Oder manche, die vielleicht in gewinnzielorientierten Unternehmen tätig sind, die eigentlich irgendwas verkaufen, was kein Mensch wirklich braucht, weil es schon genügend gibt, und wenn es die Firma nicht gäbe, dann wären andere Firmen ganz überglücklich, auch dann kann man überlegen: „Vielleicht könnte ich etwas anders mit meinen Kollegen umgehen? Und dadurch, dass ich freundlich zu ihnen bin, bewirke ich etwas. Vielleicht mit Kunden anders umgehen. Dadurch, dass ich so mit ihnen umgehe, berühre ich sie. Vielleicht kann ich so Gutes bewirken.“ Und vielleicht kommt jemand zum Schluss: „Nein, so wie ich jetzt bin…“ Was sollte man dann machen? Überlegen: „Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, zu springen?“ Vielleicht ist er nicht gekommen. Und dann weiß man: „Ich bewirke doch etwas Gutes, weil ein paar Menschen mir anvertraut sind, die brauchen das, was ich verdiene, dann bewirke ich dort für die wenigstens etwas Gutes und das muss ich noch eine Weile machen. Das ist auch ok. Aber in ein paar Jahren werde ich dann etwas anderes machen.“ Oder vielleicht erkennt man: „Ja, so werde ich nicht glücklich. Ich bin hier, um was Sinnvolles zu machen. Und ich habe Talente und Fähigkeiten und Möglichkeiten. Nein, ich muss nicht auf den Burnout warten, um dann gezwungen zu sein.“ Der Rüdiger Dahlke hat auf dem Business-Yogakongress so einen Vortrag gehalten über Burnout. „Krankheit als Sprache der Seele“ ist ja eines seiner vielen Themen, die er so hatte. Er sagte: „Krankheiten zwingen einen dazu, etwas zu tun, was man auch ohne die Krankheit hätte machen können.“ Und ein Burnout zwingt einen zu zwei Sachen, erstens, sich intensiv mit Sinn auseinanderzusetzen, weil das ganze Leben einem plötzlich sinnlos erscheint. Und zum zweiten, es zwingt einen, in der Gegenwart zu sein und nicht alles in die Zukunft zu verschieben, denn einer im Burnout kann nicht an die Zukunft denken. Wenn er an die Zukunft denkt, kommt er in Panik, und die Vergangenheit ist so weit weg.
– Fortsetzung folgt –
Dies ist die 19. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Essen. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:
- Seminare mit Sukadev
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken