Im Leben gutes bewirken

sukadev15Ich gehe jetzt davon aus, da meistens vom Yoga freundliche Menschen angezogen werden, dass ihr vermutlich sehr viel mehr Gutes bewirkt habt als euch selbst bewusst ist und dass ihr vermutlich zehn bis hundert Mal mehr gute Sachen gemacht habt als ungute Sachen gemacht habt. Aber selbst wenn es anders wäre, kann man es immer noch umkehren und ins Gute wenden. Swami Vishnu hat manchmal auch so humorvoll gesprochen, wenn er über Investitionen gesprochen hat. Der Swami Vishnu hat durchaus auch ab und zu mal Nachrichten geguckt, hat auch Time Magazine gelesen und es gab noch so eine Tageszeitung. Wie heißt die englische Tageszeitung, die in Deutschland auch populär ist? Herald Tribune. Die mussten wir ihm immer besorgen. Er wollte irgendwo wissen, was auf der Welt los ist und womit sich Menschen beschäftigen und letztlich auch, wenn er irgendwo gemerkt hat, es entwickelt sich eine neue Katastrophe, dann hat er uns alle „Om Tryambakam“ singen lassen, Mantra für Frieden und Wohlwollen in diese bestimmte Konfliktregion. Und manchmal hat er auch humorvoll in die Investitionsseiten geschaut. Wir sind dort in einer guten Tradition, Yoga Vidya, wie Sivananda Yoga Vedanta und vorher Divine Life Society, also wir haben nie Geld, um es irgendwo anzulegen, deshalb ist das immer nur von theoretischem Interesse. Wir haben eher die Überlegung, wie kann man Kredite günstiger finanzieren, das ist von größerem praktischen Interesse. So hat er dort öfters auch mal so einfach drüber geguckt und dann hat er so gesagt: „Die sicherere Investition wäre, Spenden zu geben. Die nimmt man nämlich noch ins nächste Leben mit.“ Aber dann meinte er: „Aber als Yogi wollen wir ja gar nicht unbedingt ins nächste Leben hineinkommen und wir wollen uns nicht damit identifizieren, deshalb ist die Frage, ob wir gutes oder schlechtes Karma künftig haben für einen Yogi irrelevant.“ Die dritte Ebene habe ich noch nicht gesprochen, die dritte Ebene ist, wo wir kommen mit etwas, es bleibt gleich und es ändert sich nicht und wir gehen mit dem Gleichen. Und was ist das? Satchidananda, Atman, Brahman, das höchste Selbst, das Göttliche, oder der göttliche Kern im Menschen, das Bewusstsein, das Unbeschreibliche, das, was eigentlich das Ich ist. Wir kommen auf die Welt, sagen dann irgendwann „ich“, wir sind Bewusstsein, alles Mögliche ändert sich und am Ende des Lebens verlassen wir den physischen Körper. Und selbst wenn sich im Leben alles Mögliche geändert hat, etwas bleibt gleich. Angenommen, ihr schaut mit jemand anderes irgendwo alte Familienalben an, guckt dort und seht dort ein einjähriges Baby und dann sagt ihr eurem Freund oder Enkel oder wem auch immer: „Das bin ich.“ Jetzt überlegt, was macht das für einen Sinn, „das bin ich“? Bin ich dieses Papier? Nein. Bin ich ein kleines Baby von einem Jahr? Nein. Spreche ich so wie dieses Baby? Nein. Habe ich die gleichen intellektuellen Fähigkeiten wie dieses Baby? Nein. Sehe ich die Welt wie dieses Baby? Nein. Man kann sagen, bestimmte Charakteristika mögen ähnlich geblieben sein, bestimmte Gene mögen ähnlich geblieben sein. Trotzdem, von dem, was dieses Baby ausmacht und was den Erwachsenen ausmacht, ist eigentlich wenig gleich geblieben. Sogar alle Zellen haben sich geändert. Gut, ein paar Nervenzellen sind auch gleich geblieben, aber fast alle Zellen haben sich geändert. Und sogar alle Moleküle des menschlichen Körpers tauschen sich aus in hundert Tagen, außer Herz, Moleküle in den Haaren und in den Fingernägeln, die sind ein bisschen länger. Aber sollte jemand von euch mich vor über hundert Tagen gesehen haben, was hier vor euch sitzt ist alles neu. Höchstens das hier habt ihr vorher gesehen und hier diesen Teil der Nägel, das ist alles, was gleich geblieben ist. Alles andere ist neu vom Standpunkt der Moleküle. Das Hemd ist auch schon so alt. Da kann man sich überlegen: „Wer bin ich?“ Alle Moleküle ausgetauscht. Bei gesunden Zähnen sogar in den Zähnen. Gut, wenn ihr Wurzelkanäle gehabt habt, dann nicht mehr, aber ansonsten tauschen sich selbst die Moleküle in den Zähnen aus, in jedem Fall in allen Knochen. Also, wenige Moleküle bleiben gleich. Und was dort an Baby dort war, das bin ich. Was bin ich? Bewusstsein, das ist gleich geblieben.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist die 5. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Essen. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:

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Leben als Erfahrung

parvatiWer Kinder hat, weiß, schon die Babys sind unterschiedlich. Gleiche Eltern, vielleicht sogar, wenn die Eltern nicht umgezogen sind, gleiche Gegebenheiten, schon direkt nach der Geburt sind die Kinder anders. Oft sogar schon in der Schwangerschaft verhalten die sich anders. Also, Menschen kommen mit etwas. Sie sind nicht Tabula Rasa, also leere Tafel, die dann beschriftet wird, man kommt mit etwas. Im Laufe des Lebens machen wir alle möglichen Erfahrungen, tun alles Mögliche, entwickeln uns auf verschiedene Weisen, und dann, mit dem Ende des Lebens, dort nehmen wir dieses mit. Und was nehmen wir dort mit? Wir nehmen einen gewissen Energielevel mit, wir nehmen Fähigkeiten mit, wir nehmen Charakteristika mit, wir nehmen spirituelle Entwicklung mit und wir nehmen neues Karma für das nächste Leben mit. Und dort kann man sich auch wieder überlegen, auf der ersten Ebene kann man überlegen: „Wie viel Zeit und Energie bringe ich hinein in das Vergängliche, im Bewusstsein, ich werde es verlieren?“ Und zum zweiten kann man überlegen: „Angenommen, das mit der Reinkarnation ist so tatsächlich, was tue ich dafür, dass ich, wenn ich diese Erdebene verlasse, irgendwo mich entwickelt habe gegenüber dem Stand, den ich am Ende des letzten Lebens hatte, mit dem ich dieses Leben begonnen hatte? Was tue ich für mein Prana, meine Energie? Was tue ich für meine Charakterentwicklung? Was tue ich für meine spirituelle Entwicklung, meine spirituelle Einsicht? Und was tue ich letztlich, damit die tiefere spirituelle Erfahrung sich entwickeln kann?“ Und vielleicht auch: „Was tue ich auch, um ein gutes Karma zu bekommen?“ Ich bin jetzt kein Befürworter der Belohnungs-, Bestrafungstheorie des Karmas, dagegen hat sich schon Krishna gewandt und Patanjali gewandt und viele andere, auch wenn das in Indien unter dem populären Hinduismus und Buddhismus so die Populärausprägung ist, wenn einem was Schlechtes widerfährt, dann hat man was Schlechtes getan, wenn was Gutes passiert, muss man was Gutes getan haben. Das wäre eine Primitivinterpretation des Karmas. Krishna wendet sich dagegen und er soll vor 5000 Jahren gelebt haben. Patanjali wendet sich dagegen, der soll vor 2500 Jahren gelebt haben. Shankara hat dagegen gesprochen, der ist sicherlich eine historisch verbürgte Person, er hat vor 1200 Jahren gelebt, und die modernen Yogameister auch. Das ist eine Verkürzung. Die Erweiterung des Karmas, das kommt auf uns zu, was uns hilft, spirituell zu wachsen. Da werde ich auch nochmal etwas darauf eingehen. Dennoch, gewisse Früchte der Handlung gehören auch dazu und angenommen, man betrügt jemanden, dann wird das eine gewisse Auswirkung haben. Wenn wir betrügen, dann heißt das, wir handeln aus dem Ego, wir handeln aus der Getrenntheit, wir handeln ohne Mitgefühl. Damit wir lernen, Mitgefühl zu haben und zur Einheit, müssen wir nochmal erfahren, wie das ist, so etwas zu erfahren. Und umgekehrt, wenn man Gutes tut und sich damit identifiziert, dann kann man auch mal erfahren, wie es ist, wenn andere einem etwas Gutes tun. Da könnt ihr jetzt auch überlegen, von diesem Standpunkt – auch wenn der jetzt nicht der wichtigere Teil dieses Vortrages ist – von diesem Standpunkt aus könnt ihr auch überlegen: „Habe ich jetzt einiges getan, was es mir in meinem nächsten Leben einfacher macht, im Sinne von, habe ich Gutes für andere getan oder habe ich häufig gegen ethische Grundsätze verstoßen?“

– Fortsetzung folgt –

Dies ist die 4. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Essen. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:

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Unsterbliche Seele

swami sivananda66Was ist es? Auf der einen Ebene kommt der Mensch ohne etwas und geht ohne etwas. Auf der zweiten Ebene kommt der Mensch mit etwas, verändert einiges und geht mit etwas anderem. Auf der dritten Ebene kommt der Mensch mit etwas, es verändert sich nichts und er geht mit dem Gleichen.“ Und ein Pandava nach dem anderen kam dort hin und keiner konnte die Frage beantworten. Schließlich kam Yudhisthira, der weiseste der fünf Pandavas, dieser Helden. Und der konnte die Frage beantworten. Ich glaube, die meisten von euch kennen die Antwort auch. Was ist die Ebene, auf der wir ohne etwas kommen und ohne etwas gehen? Die physisch-materielle. Wir kommen ohne etwas, wir kommen nackt auf die Welt, und wir gehen wieder nackt. Wir nehmen nichts mit, weder das Haus, noch den Garten, noch das abbezahlte Appartement, auch nicht den iPod, noch nicht mal die Lebensversicherung. Swami Vishnu hat gerne so Witze gemacht über Geldanlagen. Es gibt ja irgendwelche Anlageberater und da werden die Anlagen beschrieben, ob sie sicher sind oder unsicher oder riskant usw. Und er meinte, eigentlich alle Anlagen sind gleich. Egal, wie wir das Geld anlegen, wir werden es vollständig verlieren. Manches verliert man vor dem Tod, manches mit dem Tod. Da kann man sich nochmal bewusstmachen, wie viel Zeit verbringen wir, wie viel Gedanken verbringen Menschen damit, wie viel Energie, um etwas anzusammeln, das wir sicher verlieren werden. Eine Sache, die man öfters überlegen kann vor diesem Hintergrund. Dann gibt es die zweite Ebene. Auf der zweiten Ebene kommen wir mit etwas, es tut sich einiges, und wir gehen mit etwas anderem. Damit das funktioniert, müsst ihr natürlich wissen, Yogis glauben an Reinkarnation und sagen, der Moment der Geburt ist nicht der Beginn des Lebens in Wirklichkeit, sondern das ist der Beginn des irdischen Lebens. Eigentlich gibt es zwei Beginne des irdischen Lebens, vielleicht sogar drei. Der erste Schritt ist die Empfängnis und dann irgendwo die Verbindung, wo die Seele in die Nähe des Körpers kommt. Dann nach etwas drei Monaten ist die Seele mit diesem Körper recht stark verbunden. Und mit der Geburt ist dann Seele und Körper gut verbunden und es heißt, im Moment der Geburt gibt es dann auch allgemeinen Gedächtnisschwund und die Seele vergisst, wer sie war und hat gerade noch die Zeit, sich zu erinnern, dass es jetzt unangenehm wird und schreit. Es heißt nämlich, die Zeit vor dem Leben sei schöner, Astralwelten für die meisten eine angenehme Zeit, aber dann geboren werden, dann in dieser Welt muss man atmen und es ist kalt usw. Aber wie auch immer, wir kommen mit etwas und jeder, der Geschwister hat, weiß, nicht alle waren gleich. Oder seid ihr gleich wie eure Geschwister?

