Hier ein Frohsinn-Blog Beitrag: „Der Yogi erzielt Fortschritte durch Frohsinn, durch Ausdauer, durch Mut, durch wahres Wissen, starken Glauben an die Worte des Gurus und durch das Aufgeben schlechter Gesellschaft.“
Worum geht es hier im Frohsinn-Blog? Dieser Frohsinn-Blog besteht aus Auszügen aus einem Vortrag von Sukadev Bretz bei Yoga Vidya. Dieser Vortrag wurde mitgeschnitten und dann niedergeschrieben. Aus dieser Niederschrift ist dieser Frohsinn-Blog entstanden. Korrekterweise müsste man sagen: Ein Frohsinn-Blogbeitrag ist entstanden. Denn dies hier ist ja der Kundalini Yoga Blog – mit einem Frohsinn-Blogbeitrag. Also: Dieser Frohsinn-Blog besteht aus einem Kommentar zu einem Vers aus der Hatha Yoga Pradipika, einem Grundlagentext des Hatha Yoga. Hier also der Frohsinn Blog Beitrag mit dem Kommentar von Sukadev:
Der Yogi erzielt Fortschritte durch Frohsinn. Wir machen Fortschritte durch Frohsinn. Es gilt immer wieder, Freude zu haben. Eine einfache Weise, Freude zu haben, ist, dankbar zu sein. Und Frohsinn ist eine Wirkung der Dankbarkeit. Freude ist ein Gefühl, ein schönes Gefühl. Frohsinn ist eine innere Einstellung: Nämlich die innere Einstellung, grundsätzlich froh zu sein.
Frohsinn als Sechster Sinn
Frohsinn heißt, frohen Sinnes zu sein. Frohsinn ist wie ein sechster Sinn: Nicht nur siehst, riechst, schmeckst, hörst und tastest du. Sondern du hast einen Sinn für Freude. Der Frohsinn nimmt überall Freude wahr. Ähnlich wie die Augen Farben und Formen wahrnehmen und die Ohren Klänge wahrnehmen, nimmt der Frohsinn Freude wahr. Du kannst deinen Frohsinn schärfen: Überlege jetzt: Warum könnte ich jetzt froh sein? Wo könnte ich Gründe für Freude finden? Nutze deinen Frohsinn auch, um Freude in anderen zu finden: Genieße es, wenn andere sich freuen. Hilf auch anderen, ihren eigenen Frohsinn zu schärfen, mit ihrem Frohsinn Freude zu erleben.
Frohsinn als Persönlichkeitseigenschaft, die gestärkt werden kann
Klingt das für dich jetzt eigenartig? Frohsinn als sechsten Sinn zu definieren? Ja, es stimmt: es ist eine Uminterpretation. Normalerweise würde man Frohsinn als Persönlichkeitseigenschaft ansehen. Jeder hat Frohsinn, jeder hat Trübsinn. Bei manchen ist der Frohsinn ausgeprägter, bei manchen der Trübsinn. Du kannst Frohsinn aber kultivieren. Übe ihn. Eine Möglichkeit, den Frohsinn zu trainieren, wäre: Du fragst dich: Angenommen, ich würde diese Situation mit Frohsinn anschauen, wie würde ich sie ansehen? Angenommen, ich hätte momentan Frohsinn, wie würde sich das anfühlen? Emotionen, Gefühle, Grundstimmungen kommen häufiger, wenn sie wiederholt werden. Darum: Kultiviere Frohsinn. Entwickle Frohsinn. Praktiziere Frohsinn. Natürlich: Die anderen Emotionen haben auch ihren Platz. Du brauchst sie nicht zu unterdrücken. Aber lass trotzdem Frohsinn stärker werden.
Was steht dem Frohsinn entgegen?
Wir sind auf eine gewisse Weise oft gierig. Gier z.B. steht dem Frohsinn entgegen. Wenn etwas schön ist, wollen wir es noch schöner haben. Ist jemand freundlich, dann soll er dauerhaft freundlich sein. Wenn drei Menschen freundlich sind, dann sollen es wenigstens zehn sein. Wenn es zehn sind, dann sollen es alle sein. Und wenn es fast alle sind, dann fehlt immer noch einer. Und so können wir uns manchmal unter diesen Leistungsdruck setzen.
