Manche von euch haben schon mal von Krishnamacharya gehört, dem Guru von Iyengar, Pattabhi Jois, Desikachar, die eben den auch in Deutschland bekannten Formen von Iyengar Yoga Ashtangar Vinyasa und Vini Yoga weitergeben. Und der Krishnamacharya hatte einen Hatha Yoga Meister, der war in Tibet. Und so ist praktisch ein großer Impuls für Hatha Yoga über Tibet auch im Westen und auch in Indien dort weitergegeben worden. Und so gibt es auch Sikhs, die Hatha Yoga praktizieren. Viele von euch kennen auch den Kundalini Yoga in der Tradition von 3HO, ist ja gerade auch in Deutschland momentan ziemlich am expandieren, und das ist eine Sikh-Religion, die praktizieren dort auch Hatha Yoga eben auch in einer gewissen Tradition. Ähnlich gibt es Jains, die Yoga praktizieren. Und auch Sufis, soweit, dass bei manchen Sufi Meistern, die Yoga praktiziert haben, nicht klar ist, waren die jetzt ursprünglich Moslems oder Hindus. Jedenfalls haben sie Atemübungen und bestimmte Körperübungen weitergegeben. Ich erwähne das deshalb so ausführlich, damit ihr nochmal ein bisschen Bestärkung auch bekommt, falls ihr mal von irgendwelchen christlichen Strömungen gesagt bekommt, „Hatha Yoga darf man als Christ nicht üben“. Also, in Indien haben die Christen das schon im ersten Jahrhundert n. Chr. geübt und Hatha Yoga war eben schon in Indien religionsübergreifend und ist es heute auch weiterhin.
4. Vers
„Matsyendra, Gorakhnath und anderen war Hatha Vidya wohlbekannt. Der Yogi Swatmarama lernte es durch ihre Gunst.“
Also, es gibt dort verschiedene Mythen, wie Hatha Yoga eben entstanden ist und dort heißt es, Shiva hat das erst der Parvati gelehrt und dann gibt es verschiedene Mythen, wie es dann weitergegangen ist erstmals zum Menschen. Und eine Tradition ist, die Parvati hat es dann dem Matsyendra weitergegeben, der Matsyendra dann dem Gorakhnath, auch Goraksha genannt. In einer anderen Tradition gibt es dann noch ein paar Zwischenstufen, das findet man im Vers 5 bis 9. Das ist die ganze Hatha Yoga Guru Parampara, wie das Hatha Yoga weitergegeben wird. Und es heißt, dass die Kraft der großen Meister nicht mit ihrem Tod zu Ende ist, sondern es heißt, dass die zu so genannten Siddhas werden, zu vollkommenen Meistern, die auf subtile Weise auch weiter wirken, und immer wieder erzählen Aspiranten, dass sie auch das Gefühl haben, wenn sie intensiver praktizieren und vielleicht an irgendeine Grenze kommen oder irgendein Problem und sie sich dann öffnen, um Hilfe bitten, bekommen sie Visionen von Meistern, die sie vorher gar nicht gekannt haben oder sie fühlen, dass dort wie eine Gnade kommt. Gut, vielleicht kommt die Gnade direkt von Gott, vielleicht kommt sie einfach als Kraft von innen heraus, vielleicht ist da aber auch die Kraft der großen Meister dabei. Und ich will jetzt gerade die Meister aufzählen und rezitieren und wir können dabei um Segen bitten für unsere Praxis.
„Shiva, Matsyendra, Sabara, Anandabhairava, Chourangi, Meena, Goraksha, Virupaksha, Bilesaya, Manthana, Bhairava, Siddhi, Buddha, Kanthadi, Korantaka, Surananda, Siddhapada, Charpati, Kaneri, Pujyapada, Nityanatha, Niranjana, Kapali, Bindunatha, Kaka Chandeeswara, Allama, Prabhudeva, Ghoda, Chodi, Tintini, Bhanuki, Naradeva, Khanda, Kapalika und viele andere große Siddhas, die mit Hilfe der Macht von Hatha Yoga die Zeit überwunden haben, durchwandern die Welt.“
– Fortsetzung folgt –
Unbearbeitete Niederschrift eines Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:
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