Shiva – Shakti Philosophie für den Alltag

sukadev13aDie Shiva-Shakti-Philosophie erklärt was das Universum ist, was das Individuum ist, was Bewusstsein ist, wie die Welt entstanden ist, und wer du wirklich bist. Die Shiva-Shakti-Philosophie ist ein Erklärungsmodell für die ganze Welt. In diesem Blogartikel findest du Videos zum Thema Shiva-Shakti-Philosophie, einige grundsätzliche Erläuterungen der Shiva-Shakti-Philosophie sowie die Niederschrift eines Vortrags zum Thema Shiva-Shakti-Philosophie.

Shiva-Shakti Philosophie Video

Im unteren Video erfährst du insbesondere viel über die Bedeutung von Shakti. Shakti ist der eine Pol in der Shiva-Shakti-Philosophie. Der andere Pol ist Shiva.

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Grundlagen der Shiva-Shakti-Philosophie

Muladhara-sharadaDie Shiva-Shakti-Philosophie sagt, dass das ganze Universum ein Zusammenspiel ist von Shiva, reinem Bewusstsein, und Shakti, die Energie.

Shiva ist das ruhende Bewusstsein. Shiva macht nichts, Shiva ist einfach nur bewusst. Shiva erfährt und ist der ruhende Pol hinter allem.

Shakti ist die Kosmische Energie. Sie ist die schöpferische Kraft hinter allem. Shakti ist ursprünglich eins mit Shiva. Shakti erhält den ersten Impuls aus Shiva heraus, um die Urschwingung zu erzeugen.

Shakti schafft schrittweise alle Ebenen der Schöpfung: Physische Welt, Astralwelt, Kausalwelt. Letztlich schafft Shakti die Welt in 6 Schritten in Analogie der 7 Chakras und in Analogie der 6 Schöpfungstage der Bibel. Das 7. Chakra bzw. der 7. Tag wird symbolisiert durch den Urzustand, die Einheit von Shiva-Shakti.

So ist die ganze Welt eine Manifestation der Shakti. Alles schwingt, alles ist in Bewegung, alles verändert sich. Aber hinter allen Veränderungen ist Shiva, das reine unveränderliche Bewusstsein.

Dies waren die Grundlagen der makrokosmischen Betrachtungsweise der Shiva-Shakti-Philosophie.

Die Shiva-Shakti-Philosophie als Erläuterung des Menschseins

Shiva_Painting_by_NarayaniDie Shiva-Shakti-Philosophie will auch die Frage beantworten: Wer bin ich? Die Shiva-Shakti-Philosophie sagt:

Deine wahre Natur ist unveränderliches Bewusstsein, Shiva. Du bist derjenige, der alles beobachtet. Alles Beobachtbare ist in ständiger Veränderung begriffen.

Das was du beobachten kannst, ist aber auch göttlich, nämlich göttliche Kraft, Shakti. Identifiziere dich nicht mit dem Wahrnehmbaren. Aber ehre und verehre das Wahrnehmbare, die Shakti, als Göttin.

Gedanken, Emotionen, Energien, Wahrnehmungen, Körperprozesse sind alle in beständiger Veränderung. Sie sind also alles Manifestationen der Shakti, der kosmischen Energie.

Indem du dich selbst als unendliches Bewusstsein, Shiva, erfährst, kannst du auch erfahren, dass du als Shiva die Shakti überall beobachtest, wahrnimmst, durch sie erfährst.

 ShivaShakti Philosophie für den Alltag – Hörsendungen

Hier findest du drei Hörsendungen zum Thema Shiva-Shakti-Philosophie für den Alltag. Dies sind Mitschnitte eines Workshops von Sukadev Bretz im Yoga Vidya Center Hamburg. Mit diesen Hörsendungen bekommst du eine gute Übersicht, was die Shiva-Shakti-Philosophie ist und wie du sie im Alltag nutzen kannst.

Shiva-Shakti-Philosophie Teil 1: Das Ewige und das Vergängliche:

 

Shiva-Shakti-Philosophie Teil 2: Sei verhaftungslos und akzeptiere die Veränderungen

 

Shiva-Shakti-Philosophie Teil 3: Setze dich durch und gebe nach

 

Shiva-Shakti-Philosophie Vortragsniederschrift

Hier findest du die Niederschrift eines Vortrags von und mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Center Hamburg zum Thema „Shiva-Shakti-Philosophie im Alltag“. Du findest alle drei Vorträge auf https://blog.yoga-vidya.de/tag/shiva-shakti-podcast/

Das Ewige und das Vergängliche – die Grundlage der Shiva-Shakti-Philosophie

Wir beginnen, indem wir dreimal gemeinsam „Om“ singen, um so Körper, Geist und Seele miteinander in Harmonie zu führen.

Ich freue mich, hier zu sein bei Yoga Vidya Hamburg, welches ja jetzt im siebten Jahr ist, gehört noch zu den früheren Zentren von Yoga Vidya, hier in dieser freien und Hansestadt Hamburg. Und Freiheit ist eines der Themen, worum es im Yoga geht, wir wollen Freiheit erreichen und vor allen Dingen die innere Freiheit, die Freiheit von Verhaftungen, die Freiheit von der Identifikation mit dem, was vergänglich ist, die innere Freiheit, mit dem Göttlichen zu verschmelzen, aber auch das Göttliche in dieser Welt zu erfahren. Hanse heißt auch Handel und Verbindung mit anderen Menschen, auch das ist etwas, worum es im Yoga geht. Wir wollen nicht nur allein für uns selbst im stillen Kämmerlein die Verwirklichung erreichen, sondern letztlich die Liebe und die Verbindung zu anderen Menschen ist zum einen das Mittel, um zur Freiheit zu kommen, aber auch zum anderen das Zeichen, dass man in diesem Weg voranschreitet. Ich freue mich, jetzt gerade in Hamburg zu sein. Hamburg bekommt gerade so einen neuen Entwicklungsschub. Zum einen, viele waren ja jetzt gerade dabei, Haridas ist heute Morgen zum Brahmachari geweiht worden. Er wird jetzt immer in Gelb herumlaufen als Symbol für Weisheit und Licht und Strahlen, wie auch als Noviziat. Das heißt, er bereitet sich darauf vor, wenn er nach diesen Jahren des Noviziats nicht auf andere Gedanken kommt, aber grundsätzlich, er bereitet sich vor, Swami zu werden. Und so, in diesem Einweihungsritual ist auch eine neue Kraft, die durch ihn fließen wird und die in ihm aktiv geworden ist, so dass ihr also noch mehr von ihm lernen könnt. Dann fangen ja hier gerade im Center zwei neue Mitarbeiterinnen an, und einige neue Karma Yogis haben dieses Jahr begonnen, und so gibt es jetzt auch einen neuen Entwicklungsschub hier. Ich freue mich auch, dass Karmala hier ist, die ein Jahr hier war und jetzt ein eigenes Yoga Vidya Centrum in Schwerin hat. Und so gehen auch von diesem Zentrum aus viele neue Impulse, um Yoga weiterzugeben. Und viele von euch sind ja auch Yogalehrer, die selbst eigenständig unterrichten, sowohl hier im Centrum wie auch außerhalb vom Centrum. Deshalb nennen wir ja auch unsere Centren Centrum.

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Dies ist der … Beitrag zum Thema „Shiva-Shakti-Philosophie für den Alltag“. Ein unbearbeiteter Mitschnitt von Workshops mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Zentrum Essen und in Hamburg. Mehr Informationen:

Zwischenmenschliche Beziehung

1a........Mit dem Partner genauso. Man muss sich manchmal durchsetzen und manchmal auch nachgeben. Und manchmal ist es so, es gibt so eine Beziehungssache, der eine Partner gibt immer nach und denkt, das sei dem anderen recht so. Manchmal ist es gar nicht so, dann denkt vielleicht der Partner, der dann immer das Sagen hat, dem anderen ist die Beziehung nicht wichtig, der sagt immer nur einfach „Ja und Amen“. Und in anderen Sachen ist er gestalterisch tätig. Also auch hier, mal nachgeben, mal durchsetzen, und insgesamt aber wissen, jeder Mensch in zwischenmenschlicher Beziehung, im tiefsten Inneren sind wir alle Shiva, unendliches Bewusstsein, ganz tief im Inneren sind wir alle miteinander verbunden. Auf einer anderen Ebene sind wir alle Manifestationen von Shakti und damit göttlicher Energie. Und wir sind alle Teil des kosmischen Spiels. Und deshalb, auch wenn wir uns mal durchsetzen, mal nachgeben, tanzen wir letztlich miteinander auf einer relativen Ebene als Teil von Shakti, und das können wir als göttlich sehen, und auf einer höchsten Ebene sind wir stets eins, nicht nur verbunden, sondern eins.