– Fortsetzung folgt –

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Lebe dein Leben bewusst

asana22 Zwanzig Jahre später kam Yama wieder und sagte: „Es ist Zeit. Ich nehme dich jetzt mit.“ Sagte der andere: „Du hast mir drei Boten versprochen.“ Sagte Yama: „Ich habe dir drei Boten geschickt. Der erste Bote war dein nachlassendes Augenlicht. Du hast dir eine Brille darüber gesetzt. Der zweite Bote war dein ergrauendes Haar. Du hast es dir gefärbt. Der dritte Bote war die ausfallenden Zähne. Du hast sie nicht beachtet. Jetzt ist es Zeit.“ Ich weiß nicht, wie viele von euch schon diese Boten bekommen haben. Ich habe jetzt momentan einen eigenartigen Boten gekriegt mit Augen. Ich habe ja schon seit Kindheit eine Brille, jetzt kann ich nah nicht lesen mit Brille. Also, ich kann jetzt nur noch lesen ohne Brille. Ein Signal. Aber jetzt könnt ihr noch über etwas anderes nachdenken. Angenommen, ihr wüsstet – ihr geht nach Indien zu den Palmblattbibliotheken. Und da zieht ihr ein Blatt und das sagt: „Karma ist nur noch für sechs Monate. In sechs Monaten wirst du sterben.“ Wobei das kein verantwortungsbewusster Astrologe oder Palmblattbibliothekar so sagen würde, denn das kann auch zur sich selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Und wenn euch das irgendwann jemand erzählt, glaubt ihm besser nicht. Aber angenommen, ihr wüsstet das. Und ihr wüsstet, in einem halben Jahr würdet ihr sterben. Jetzt könnt ihr mal nachdenken. Das sind jetzt alles nur kurze Anreißer und manche werden sagen: „Blöde Übung.“ Dann könnt ihr auch einfach nur atmen. Und wenn ihr sagt, „viel zu wenig Zeit“, könnt ihr vielleicht heute Abend oder morgen früh das nochmal üben. Jetzt könnt ihr gerade mal so ein paar Momente überlegen: „Angenommen, ich wüsste, in einem halben Jahr würde ich gehen. Was würde ich dann ändern?“ Wer was zu schreiben hat, kann auch was schreiben. Ihr könnt es aber auch einfach nur denken. Eine nächste Übung: Angenommen – jetzt je nach Alter – in zehn, zwanzig, dreißig oder fünfzig Jahren sprechen euch eure Enkel an oder die Enkel eurer Nachbarn oder die Enkel der Mitbewohner des Seniorenwohnsitzes und fragen: „Was war denn wirklich wichtig in deinem Leben im Jahr 2012? Wir haben gelesen, damals haben viele Menschen gedacht, die Welt geht unter oder was ganz Entscheidendes passiert. Was war wirklich wichtig in deinem Leben im Jahr 2012?“ Was würdet ihr antworten? Da könnt ihr gerade nochmal nachdenken. Was war wichtig für dich 2012? Was hast du Wichtiges in dir selbst getan? Was hast du Wichtiges gemacht für dich, für andere oder wie auch immer? Und jetzt – ich gebe euch wenig Zeit – ist ja erst Juni, noch nicht mal das halbe Jahr vorbei. Jetzt angenommen, ihr wüsstet, in zehn, zwanzig, dreißig Jahren wird euch diese Frage gestellt werden. Was würdet ihr dann noch machen, was dann in zehn, zwanzig, dreißig Jahren ihr noch für wert haltet, der nächsten oder übernächsten Generation zu erzählen. Ich will euch jetzt noch eine kleine Anekdote erzählen aus der Mahabharata, einem der großen indischen Epen. Und dort gibt es einen Rakshasa, das ist so ein Naturwesen, und der versperrte den Weg. Und die Pandavas wollten da durchgehen. Und dieser Rakshasa hat gesagt: „Ich lasse euch nur durch, wenn ihr mir drei Fragen beantwortet.

– Fortsetzung folgt –

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Was im Leben wirklich wichtig ist

foto9Was im Leben wirklich wichtig ist, Teil 1

Was wirklich wichtig ist. Das ist vielleicht die wichtigste Frage überhaupt, die man sich regelmäßig stellen sollte. Ich komme jetzt gerade von einem Business-Yoga-Kongress. Bei Yoga Vidya Bad Meinberg haben wir so einen Business-Yoga-Kongress und da haben wir von verschiedenen Referenten einiges gehört. Dort gab es auch bekannte Vortragende, wie Rüdiger Dahlke u.a. Wir haben verschiedene Referenten gehabt, auch aus anderen spirituellen Traditionen, aus der Wirtschaft, aus der Wirtschaftspolitik, Gesundheitspolitik usw. Und ein Problem, das ja heute sehr stark auch in den Medien vertreten ist, ist Burnout. Inzwischen spricht man auch mehr von Boreout und auch von Getriebensein von Menschen. Eigentlich haben wir heutzutage so viele tolle Möglichkeiten, so vieles, was wir im Leben anstellen können, und darüber vergessen Menschen dann manchmal, was wirklich wichtig ist. Ich muss natürlich dazusagen, ich werde jetzt keinen weltanschaulich neutralen Vortrag darüber geben, sondern ich werde es vom klassischen Yogastandpunkt aus geben. Und die Yogis haben sich seit Jahrtausenden die Frage gestellt: Was ist wirklich wichtig? Und die Yogis haben diese Frage vor dem Hintergrund einer besonderen Tatsache gestellt, nämlich, Leben ist auf der physischen Ebene endlich. Wir werden irgendwann sterben. Und die Yogis sind zu dem Schluss gekommen, was wirklich wichtig ist, muss auch wichtig sein vor dem Hintergrund des Sterbens. Swami Vishnudevananda hatte gerne gesagt: „Lebe dein Leben so, dass du ohne Bedauern heute abtreten kannst, wenn es so geschieht, und dass du auch noch hundert gesunde Lebensjahre leben kannst und nach hundert Jahren sagen kannst, ich habe es gut gelebt.“ Nicht so einfach, beides zu leben. Manche würden sagen: „Wenn ich weiß, in einer Woche sterbe ich, würde ich mein Leben vollständig umkrempeln.“ Angenommen, ihr wüsstet, ihr würdet in einem halben Jahr sterben und sagen: „Vor dem Hintergrund, dass ich in einem halben Jahr sterbe, werde ich genau das weitermachen wie bisher.“ Dann habt ihr vermutlich euer Leben an wichtigen Sachen ausgerichtet. Andererseits, und wenn ihr dann überlegt, „ich werfe das Leben um“, aber angenommen, in einem halben Jahr kommt Fehldiagnose und man lebt stattdessen noch – gut, hundert Jahre klingt vielleicht etwas viel, aber fünfzig, siebzig Jahre weiter, was nicht undenkbar ist für viele der hier Anwesenden. Dann kann man überlegen: „Wenn ich noch fünfzig Jahre länger lebe, sind diese Umstellungen, die ich machen würde, wenn ich wüsste, ich würde noch ein halbes Jahr leben, wären die dem angemessen?“ Wenn wir beidem Rechnung tragen, dann können wir sagen, wir haben unser Leben so gelebt, wie wir es leben können vor dem Hintergrund der Sterblichkeit, wie auch des Lebens. Und ich werde euch öfters mal so ein paar Momente Pause geben, wo ihr überlegen könnt. Ihr könnt jetzt z.B. überlegen, angenommen, ihr würdet heute Abend sterben, wie auch immer. Wärt ihr zufrieden mit dem, wie ihr das Leben bisher gelebt habt? Wenn ihr an dem Übergang zum Tod einen Moment nachdenken könntet. Es gibt eine Geschichte, die das so ein bisschen auch verdeutlicht. In der indischen Mythologie gibt es einen Yama, das ist der Todesgott. Das darf man jetzt nicht wörtlich nehmen. Aber eines Tages kam der Todesgott zu einem Menschen und sagte: „Ich nehme dich jetzt mit, es ist Zeit.“ Und dann sagte er: „Du hast mir überhaupt keine Warnung gegeben. Das kannst du doch nicht machen. Ich habe so viele wichtige Dinge in meinem Leben noch zu tun. Bitte, lasse mich die noch erledigen.“ Sagte Yama: „Ok, ich werde dich jetzt erst mal lassen und komme dann später wieder.“ Sagte der Mensch: „Aber vorher gib mir bitte ein paar Warnungen, wann du kommst, dass ich mich darauf ausrichten kann.“ Sagte Yama: „Ok, ich werde dir drei Boten schicken.“

– Fortsetzung folgt –

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Mauna – Schweigen, Stille

Mauna ist die spirituelle Praxis des Schweigens. Mauna heißt in die Stille zu gehen. Ein paar Stunden, einen Tag, oder länger. Nutzen aus der Praxis von Mauna

  • –          Brahman erfahren
  • –          Regeneration bei Stress
  • –          Ojas Shakti – Erzeugung von spiritueller Energie
  • –          Steigerung der Willenskraft / Geistesbeherrschung
  • –          emotionale Harmonie
  • –          geistiger Frieden

Im Alltag halten beschäftigte Menschen mindestens 1x am Tag 1 Stunde Schweigen um zu Meditieren und Pranayama zu praktizieren

Formen des Schweigens

  1. Vang Mauna – nicht sprechen (notfalls Zettel schreiben)
  2. Kashtha Mauna – jeden zwischenmenschlichen Kontakt meiden (Nicken, Lächeln, Blickkontakt meiden, etc.)
  3. Sushupti Mauna
    – Kontrolle der Gedanken
    Geist zur Ruhe bringen
    – im Hier und Jetzt sein
    Freude des Seins / Ananda erfahren
  4. Maha Mauna – große Stille

Kundalini Yoga Grundlagen

Kundalini-Yoga ist ein Übungssystem, um besser zu sich selbst zu kommen, sein Potential zu entfalten. Es ist eine angewandt Wissenschaft, die seit tausenden von Jahren erforscht, erfahren und beschrieben wird.

Kundalini Yoga ist nicht nicht über Schriften zu vermitteln, sondern nur über Meister oder erfahrene Lehrer.

Schwerpunkte des Kundalini Yoga

Entfaltung des Bewusstseins:

Wer bin ich?

Was gibt es dahinter?

Weite und Details über Ursprung der Schöpfung erforschen.

à hilft Einheit zum Kosmischen zu finden, sein Potential zu entfalten

Kundalini Yoga steht deshalb hinter außergewöhnlichen Menschen oder Genies, die außergewöhnliches vollbracht haben.

Nähere Beschreibung Kundalini Yoga

Kunalini kommt von Kundala = die Aufgerollte

um Shakti (Kraft) zu erwecken

à Bild der aufgerollten Schlange

Aufsteigendes Kundalini wird umschrieben wie das Zischen einer Schlange (schnell)

Der Weg zur Entfaltung der Kundalini-Energie

Systematisch den Körper reinigen (sattwiges Leben) und stärken (Hatha-Yoga) Energie steuern

Ziele des Kundalini Yoga

  • Mehr Energie
  • Mehr Erfahrung auf allen Ebenen (transzendentales Körperbewusstsein, ich bin viel mehr als dieser Körper)
  • Erfahrungen über eigene Grenzen hinaus
  • Erfahrung der kosmischen Einheit.

KY ist einer der 6 Yoga-Wege und gleichzeitig ein geschlossenes Yoga-System. KY hat 10 Yamas und Nyamas um Energie verantwortungsbewusst zu steuern (mehr als im „normalen“ Yoga)

Techniken u. Praktiken des Kundalini Yoga

5 Formen des Kundalini-Yoga

1. Hatha Yoga

  • Kriyas  (Reinigung)
  • Asanas
  • Pranayama
  • Mudras („Siegel“, Körperhaltungen u. Gesten von Fingern, Augen, etc)
  • Bandhas („Energieverschlüsse“, damit Energie gezielt gesteuert wird)

Ziel: Energie erwecken u. harmonisieren

Ein gesunder Yogi kann leichter auf subtile Ebenen kommen…

 2. Mantra-Yoga

Reine Form von Energie, um Prana zu befreien und Chakras anzuregen. Mantras werden rezitiert.

3. Nada-Yoga (Klang-Yoga)

Klänge helfen sich von äußeren Einflüssen zurückzuziehen.

 4. Yantra-Yoga (geometrische Figuren/Licht)

  • Jedes Chakra hat ein Yantra.
  • Jeder Klang hat eine Form.
  • Klang und Form sind eins.

