Jedes Molekül ist in Bewegung, jedes Atom ist in Bewegung, Planeten sind in Bewegung, Sternensysteme sind in Bewegung, Galaxien entstehen auch noch in diesem Moment und lösen sich auf, Sterne explodieren, Planeten stoßen zusammen, Kometen gehen von einem zu anderen, vermutlich ganze Zivilisationen verschwinden in diesem Moment irgendwo im Universum. Kann man nur sagen, vermutlich, aber sicher ist, ständig passiert irgendetwas in jedem Teil des Universums. Weil es auf einer Ebene bleibt, heißt es, Gott ruht sich aus, Shakti ruht sich aus. Shakti will dann aber wieder zurückkehren. Es ist nicht so, dass es irgendwo bleibt, sondern Yogis sprechen immer vom Zyklischen. Es gibt Schöpfung und wenn es eine Schöpfung gibt, muss es auch eine Auflösung geben. So wie es einen Tag gibt, gibt es auch eine Nacht. So wie es Frühjahr gibt, gibt es auch Herbst, oder Sommer und Winter. Und so, wenn die Energie der Shakti sich auf der horizontalen Ebene weit ausgedehnt hat, irgendwann hört diese Ausdehnung auf und dann zieht sich die Shakti wieder zurück. Die kosmische Erde wird aufgelöst in kosmisches Wasser, kosmisches Wasser aufgelöst in kosmisches Feuer, kosmisches Feuer aufgelöst in kosmische Luft, kosmische Luft aufgelöst in kosmischen Äther, kosmischer Äther aufgelöst in kosmischen Geist, und dann wird Shakti wieder eins mit Shiva. Es gibt dort auch interessante Aussagen, wie lange das Ganze dauert. Und Swami Sivananda hat in dem Buch „Bhagavad Gita“ – ich glaube, es ist im 8. Kapitel – hat er in einem Kommentar zur Bhagavad Gita das beschrieben, Kommentar zum 17. Vers, was in einer alten Schrift, eben im Surya Siddhanta wurde. Ihr braucht es euch jetzt nicht mitzuschreiben und ich will auch davor sagen, ich meine nicht, dass es wörtlich zu verstehen ist, es gibt nämlich auch andere Puranas, wo dann so eine Null mehr oder weniger dazukommt und das macht ja schon gleich eine ganze Menge aus. Ich lese es euch nur deshalb vor, damit ihr wisst, in welchen Dimensionen die alten Yogis gedacht haben. Interessanterweise nämlich in einer Zeit, als die Griechen gedacht haben, das Universum ist höchstens ein paar zigtausend Jahre alt, die Römer hatten ja auch Schriftzeichen bis maximal M, Tausend. Die Juden und Christen sind davon ausgegangen, dass Gott das Universum 3500 v. Chr. geschaffen hat, sie haben nämlich alle Patriarchen des Alten Testaments zusammengezählt, also war die Welt nur 3500 Jahre alt. Vor diesem Hintergrund kann man auch nur verstehen, dass dann auf dieser Basis dann Weltuntergangsvorstellungen entstanden sind, wo z.B. die Frühchristen angenommen haben – oder mindestens einige davon haben angenommen – dass sie selbst noch den Untergang der Welt erleben würden, wo die ganze Welt sich auflöst. Und wenn die Welt nur ein paar tausend Jahre alt ist, dann ist es ja auch wahrscheinlich, dass sie vielleicht bald wieder kaputtgeht. Wenn man aber annimmt, dass die Welt 311 Trillionen Jahre dauert und wir uns erst in der ersten Hälfte befinden, dann glaubt man nicht so sehr, dass man selbst den Untergang der gesamten Welt erleben wird. Also hier nur ein paar Zahlen zur Ausdehnung des Geistes. Also, die alten Inder haben die Welt eingeteilt in verschiedenen Zeitrhythmen. Da gibt es zunächst noch so genannte Yugas. Da gibt es das Kali Yuga und das dauert 432.000 Jahre. Das soll angefangen haben um 3.500 vor Chr. Interessanterweise da, wo Islam, Judentum und Christentum den Beginn der Welt angesiedelt haben, und da, wo man heute annimmt, dass die Hochkulturen begonnen haben, da soll das eiserne Zeitalter begonnen haben, das dunkle Kali Yuga. Dann gibt es das Dvaparayuga, das ist wie das bronzene Zeitalter, das dauert 864.000 Jahre. Dann gibt es das silberne Zeitalter, Tetrayuga, das dauert 1.296.000 Jahre. Und das goldene Zeitalter, Kritayuga, dauert 1.728.000 Jahre. Die zusammengerechnet sind dann 4.320.000 Jahre. Und das zusammen ist ein Mahayuga, ein großes Yuga. Dann, einundsiebzig davon – fragt mich nicht, warum genau einundsiebzig, aber so soll es sein – mit ein paar zusätzlichen Jahren sind dann ein Manvantara und das ist 308.000.000 Jahre. Und dann heißt es, für jedes Manvantara ist so ein bestimmter Aspekt Gottes verantwortlich. Dann, vierzehn solche Manvantaras sind dann ein Kalpa und ein Kalpa ist 4.320.000.000 Jahre. Die Erde soll etwas mehr als ein Kalpa existieren. Interessanterweise sagen ja die modernen Kosmologen oder Geophysiker, dass die Erde irgendwie vier bis sechs Milliarden Jahre alt ist. Und dann, zwei Kalpas sind dann ein Tag und eine Nacht von Brahma. Brahma als Schöpfer lebt hundert Jahre und wenn wir all das zusammenzählen, dann sind das 311 Billionen Jahre. Ich habe euch vorher Trillionen gesagt, das stimmt gar nicht. 311 Billionen Jahre. Das kommt vom Englischen her, da ist nämlich, one Trillion ist eine deutsche Billion. Gut, so lange soll ein Schöpfungszyklus dauern und wir befinden uns in der ersten Hälfte. Also, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen um den Untergang des Universums.
– Fortsetzung folgt –
Unbearbeitete Niederschrift eines Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz. nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:
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