Dies ist der letzte und daher abschließende Beitrag zum Thema „Shiva-Shakti-Philosophie für den Alltag“. Ein unbearbeiteter Mitschnitt eines Workshops mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Zentrum Essen. Mehr Informationen:

Das gemeinnützige Engagement

asana5Es ist nicht immer gut, sich immer durchzusetzen, manchmal muss man auch nachgeben. Und das gilt genauso in der Arbeit, es gilt im gemeinnützigen Engagement, es gilt, wenn man Yoga unterrichtet. Auch dort wird man manchmal auf die Vorschläge der Schüler eingehen und manchmal sagen: „So unterrichte ich. Und wenn es dir nicht passt, dann geh doch woanders hin.“ Auch das ist manchmal die Sonnenweise, wie man mit umgeht. Aber jeden Vorschlag abzublocken, ist auch nicht gut. Also, manchmal aufnehmen und manchmal gestalten. Manchmal ist es auch gut, Werbung zu machen, und manchmal, es nicht zu übertreiben. Nach außen und nach innen gestalten, loslassen, nachgeben, durchsetzen usw. Daraus besteht das Leben. Auch im Umgang mit Kindern, auch dort gilt es, mal als Eltern sich durchzusetzen und manchmal auch nachzugeben. Also, eine Weile war ja die antiautoritäre Erziehung in Mode, die ist inzwischen außer Mode gekommen. Aber das Gegenteil davon ist auch nicht gut. Vermutlich sogar, wenn man die autoritäre und die antiautoritäre in Reinstform in Vergleich setzen würde, ist vermutlich die antiautoritäre besser. Und will auch eben sagen, wenn man im Vergleich nimmt – manchmal wird gesagt, die arme heutige Jugend, die wird nicht mehr richtig erzogen. Dann frage ich mich: Wann wurde denn die Jugend richtig erzogen? Vielleicht Ende des 19. Jahrhunderts? Die sind dann in den ersten Weltkrieg gezogen. Vielleicht Anfang des 20. Jahrhunderts? Die haben dann die Schlachten der 30er Jahre veranstaltet. Vielleicht in den 10ern und 20gern, die haben den zweiten Weltkrieg geführt. Wann war es denn so viel besser? Meine persönliche Überzeugung ist, Kinder wurden noch nie so gut erzogen wie heutzutage. Es gab noch nie eine Zeit, wo es besser war. Egal, was die Leute in den Medien behaupten. Es war früher üblich, dass Kinder geprügelt, geschlagen wurden, im Zimmer eingesperrt wurden, und das war normal und hat niemanden aufgeregt. Es passiert heute leider immer noch, aber mindestens, wenn es rauskommt, regt es Leute auf. Nach diesem Meinungsstatement, man weiß, die autoritäre Erziehung, immer konsequent zu sein, ist auch nicht das Richtige, es ist auch nicht das Richtige, den Kindern immer nachzugeben, man muss als Erwachsener Dinge auch mal durchsetzen und manchmal muss man Kindern ihren Raum lassen. Manchmal muss man erklären, manchmal müssen wir einfach sagen: „Es wird gemacht, weil ich bin Mami oder Papi, und ich habe jetzt etwas mehr zu sagen und jetzt wird es halt gemacht. Und irgendwann kann ich es dir ja mal erklären.“ Also, manchmal das und manchmal nachgeben. Und aus diesem Sonnen und Mond ist letztlich eine gute Erziehung.