Energie kann über verschiedene Ebenen gleichzeitig erweckt werden:

Konzentration auf Chakra, Yantra, Mantra, Asana, Pranayama

 5. Laya-Yoga

Auflösung von Bild, Wort und Gedanken

Erweckung der Kundalini

  • Eine sofortige Erweckung der Kundalini-Energie ist ungewöhnlich.
  • Reinigung, Stärkung, sattwige Lebensweise und systematischer Aufbau sind erforderlich.

Zum Nachdenken:

  • Was machen wir, wenn wir einen besonderen Gast erwarten?
  • Wir putzen unser Haus, wir bereiten alles so vor, dass er sich möglichst wohl fühlt, wenn erkommt.

Schritte im Kundalini Yoga

1. Prana/Lebensenergie erhöhen („Putztruppe“)

2. Nadis und Chakren reinigen und stärken.

Schnupfen, Erkältung und Kopfschmerz sind typische Reinigungserfahrungen.

Viel Wasser trinken hilft!

Zum Nachdenken:

Rajaisge Ernährung ist wie Putzen mit dreckigen Stiefeln u. dreckigem Wasser)

9. Zusammenfassung Kundalini Yoga

Kundalini Yoga ist die Reinigung, Aktivierung und Erweckung von Energie.

Kundalini Yoga ist nicht gefährlich, aber nur unter Regeln anzuwenden (sattwige Ernährung, tägliche Praxis)

Ungute Erfahrungen können sein: Schwitzen, Kopfweh, Unwohlsein, Kreislauf.

Kundalini Yoga ist eine fortgeschrittene Form des Yoga, ein Schlüssel für mehr Lebensenergie und führt zur Selbstverwirklichung.

Zitat: Unermüdliches Praktizieren ist das Geheimnis des Erfolgs.

(Zusammenfassung eines Vortrags im Rahmen einer Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya im September 2012

Wirkungen von Kundalini Yoga

Wirkungen von Kundalini-Yoga

  • •Steigert das Energieniveau des Praktizierenden
  • •Hilft den steigenden Anforderungen des Altags gerecht zu werden
  • •Hilft eigene Talente zu entdecken und auszubilden und diese im Altag sinnvoll einzusetzen.
  • •Entwickelt und reinigt alle Chakren und Nadis

→ Bei Yoga Vidya wird Kundalini-Yoga hauptsächlich über Hatha-Yoga vermittelt, dieses hat 3 Wurzeln:

Die Schriften aus denen das Wissen geschöpft wird gehen bis auf Buddha un die Veden zurück (z.B. Tapas – eine Gruppe von Techniken zur Herrschaft über den Geist)

Hatha Yoga wirkt über mehrere Ebenen als Kundalini-Yoga:

  •  1.Mantren
  • 2.Klang
  • 3.Lichtvisualisierung
  • 4.Bewusstseinslenkung
  • 5.Verbindung von Energiezentren und Prana-Energie

(Zusammenfassung eines Vortrags von Sukadev während einer Ausbildung zum Yogalehrer bei Yoga Vidya in Bad Meinberg/Teutoburger Wald)

 

Yoga München

yoga-kurs-blog.de_.jpgSeit Anfang Dezember gibt es Yoga Vidya München im Stadtgebiet von München. Dr. Purnima Kaiser hat ja schon seit vielen Jahren das Yoga Vidya Zentrum Unterhaching bei München betrieben. Jetzt ist das Zentrum umgezogen von Unterhaching nach München. Jetzt gibt es dort:

Alle Infos auf den Internetseiten von Yoga Vidya München.

Bhavas im Bhakti Yoga

 Bhakti Yoga ist im weitesten Sinne Hingabe an Gott. – Doch was ist Gott?

In der Yoga Philosophie gibt es 5 Arten von Beziehungen, welche das Göttliche beschreiben:

  • Shantibhava: Friedvolle, respecktvolle doch unpersönliche Beziegung zu Gott

Respekt und Liebe zu allen Menschen und Wesen der Erde. Alle Lebewesen sind Manifestationen Gottes.

  • •Dasyabhava: Schüler/ Lehrer-Beziehung (sich führen leiten lassen, vertrauen dass Gott mir sagt was zu tun ist)
  • •Sakyabhava: Gott als Freund (dem ich mich immer anvertrauen kann, auf den ich mich immer verlassen kann, auf den ich auch mal wütend sein kann)
  • •Vatseyabhava: Gott als Vater/ Mutter/ Kind (Eltern sind streng und fordernd doch immer vergebend, immer für mich sorgend und tröstend)
  • •Mathuryabhava: Gott als Geliebten/ Geliebte (den ich immer ganz nah spüren möchte, leidenschaftlich)

→ Jede menschliche Beziehung kann zur göttlichen Beziehung umgewandelt werden und so gelebt werden, dass ich Gott im anderen verehre.

→ Wahre erfüllung finde ich nur in Gott. Keine andere Beziehung sollte mit diesem Anspruch überfordert werden.

(Dies ist eine Zusammenfassung eines Vortrags von Sukadev während einer Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Yoga Wege

Es gibt viele Yoga Wege. 4 der besonders wichtigen:

Hatha Yoga: Verbessert den Zugang zum Körper und hilft die Identifikation mit ihm zu lösen

 Kundalini Yoga: Reinigt den Energiekörper, lässt das Prana fließen und lässt uns intensive Energieerfahrungen machen. Führt uns zur Transzendenz des Geistes

 Raja Yoga: Hilft uns im Umgang mit unseren Emotionen und hilft uns unseren geist konstruktiv zu nutzen, besser mit uns selbst SEIN zu könnenund die Herrschaft über den Geist zu erlangen.

 Karma Yoga: Hilft uns Beziehungen zu Anderen freundlich zu Gestalten, auf Andere einzugehen ohne uns ausnutzen zu lassen. Hilft unsere Beziehungen zu harmonisieren.

Es hilft auch die Anforderungen des Lebens als Lernaufgaben anzunehmen und uns ihnen zu stellen. Es lehrt verhaftungsloses Handeln und die Erfahrung von Gott im Altag.