Frohsinn als Quelle der Freude
Es ist gut, immer wieder Freude zu haben. Freude an der Praxis. Freude, dass man Menschen hat, die freundlich zu einem sind, dass man ein Dach über den Kopf hat, dass man ein höheres Ziel im Leben hat, dass wir öfters mal vielleicht Gottes Gegenwart spüren. Immer wieder freudevoll rangehen. Ausdauer, schreibt Swatmarama. Bei aller Freude, manchmal gilt auch Durchhaltevermögen. Die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn es auch mal nicht nur einfach ist. Und manchmal ist es nicht nur einfach. Da gilt es auch, weiterzumachen, durchzugehen. Und Mut brauchen wir dafür auch. Immer wieder mutig zu sein, weiterzumachen. Auch Vertrauen – es steht hier, starken Glauben an die Worte des Gurus. Mit dem Glauben im Yoga ist es so eine Sache. Also, Swami Vishnu hat uns zu Anfang von Yogalehrerausbildungen immer wieder gesagt: „Ihr braucht an nichts zu glauben, Yoga ist eine Erfahrungssache. Übt und praktiziert, und dann werdet ihr erfahren.“ Wenn man aber eine Weile praktiziert hat, dann kommt auf Erfahrung aufbauendes Vertrauen. Und dann gilt es auch, nicht ständig sein Vertrauen wieder in Frage zu stellen. Gerade in der heutigen Zeit sind wir ja zum Skeptiker erzogen worden. Mindestens die Generation in meinem Alter. Das ist der schlimmste Vorwurf, den man in meiner Klasse machen konnte, jemandem zu sagen: „Du bist angepasst.“ Was Schlimmeres gab es nicht. Das muss vielleicht nicht bei allen so gewesen sein, vielleicht vorher und nachher auch nicht, aber irgendwo, man sollte nicht angepasst sein, nichts glauben, alles in Frage stellen, immer skeptisch zu sein. In mancherlei Hinsicht ist es gut und es gibt vielleicht gute Gründe, dass die Nachkriegsgeneration vielleicht mit ein bisschen Verzögerung dazu erzogen wurde. Nur, es darf dann nicht dazu führen, dass wir ständig immer wieder das anzweifeln, wo wir uns schon eine Weile damit vertraut gemacht haben, auch Erfahrungen hatten, denn dann mangelt es an Enthusiasmus, mangelt es letztlich an Hingabe.
– Fortsetzung folgt –
Unbearbeitete Niederschrift eines Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:
Über Swami Sivananda: Biographie Autobiographie, Fotos, Bücher – Fotos und Videos mit Swami Sivananda – English Website Swami Sivananda Kirtan – Yogalehrer Ausbildung – Bücher von und über Swami Sivananda
Was meinst du zu diesem Frohsinn Blog?
So, jetzt hast du in diesem Blog gelesen, was Sukadev schreibt über Frohsinn. Was meinst du zu diesem Frohsinn Blog bzw. Frohsinn Blogbeitrag? Was sagt dir dieser Frohsinn Blog? Ist das hilfreich? Möchtest du vielleicht etwas ergänzen zu diesem Frohsinn Blog? Dazu ist ja das Kommentarfeld unten da. Schreib doch etwas – ergänze diesen Frohsinn Blog mit deinen eigenen Gedanken – vielleicht hilfst du damit anderen mehr Freude in ihr Leben zu bringen.
Oder magst du soviel Frohsinn gar nicht? Findest du, Menschen mit viel Frohsinn sind oberflächlich? Auch dann schreibe darüber. Dieser Frohsinn Blog soll ja nicht oberflächlich sein. Vielleicht sollte es auch einen Trübsinn Blogbeitrag geben. Goethe hat ja mal gesagt: Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen… Denkst du auch so? Dann schreibe doch einen Blogkommentar? Oder bist du doch ein Fan von Frohsinn? Schreibe also etwas…