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Dies ist der … Beitrag zum Thema „Shiva-Shakti-Philosophie für den Alltag“. Ein unbearbeiteter Mitschnitt eines Workshops mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Zentrum Essen. Mehr Informationen:

Gutes bewirken

sukadevÜberlegt das öfters, wer in einer Firma ist, ob er vielleicht doch ab und zu mal nach Aufstieg strebt, um mehr Gutes bewirken zu können. Oder wenn euch irgendwo die Politik nicht passt, die gemacht wird, gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann sich ständig darüber beschweren oder engagieren. Und man kann sogar in eine Partei eintreten, auch diese Möglichkeit gibt es. Und heutzutage ist das viel leichter als früher, in einer Partei nach oben zu kommen, denn Parteien suchen Nachwuchskräfte. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber irgendjemand in Bad Meinberg hat gesagt, man könnte sehr schnell Stadtabgeordneter werden, mindestens in einer Stadt wie Horn-Bad Meinberg. In Hamburg vermutlich nicht ganz so einfach, aber es gibt bestimmte kleinere Städte und da wäre es sogar ganz einfach, Bürgermeister zu werden. Ich weiß nicht, ob es das noch gibt, es gab irgendwelche Gemeinden, da gab es niemanden, der Bürgermeister werden wollte, sie mussten dann irgendwie kommissarisch von einem Beamten geleitet werden, weil niemand sich dafür zur Verfügung stellt. Die Politik sucht Nachwuchskräfte. Inzwischen gibt es ja sogar neue Parteien, wo gar keine Strukturen da sind, wo es vermutlich sehr einfach sein würde, wenn die es jetzt schafften, in den nächsten Jahren nicht zu viele Skandale zu haben, es gibt ja jetzt schon einige. Also, wie auch immer, wenn man was verändern will, und es ist gut, etwas verändern zu wollen, das nennt sich Sonne, müssen wir engagiert sein, müssen wir uns auch bemühen, müssen wir auch bereit sein, mal dort angegriffen zu werden, kritisiert zu werden und durchzusetzen.

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Verantwortung – Yoga gibt die Kraft

asanaEs ist gut, Verantwortung zu übernehmen. Und wenn man Verantwortung hat, dann muss man auch manchmal sich durchsetzen und da muss man auch wissen, man steht auch unter Feuer und… Das ist kein gutes Beispiel, wer weiß, was da eigentlich dahinter steht, aber mindestens steht man unter Kritik und das ist in heutigen Demokratien noch mehr als früher. Nur, wenn man was Gutes machen will, dann braucht es auch mal Durchsetzungsvermögen. Da könnt ihr öfters mal die nächsten Tage nachdenken, ob ihr vielleicht doch zu denen neigt, die zu häufig nachgeben und sich nachher darüber beschweren, dass die, denen man das Feld überlassen hat, es nicht so machen, wie man es gerne gehabt hätte. Das haben wir auch vor kurzem mal gehabt, in Bad Meinberg, da wurde einem, der der logische Teamleiter war, dem wurde die Teamleitung angeboten und er hat sie abgelehnt. Und nachher hat er sich ständig darüber beschwert, dass der, der dann Teamleiter wurde, die Teamleitung nicht richtig macht. Und dann mussten wir ihn mehrmals sagen: „Dir wurde sie angetragen. Du hast sie nicht übernommen. Es hat jemand anders sie gemacht, von dem wir wussten, dass er eben da noch hineinwachsen muss. Jetzt ist aber deine Aufgabe, den zu akzeptieren. Und wenn der was sagt, was dir nicht passt, dann mache es trotzdem. Es sei denn, es ist ethisch nicht verantwortbar, aber wenn es nur einfach zwei verschiedene Weisen sind, und das eine, denkst du, ist vielleicht besser als das andere, und wenn der andere deinen Rat nicht mehr hören will, weil er es inzwischen satt ist, dann musst du einfach tun, was er sagt.“ Dann muss man, wenn man schon einmal Mond gemacht hat, muss man öfters mal das weiter sein. Um dann bei der nächsten Gelegenheit zu schauen, vielleicht gibt es dann wieder die Gelegenheit, Teamleiter zu werden.

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Shiva – Shakti Teil 3: Setze dich durch und gebe nach