10 Tiefenentspannung Ausdehnung

Eine mp3 Audio Anleitung zu einer besonder tiefgehenden Tiefentspannung, die Ausdehnungs-Tiefenentspannung. Diese Endentspannung wurde von Sukadev entwickelt. Sie hilft dir, dich wirklich zu entspannen, deine Aura zu aktivieren, dein Pranafeld auszudehnen. Mit dieser Tiefenentspannung kannst du dein Bewusstsein ausdehnen, dich verbinden mit dem Kosmischen Energiefeld. Vielleicht kann dir diese Entspannung sogar eine spirituelle Erfahrung ermöglichen. Du solltest mit Entspannung, Yoga Vidya Tiefenentspannung, vertraut sein, um von dieser Entspannungsanleitung Nutzen zu ziehen.

Mitschnitt aus dem Sonntagfrüh Asana Workshop im Rahmen eines Asana Intensiv-Seminars im Yoga Vidya Seminarhaus Bad Meinberg. Dies ist der 10. Mitschnitt im Rahmen dieses Asana Seminars mit Sukadev.

Übrigens: Bei Yoga Vidya kannst du auch Entspannung Ausbildungen mitmachen – zum  Entspannungskursleiter, Entspannungstherapeuten, Entspannungstrainer.

07 Tiefenentspannung mit Aura Aktivierung

Tiefenentspannung mit Aura Aktivierung – eine besonders interessante Form der Endentspannung am Ende einer Yogastunde. Diese Entspannung kannst du auch separat üben – um dein Prana zu aktivieren, neue Energie zu spüren, dich gründlich zu entspannen. Und du kannst dein Energiefeld ausdehnen, in Kontakt bringen mit dem Kosmischen Energiefeld und dich so wunderbar regenerieren. Mitschnitt aus dem Samstagnachmittag Workshop eines Asana Intensivs mit Sukadev im Seminarhaus Yoga Vidya Bad Meinberg 9.-11.11. 2012. Siebter Mitschnitt aus diesem Seminar.

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga ist eine Technik um mehr Energie zu bekommen. Insgesamt sollte Yoga jedoch immer so geübt werden, dass die Energien zum Fließen kommen. Im ganzheitlichen Yoga ist jeder Yogaweg so ausgelegt dass Energien harmonischer fließen und  sie erhöht werden.

Die Energien haben auf jeder Chakraebene einen Nutzen.

(1) Muladhara Chakra: Physische Wirkung, Erhöhung der Gesundheit

(2) Swadhistana Chakra: mehr Energie im

Zusammensein, menschlichem Austausch, Sexualität, Liebe; die Fähigkeit erlangen Heilenergie auszusenden.

(3)Manipura Chakra: den Mut haben eigene Fähigkeiten zu entwickeln, sich durch die freiwerdende Kraft für eine Sache einsetzen

(4) Anahata Chakra: Energie haben Liebe zu spüren, Liebe zu anderen Menschen, Energien im Bhakti Yoga, durch die freiwerdende Kraft geistige Weite erlangen, sich in andere hinein versetzen, Anerkennung der Vielfalt erlangen.

(5) Vishuddha Chakra: die Fähigkeit erlangen geschickt zu kommunizieren, im Bhakti Yoga auszudrücken

(6) Ajna Chakra: klares Denken, höhere Intuition

(7) Sahasrara Chakra: sich der göttlichen Gnade öffnen, Einheit mit Gott erfahren

Gestern wurden die Gemeinsamkeiten von Kundalini Yoga und den Yoga Wegen aufgezeigt und Kundalini Techniken, heute wird auf Kundalini Yoga und seine Philosophie eingegangen.

Manchmal wird heutzutage noch vor Kundalini gewarnt. Dies hat den Grund dass in Früheren Zeiten Menschen die durch Kundalini Praktiken freigewordene Energien missbraucht haben und andere Menschen damit beherrscht haben, Macht über sie ausgeübt (Asuras).

Heutzutage ist die Gefahr eher gering dass jemand durch intensivste Praktiken  in solch eine Position gelangt. Diese Macht wird heutzutage auf einem anderen Weg ausgenutzt, beispielsweise in der Wirtschaft oder Politik. Selbst Hitler hat seine Diktatorische Position eher durch seine rhetorischen Techniken erlangt, obwohl man ihm nachsagt dass er auch Energiepraktiken betrieben hat um seine Ausstrahlung zu erhöhen.

Es ist sinnvoll Kundalini zu betreiben, da es viele Menschen gibt die Gutes bewirken wollen und es ist gut dass diese Menschen mehr Energie zur Verfügung haben um sich beispielsweise sozial und ökonomisch zu engagieren.

Bei Yoga Vidiya ist Kundalini ein Teil des Hatha Yogas. Hier geht es um die Energieanreicherung und Harmonisierung.

Es gibt drei Hauptwurzeln des Hatha Yoga:

(1) Kundalini/ Tantra

(2) Ayurveda: zur Heilung (gibt es seit 5000 – 7000 Jahren, wurde von den Rishis überliefert)

(3) Raja Yoga: Erlangen von Herrschaft über den Geistdurch Hatha Techniken (nach Pantanjali, Buddha und durch die Veden). In den Veden spricht man von Tapas, durch die eine Herrschaft über den Geist stattfinden soll. Diese Tapas beinhalten Asanas und Pranayama.

Bei Yoga Vidya sehen wir die Wurzel des Hatha Yoga als im (1) Kundalini an.

In der Praxis wird Kundalini als die höheren Stufen des Hatha Yogas angesehen.

Es gibt fünf Formen des Kundalini Yogas

1. Hatha Yoga – Techniken zur Energieerweckung

2. Mantra Yoga – bestimmte Aspekte von Energie verstärken

3. Nada Yoga – innerer Klang zum Zurückziehen der Sinne

4. Yantra Yoga – geometrische Figuren in den Chakren visualisieren

5. Laya Yoga – Yoga der Auflösung (von Bild und Wort), die Essenz hinter den Sinneseindrücken in den Chakren erfahren. Energieverbindungen werden hergestellt und das Bewusstsein wird gelenkt.

Bhakti Yoga

Bhakti Yoga bedeutet Verwirklichung durch Liebe. Durch Yoga wird man harmonischer, man bekommt Zugang zu höheren Fähigkeiten, das Spektrum menschlicher Erfahrungen kann erweitert und die Erleuchtung erfahren werden. Im Yoga gibt es verschiedene Wege diese Erfahrungen und deren Wirkungen zu
erfahren.

