Das heißt auch, dass man – und das ist eine altbekannte Sache, die jeder von euch wahrscheinlich schon zigmal gehört hat – wenn wir an etwas denken, was wir gerne nicht hätten, dann wird das auch stärker. Und wenn wir uns darüber ärgern, dass wir an etwas denken, woran wir eigentlich nicht denken wollen, dann wird das auch wiederum stärker. Shivakami hat vor Kurzem so eine Variation von dem Thema mal gelesen, ich glaube es mindestens. Irgendwo, man muss etwas machen und man wird dabei ganz wunderbare Wirkungen bekommen, sofern man nicht an einen Affen dabei denkt. Also, ein Schüler ist mal zum Meister gegangen und wollte eben irgendwie übernatürliche Kräfte haben und der Meister hat ihm irgendeine besondere Technik gegeben und hat gesagt, „die wirkt aber nur, wenn du nicht an einen Affen denkst“. Und der Schüler konnte niemals diese Kraft entwickeln, denn er hat immer an den Affen gedacht. Also, indem wir vermeiden wollen, an etwas zu denken, wird das Denken daran stärker. Aber die meisten von euch kennen es auch, wenn man vermeiden will, an einen Affen zu denken, was macht man dann? Man denkt z.B. an eine Banane, aber da kann der Affe gleich mit reinbeißen. Also, man könnte stattdessen an eine Tulpe denken oder an einen Elefanten. Gut, da kann es auch sein, dass plötzlich der Affe auch die Tulpe in die Hand nimmt und der Affe auf dem Elefanten herumspringt, aber es wird mindestens dabei ergänzt und damit bekommt es eine neue Qualität. Es muss ja nicht sein, dass der Affe ganz verschwindet. Und ihr wisst, wenn ich von Affen spreche, sind es irgendwelche Denkgewohnheiten usw. Also, unsere Gedanken haben Wirkungen und wir können die Gedanken steuern. Z.B. angenommen, ich würde euch jetzt bitten, denkt an eine Rose! Das gelingt euch, oder? Angenommen, ich bitte euch, denkt an ein Pferd! Das gelingt auch. Wenn ich euch aber jetzt bitte, denkt nicht an ein Nilpferd, weder an ein großes Nilpferd, noch an ein kleines Nilpferd, noch nicht mal an ein rotes Nilpferd oder rosa Nilpferd und vor allem, denkt an kein blaues Nilpferd! Plötzlich habt ihr alle Nilpferde in eurem Kopf, an die ihr vermutlich seit Monaten oder Jahren nie gedacht habt. Also, wir können diese Gedanken immer wieder erzeugen und das ist auch so eine Technik, wenn wir überlegen, wenn wir irgendeinen Gedanken haben, den wir nicht mögen, dann können wir überlegen, „welchen Gedanken hätte ich denn stattdessen?“ Und wenn wir das überlegen, „welchen Gedanken hätte ich denn gerne stattdessen“, dann können wir ja sagen, „gut, dann kann ich ja auch an diesen Gedanken denken“. Und eine nächste Sache ist auch, ähnliche Gedanken ziehen sich an und zwar sowohl in uns, wie auch in der geistigen Atmosphäre.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.