shivaparwatiSetze dich durch und gebe nach

Dritten Aspekt von Shiva und Shakti, das ist Sonne und MOnd. Gut, Sonne und Mond – ihr kennt Hatha Yoga. Ha heißt Sonne, Tha heißt Mond. Ich werde gerade etwas Mondhaftes zu mir nehmen, nämlich Wasser. Und Sonne ist hier das Machtvolle, das Kraftvolle, das Gestaltende, das sich Durchsetzende, das Mutige und Mond ist das Beruhigende, das Nachgebende, das Verstehende, das Erfahrende, das sich Zurückziehende. Also, es hat eine gewisse Ähnlichkeit, wie diese hier, diese Dualität, Polarität, aber es sind auch zwei Weisen, wie wir auf Situationen im Leben reagieren können. Etwas geht schief. Was können wir machen? Wir können mit Sonne reagieren oder mit Mond. Sonne heißt, mehr anstrengen, gestalten und sagen, „jetzt erst recht“. Oder: „Wenn es so nicht geht, dann eben anders.“ Mond heißt, abwarten oder: „Es soll nicht sein. Ich lasse es lieber sein.“ Oder: „Ich ziehe mich zurück.“ Oder ihr habt euch gemeldet oder ihr habt irgendwo euch beworben für irgendeine Aufgabe, Projektleitung und jetzt gibt es jemand anderes, der auch Projektleiter sein will. Jetzt könnt ihr reagieren mit Sonne oder mit Mond. Mit Sonne, ihr könnt zeigen, warum ihr die geeignete Person seid. Und Mond heißt: „Ja, mache du ruhig mal.“ Oder ihr habt euch irgendwie auf eine gemeinsame Aktivität mit eurem Partner, eurer Partnerin gefreut, die ihr vorher ausgemacht habt, und jetzt sagt Partner, Partnerin: „Ich will was ganz anderes machen.“ Jetzt könnt ihr mit Sonne oder Mond reagieren. Mond wäre: „Ok, wenn du willst, machen wir das.“ Sonne heißt, man kämpft darum, was man vorher ausgemacht hatte. Was ist die bessere Reaktion? Es kommt darauf an. Beides oft. Manchmal hilft es sogar, erst nachzugeben und dann… Manchmal hilft, ein Schritt zurück und zwei Schritte nach vorne.  Und manchmal hilft es, erst reinzugehen, zwei Schritte nach vorne und dann einen Schritt zurück. Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, immer auf die gleiche Weise zu reagieren. Eine gewisse Beobachtung, meine ich machen zu können, dass Yogaleute oft eine Neigung zu haben, mehr als Mond zu reagieren. Ich weiß nicht, ob das nur ein Wahrnehmungsfehler ist. Und ich meine, manchmal reagieren Yogaleute zu viel auf Mondweise.  Man sagt ja gerne: „Der Klügere gibt nach.“ Aber angenommen, alle Klügeren geben immer nach, wer würde dann die Welt regieren? Die Dummen. Also angenommen, man wäre klüger. Nicht immer ist man ja klüger. Aber angenommen, man wäre klüger und überlässt dann immer den Dümmeren das Feld, dann darf man sich anschließend nicht darüber beschweren, wie das Umfeld gestaltet wird. Also, da muss man öfters darüber nachdenken. Und manchmal muss man überlegen, ist es jetzt klüger, zu gestalten, oder ist es klüger, nachzugeben. Und das ist in vielerlei Hinsicht das Richtige.

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Shiva – Shakti Teil 2: Sei verhaftungslos und finde das Glück im Inneren

shiva13Shiva – Shakti Teil 2: Sei verhaftungslos und finde das Glück im Inneren

Weg nach innen, nach außen, heißt aber auch, dass das Göttliche nicht nur im Innen zu finden ist, sondern eben auch im Außen. Und auch das können wir zu einer Praxis machen. Wir können zwischendurch die Schönheit genießen. Es gibt so viel Schönheit in der Welt. Eine Kerzenflamme ist schön. Die Weihnachtsbeleuchtung ist auch schön, oder? Ich nehme an, in Hamburg wird es jetzt auch schon Weihnachtsbeleuchtung geben, oder? Ich habe es gestern gar nicht so gesehen, wo wir entlanggefahren sind, aber in den Einkaufsstraßen sicher. In Bad Meinberg jedenfalls gibt es seit über einer Woche Weihnachtsbeleuchtung. Also nicht im Ashram, das wird noch etwas dauern, aber im Ort. Also, das kann schön sein. Wolken sind schön. Blauer Himmel ist schön. Sonne ist schön. Menschen sind schön. Hoffentlich findet ihr euren Partner schön, eure Kinder schön, eine Pflanze schön. Ein Teppich ist schön. Und es heißt so, Satyam Shivam Sundaram sind die drei Weisen, wie wir Gott erfahren können, neben vielem anderen. Satyam, die höchste Wahrheit. Shivam, das Liebevolle. Und Sundaram, die Schönheit. Und so könnt ihr auch das Göttliche im Außen wahrnehmen. Auch das ist wiederum eine kleine Übung, die könnt ihr jetzt auch gerade mal machen. Jetzt mal mit offenen Augen. Ihr könnt irgendwas anschauen, was vielleicht Schönheit ist. Auch euren Nachbarn oder die Wolken oder hier am Altar oder das Muster des Teppichs. Ihr könnt den Blick wandern und schweifen lassen und euch bewusst werden, hinter allem ist irgendwo dieses Göttliche. Also auch dazu eine Ermutigung, nehmt euch öfters am Tag Momente, das Göttliche im Äußeren so wahrzunehmen. Es entsteht dort auch so ein schönes Verbundenheitsgefühl, Liebe, Glück, wie auch immer wir es bezeichnen wollen. Das geht natürlich besonders leicht in den schönen Dingen, wenn jemand euch besonders gefällt, freundlich ist. Es geht aber auch bei anderen. Das nächste Mal, wenn jemand vor euch ist und der einen Wutausbruch hat, könnt ihr euch mal bewusst sein, was da alles Fantastisches passiert. Da ist schon manchmal eine ganz schöne Power dahinter. Wie ein Mensch von einen Moment auf den anderen sich verwandeln kann. Ihr könnt auch die Schönheit in dem Wutausbruch eines anderen mal wahrnehmen. Aber ihr müsst natürlich aufpassen. Wenn das euer Chef ist, dann macht ihr den noch wütender, denn der erwartet mindestens, dass ihr ein betropstes Gesicht macht. Das muss man dann auch manchmal machen. Auch der Partner erwartet, dass man irgendwie betroffen ist, wenn er schon sich die Mühe macht, einen Wutanfall zu kriegen. Das sollte man honorieren. Es gibt andere, wo man auch mal einfach die Großartigkeit eines Wutanfalls bewundern kann und darin das Göttliche sehen kann. Also auch hier könnt ihr mal überlegen. Also, Gott im Inneren, Gott im Äußeren.

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Identifikation mit Körper und Geist

3hWir können uns identifizieren und sagen, „ich bin das“, so weit kann es gehen. In jedem Fall können wir uns identifizieren und sagen: „Das ist mein Auto.“ Ich habe da das große Glück, ich lebe in einem Ashram, wo doch der größte Teil von dem, was man hat, dem Ashram gehört und nicht einem selbst. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Auto besessen, allerdings ein Fahrrad, und so ist dieses Gemeinschaftseigentum etwas, wo man lernen kann, es gehört einem nicht, wo man trotzdem feststellen kann, man kann sich trotzdem identifizieren. Als dann z.B. dieses  gute Auto, was ich nach Frankfurt regelmäßig genutzt habe, von einem anderen zu Schrott gefahren wurde, habe ich doch festgestellt, es hat mich etwas geärgert. Künftig hat es auch eine Viertelstunde länger gedauert, nach Frankfurt zu fahren. Aber meistens sage ich ja, eine Viertelstunde länger heißt, eine Viertelstunde mehr Zeit für sich, mehr Zeit für Mantrasingen oder andere Praktiken, die man im Auto machen kann. Ein bisschen Identifikation kann man sehen. Stärkere Identifikation kann zu großem Leiden führen. Das geht jetzt nicht nur mit dem Auto, es kann auch für eine Uhr gelten, es kann für ein Erinnerungsstück gelten, es kann auch für ein Kleidungsstück gelten. Menschen identifizieren sich mit vielem und hoffen, dass es dauerhaft ist.

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Identifikation mit dem Auto

1a.. Identifikation mit dem Auto

Ist ja erst mal ganz lustig. Wie lange ist es lustig? Bin ein Kratzer drin ist oder der Motor ausfällt oder eine Beule oder der Partner es zu Schrott gefahren hat oder wie auch immer. Da können wir sehen, Auto ist ein Fahrzeug. Und auch wenn ich lieber mit dem Fahrrad fahre, ich bin jetzt nicht mit dem Fahrrad hierher gefahren, sondern mit einem Vereinsauto, aber es ist ein Fahrzeug, es ist jetzt nicht unsere wahre Natur. Aber wir können uns damit identifizieren. Und wenn wir uns damit identifizieren, dann beschränken wir uns und wir sind potenziell im Leid, weil wir dann eben das Ewige projizieren auf das Vergängliche.