  • (1) Im Hatha Yoga machen wir Erfahrungen durch den physischen Körper. Dadurch bekommen wir mehr Zugang zu unserem Selbst, wir entwickeln Selbstvertrauen. Durch die Identifikation mit Prana können wir Zugang zu unserer eigenen Psyche finden.

 

  • (2) Im Kundalini Yoga geht es darum die Energien zu harmonisieren. Dadurch können Krankheiten geheilt werden, innere Verspannungen lösen sich auf. Wenn die höheren Chakras aktiviert werden, erlangt man auch Zugang zu seinen höheren Fähigkeiten.

 

  • (3) Im Raja Yoga beziehen wir uns auf den den Geschickten Umgang mit uns selbst. Es geht darum harmonischer mit uns selbst umzugehen. Dieser Aspekt kommt auch zum Beispiel in der psychologischen Yogatherapie zum Tragen. Mit Hilfe von Raja Yoga kommen werden wir zum Herrscher unseres Geistes und können so mehr Kräfte entfalten. Schließlich gelangen wir vielleicht auch zu der Erkenntnis unseres wahren Wesens- wir sind Sad Chid Ananda – sein, Wissen und Glückseligkeit.

 

  • (4) Im Karma Yoga üben wir uns im freundlichen Umgang mit anderen. Wir strebendanach Beziehungen besser und liebevoller zu gestalten, aber auch uns nicht ausnutzen zu lassen. Fragen wie zum Beispiel: „Wie kann ich mehr im Alltag bewirken?“oder „Wie Erkenne und erfahre ich die Aufgabe im Alltag?“ Der Karma Yogi sieht den Alltag als Lernaufgabe. Hierbei erhalten wir die Chance uns von unserem Ego zu lösen. Das kann auf zwei Weisen Geschehen. Zum einen indem wir verhaftungslos handeln, das heißt nicht an die Früchte unseres Handelns zu Denken, zumanderen dadurch indem wir für andere Handeln. Schaffen wir es unser wahres Selbstvom Ego zu lösen können wir ewiges, unendliches Bewusstsein erlangen.

 

  • (5) Der Weg des Bhakti Yogas bezieht sich auf die Hingabe, auf die Gottesverankerung.Auf die Wirkungen von Bhakti Yoga wird im Folgenden genauer eingegangen.

Die Im Bhakti Yoga entwickelte Hingabe oder Gottesverankerung führt zur Heilung auf emotionaler Ebene. Hier vertifen wir den Umgang mit den eigenen Emotionen und leben sie aus. Die psychologische Forschung hat herausgefunden dass im Umgang mit den eigenen Emotionen Rituale eine entscheidende Rolle spielen, da man in Ritualen Emotionen durch eine positive Weise entfalten kann. Aggressionen gehen merklich zurück und wir sind eher zu Vergebenheit bereit.
So wurde in einer Studie das Ritual des Singens in Schulen an sozialen Brennpunkten eingeführt. Dadurch waren die Schüler signifikant weniger aggressiv und konnten sich untereinander auch eher Vergeben. Mitlerweile gibt es eine Bewegung des
Singens an amerikanischen Schulen. Seitdem haben sich die Gewaltakte um 50 % reduziert und auch die intellektuelle Leistung hat zugenommen.
Hieraus wird deutlich das Rituale wichtig sind. Viele Rituale wurden in den 60er Jahren abgeschafft, jedoch nicht durch sinnvolle neue Rituale ersetzt. Der Bedarf für mehr sinnvolle Riuale ist jedoch hoch, da wir oft unter hohem Stress stehen und dadurch eher psychisch erkranken –  insgesamt sind die Anforderungen und Belastungen in der heutigen Zeit gestiegen.
Es gibt weniger Rituale, die uns miteinerander verbinden. Hierbei kann Bhakti Yoga uns helfen.

Bhakti Praktiken

(1) führen zum einem harmonischem Miteineander. Sie geben uns Sicherheit und Geborgenheit.
(2) geben uns die Möglichkeit eine Intensität von Emotionen zu erfahren, die im Alltag
eher selten sind. Diese intensiven emotionalen Erfahrungen helfen beim Umgang mit Emotionen.
(3) ermöglichen uns den Kontakt zum Höchsten, die Erfahrung von Ahambrahmasi (ich bin eins mit Gott). Dies
stellt die eigentliche Bedeutung von Bhakti Yoga dar.

(6) auf den Weg des Jnana Yoga wird am WE genauer eingegangen.

Bhakti Yoga bedeutet also Hingabe zu Gott, den Kontakt mit einer höheren Wirklichkeit, das Transzendente erfahren.
Hierzu nehemen wir Kontakt dazu auf und vertiefen ihn.

Im Bhakti Sutra gibt es fünf Hauptbeziehungen zu Gott (Bhavas). Bhava bedeutet Gefühl, Beziehung.

1. Shanti Bhava = friedvolle Beziehung, staunen, respektvoll (jedoch unpersönlich)
2. Dhasya Bhava = Meister + Schüler Beziehung
3. Sakhya Bahava = Gott als Freund
4. Vatsalya Bhava = Kind und Elternbeziehung, Gott als Kind verehren (z. B. Krishna oder Ganesha auf Bildern als Baby dargestellt)
5. Mathurya Bhava = Gott als Geliebter, leidenschaftliches Verschmelzen mit Gott

Bhakti Techniken

Sie dienen dabei Gott zu erfahren, die Gotteserfahrung zu erhöhen und Hingabe zu entwickeln.
Es gibt davon 9 Praktiken:

1. Shravana: heißt wörtlich hören. Geschichten über Gott hören oder über Heilige, Meister, Mythen.
2. Kirtan: Spirituelle Lieder singen. Sie öffnen das Herz.
3. Smarana: sich erinnern an Gott. Dazu kann man z.B. (1) den ganzen Tag ein Mantra Rezitieren. Hierbei dient
das Mantra als Gottesausdruck. (2) immer wieder an Gott denken (z.B. im Gebet). (3) im Äußeren Gott sehen (z.B. sich Gott
in einer Blume vergegenwärtigen oder in einem faszinierendem Menschen oder auch Dinge aufstellen die an Gott
erinnern (z.B. Murti (Figur) auf einem Altar)
4. Vandana = verneigen.
5. Archana: Rituale zur Gottesverehrung (Satsang, Arati, Kerze über Altar anzünden und schwenken, Puja, Homa).
Es gibt tägliche, wöchentliche, Jahres- und Lebensrituale.
6. Padasevana: Dienst zu Füßen Gottes. Man kann einen Altar errichten, der für einen selbst heilig ist. Die
Murtis (Gottesstauen) darauf speichern Prana.
7. Dasya: Gott dienen.
8. Satthya: Gott wie Freund behandeln.
9. Atma Nivedana: Alles Gott darbringen. Alles was man tut, man tut es für Gott.

