dass sie es nicht probieren, aber vieles ist sehr hilfreich als Konzentrationshilfe und Wirksamkeitshilfe und letztlich muss man lernen, es zu machen, wie es einem der Lehrer gelehrt hat. Und gerade für die intensive Hatha Yoga Praxis ist es zuerst mal gut, sich genau an Regeln zu halten.
Wenn man dann eine Weile praktiziert hat, dann kommt man auf eine nächste Stufe. Dann kann zum einen die Intuition einem sagen, was zu tun ist. Und dann merkt man plötzlich: „Aha, das und das soll sein.“ Oder man kann sich auch inspirieren über etwas, was man von anderen Lehrern gelernt hat und das auch noch integrieren. So werdet ihr durchaus an diesen fortgeschrittenen Wochenenden mehr Vorschläge bekommen von Variationen, die ihr machen könnt oder auch nicht machen könnt. Man kann sagen, das sind so wie zwei Stufen der Praxis. Zum einen, erst mal lernt man, genau zu machen, was zu machen ist, eine bewährte Praxis zur Reinigung und Energieerweckung, und dann die nächste Stufe ist, Intuition erwacht und wird einem einiges an zusätzlichen Tipps geben. Oder auch, man kann sich inspirieren von anderen Traditionen, anderen Lehrern und lernt, das zu integrieren in seine Praxis. Viele von euch sind jetzt vielleicht schon auf der Ebene zwei, weil sie schon viele Monate geübt haben regelmäßig und mit einer gewissen mittleren Intensität. Manche wiederum haben vielleicht noch nicht so viel geübt und dann ist es gut, erst mal die Grundlagen eine Weile zu üben.
Hari Om Tat Sat
– Fortsetzung folgt –
Unbearbeitete Niederschrift eines Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:
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