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Meditation und tiefere Wahrnehmung

swami sivananda53Wer schon tief meditiert hat, weiß, es ist sogar möglich, seinen Körper zu verlassen und seinen Körper von oben zu sehen. Es ist möglich, Wahrnehmung zu haben jenseits des Körpers. Es ist möglich, auf diesen Astralreisen Dinge zu sehen, die wir nicht sehen könnten, wenn wir im physischen Körper sind. Es gibt Nahtoderfahrungen, wo anschließend die Menschen berichten, was die Ärzte gesprochen haben, welche Instrumente sie benutzt haben, die sogar berichten, was die Verwandten im Nachbarraum erzählt haben. Damit können wir klar sehen, Bewusstsein geht außerhalb des physischen Körpers, sogar außerhalb des Hirns. „Ich bin Shiva.“ Probleme entstehen jetzt, wenn wir sagen, „ich bin nicht Shiva“. Angenommen, ich identifiziere mich jetzt mit der Uhr. Oder vielleicht noch einfacher, mit dem Auto. Viele Menschen identifizieren sich mit dem Auto. Z.B. ist mir irgendwann vor ein paar Jahren passiert, habe ich ein Zentrum besucht, bin mit dem Auto dorthin gefahren, da hat mich anschließend jemand gefragt: „Wo stehst du?“ Erst war ich perplex, „ich stehe hier“. Da ich noch nie ein Auto besessen habe – dann plötzlich: „Nein, dein Auto.“ Wir identifizieren uns so sehr mit dem Auto, dass wir sagen, „ich stehe zwei Straßen weiter“. Das ist jetzt erst mal humorvoll, aber viele Menschen identifizieren sich sehr stark über ihr Auto. Eine andere Begebenheit, die ich gerne erzähle, die vielleicht viele von euch auch schon mal gehört haben, ist, als wir den ersten Ashram im Westerwald eröffnet haben, hat uns jemand noch eine schöne Spende gemacht in Form eines Autos. Bis heute das beste Auto, das wir jemals hatten. Gut, es hat auch schon 140.000 km gehabt. Ich glaube, wir haben noch nie ein Auto bekommen, das unter diesem Kilometerstand war. Wir kriegen meistens die Autos dann gespendet, wenn andere sagen: „Das ist mir nicht mehr verkehrssicher genug, dann kann man es Yoga Vidya spenden.“ Gut, in dem Fall war das Auto aber in einem guten Zustand. Es wurde halt von jemandem gespendet, der im Außendienst tätig war und jeden Tag tausend Kilometer gefahren ist. Und wir sind natürlich normalerweise in der Woche hundert Kilometer gefahren, ein paar Mal Abholungen. Aber es war ein gutes Auto und mit dem konnte ich auch von Frankfurt hin und her düsen. Ich habe in Frankfurt noch eine Zweijahresausbildung gemacht, während ich im Ashram dort weiter dort war. Und dann bin ich mal selbst hingefahren, um das Auto in eine Waschanlage zu bringen. Und dann kam jemand und hat plötzlich gefragt: „Wie viel Liter haben Sie?“ Dann wollte er noch wissen, musste ich gerade überlegen, Hohlraumberechnung. Mathematik Leistungskurs hatte ich. Bei einem Körper mit sehr unregelmäßigen Strukturen… Und dann dachte ich plötzlich: „Der Mensch hat ein spezifisches Gewicht von etwa 1,etwas.“ Da wollte ich gerade schon sagen, „das müssten um die 70 Liter sein“. Dann hat er aber schon weitergefragt: „Und wie viel PS?“ Da habe ich noch überlegt: „Wie viel PS hat denn ein Mensch?“ Er hat dann plötzlich aber gesagt: „Sie haben soundso viel Liter und soundso viel PS.“ Dann kam heraus, er hatte die gleiche Automarke wie ich gehabt und die gibt es anscheinend in verschiedenen Litern und PS, und das wollte er halt irgendwo wissen, aber er kannte sich gut aus. Wir haben uns jedenfalls toll verstanden. Ich habe dann nachher getan, ich wäre mein Auto, und er hat getan, er wäre sein Auto, wir haben uns über uns ausgetauscht und richtig brüderlich. Er hat mich auch sehr schnell geduzt.

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