Insgesamt ist Bhakti Yoga hilfreich, da es unsere Emotionen und Menschlichen Beziehungen harmoniesiert,
wir damit Erfahrungen machen können,
nach denen wir uns tief gesehnt haben und schließlich um Gott zu erfahren.

(Zusammenfassung eines Vortrags im Rahmen einer Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Mantra Rezitation

Zusammenfassung Morgenvortrag Yogalehrer Ausbildung vom 18. 9. 2012 Karma Yogini.

Thema: Mantrarezitation

Dazu gab es zunächst vier Geschichten:
1. Die Geschichte vom Räuber Ratnaka
2. Die Geschichte vom Holzfäller
3. Die Geschichte vom Jungen Aspirant
4. Die Geschichte vom ungebildeten Schüler

zu 1.: Die Geschichte vom Räuber Ratnaka:

Der Räuber Ratnaka lebte auf den Baumwipfeln an einer Handelsroute. Er verbrachte seine Zeit damit auf vorbeikommendeKaufmänner zu
warten um ihnen von dort aus an die Gurgel zu springen und sie ihres Goldes zu berauben oder ihre rechte Hand abzuhacken, wenn sie
nicht gehorchten. Der König hatte auch schon von dieser Plage durch diesen einzigen Räuber gehört und hatte Patroullien nach ihm ausgesandt;
doch Ratna war zu gut im Verstecken und blieb unentdeckt.

So spazierte der Weise Narada vorbei. Er war voller Gottesbewusstsein (…)

Die Geschichte vom Räuber Ratnaka lehrt uns,
1. dass wir mit hoher Konzentration und Mantrarezitaion zum Überbewusstsein gelangen können,
unabhängig davon ob wir an Gott glauben.
2. das Wiederholen eines Mantras kann uns in die Medition helfen

zu 2. Die Geschichte vom Holzfäller lehrt uns,
1. dass wir durch das Mantrawiederholung unseren Geist beschäftigen und so im hier
und jetzt und in Achtsamkeit leben können.
2. mit Mantren ist es möglich den Geist zu erheben

zu 3. Die Geschichte vom Jungen Aspirant lehrt uns, dass es nicht so sehr von Bedeutung ist, ob wir ein Mantra hunderprozentig korrekt
aussprechen, sondern vielmehr, dass wir es mit Hingabe und Konzentration wiederholen.

zu 4. Die Geschichte vom ungebildetem Schüler lehrt uns,

1. eine Mantraweihe kann hilfreich sein
2. selbst ein arroganter Lehrer kann helfen
3. durch die Hingabe des Schülers kann die Einweihungsenergie wirken

Die vier Geschichten betonen ingesamt, dass die Wirkung eines Mantras durch seine Rezitation eintritt. Es ist hilfreich, ein Mantra in allen möglichen Lebens- und Alltagssituationen
zu wiederholen. So können wir unseren Geist beschäftigt halten, während wir beispielsweise Staubsaugen, Tee trinken, spazieren gehen, zum nächsten Vortrag eilen, etc.. Ein Mantra hilft
uns dabei uns zwischendurch zu erheben – wenn zum wir zum Beispiel von Emotionen eingeholt werden können wir uns dadurch wieder beruhigen. Bei Tiefer Hingabe ist es auch nicht wichtig
ob ein Mantra richtig ausgesprochen wird. Die letzte Geschichte beschreibt die Mantraeinweihung.

Wer sich für die Mantraweihe entscheidet, sollte sich sein persönliches Mantra sorgfältig aussuchen dabei sind folgende Kriterien von Bedeutung:

1. Der Klang. Der Klang ist das Wichtigste Kriterium. Von welchem Mantra fühle ich mich am meisten durch seinen physischen Klang angesprochen?
2. Das Bild. Das Bild des Mantras, das durch seine Schwingung hervorgerufen wird.
3. Der Aspekt. Ishtadevata. Hier kommt die spirituelle und archetypische Bedeutung zum Tragen. Zu jedem Mantra gibt es eine Siddhi, besondere Fähigkeit, und eine Mythologie,
einen Gottesaspekt. Wenn man von Mythen angezogen wird, sollte man den Aspekt bei der Mantrawahl berücksichtigen.

Es gibt verschiedene Mantren zur Auswahl, die für die Mantraweihe in Frage kommen. Diese findet man mit Erläuterung im Kirtan unter der Nummer 699.

Yoga Community App erschienen

Für die Yoga Vidya Community ist eine App erschienen. Du kannst diese Downloaden unter http://www.appsgeyser.com/getwidget/Mein.Yoga.Vidya.Community  – dies ist die Android App für mein.yoga-vidya.de, also die deutsche Yoga Community.

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06 A Yoga Anfängerkurs 6. Kursstunde

Kursstunde der 6. Woche des Yoga Vidya Anfängerkurses. Sukadev spricht über Prana, die Lebensenergie. Er gibt dir viele Tipps für mehr Energie im Alltag. Dann beginnt die praktische Yogastunde: Du lernst insbesondere Kapalabhati, die Schnellatmung, eine Atembung für mehr Energie und Freude. Du lernst auch einige Vorübungen für den Kopfstand: Armmuskel-Übungen, Delphin, Ellbogenstand. Folgende Übungen […]

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05 C Kurze Praxis-Stunde 5. Woche Yoga Vidya Anfängerkurs: Sonnengruß und Tiefenentspannung 12 Minuten dynamische Yogastunde für die tägliche Praxis: 12 Runden Sonnengruß, gefolgt von kurzer Tiefenentspannung. Dies ist die kurze Praxis-Stunde der 5. Woche des 10-wöchigen Yoga Vidya Anfängerkurses. Dieses Audio ist Teil eines gesamten Kurses: Du solltest also das Sonnengebet schon kennen PuTTY binary download , bevor […]