Es gibt auch einen spirituellen Lebensstil, der ein ethischer Lebensstil ist, der ein mitfühlender Lebensstil ist. Dann gibt es noch die ganze Ebene des Dharmas. Und Dharma ist ein nicht übersetzbarer Begriff im Sanskrit. Dharma in diesem Kontext heißt, Dinge, nach denen man streben sollte, wo es wert ist, Dinge, die wichtig sind. Dharma heißt, Gutes bewirken, Dharma heißt auch Selbstentfaltung. Das sind auch zwei Sachen, die wichtig sind im Leben. Vielleicht, bevor ich da noch ein bisschen weiter einsteige, ihr seht hier diese vier Ebenen und die betreffen das ganze Leben. Im Grunde genommen würde man sagen, Beruf, Partnerschaft, Familie berühren idealerweise immer vier Ebenen. Der Beruf sollte einem irgendwie auch Spaß machen, Kama, er sollte einem irgendwo eine gewisse finanzielle Absicherung geben, Artha. Wir können eine Einstellung zum Beruf haben, dass wir daran wachsen, was an Aufgaben kommt, die der Beruf einem gibt. Und damit hilft er auch, spirituell zu wachsen. Und er spielt eine große Rolle bei Dharma. Der Beruf kann auf zwei Weisen für Dharma eine Rolle spielen. Man kann sagen, manche Menschen haben einen Job und nicht wirklich einen Beruf, im Sinne von Berufung, oder sie haben eigentlich einen Beruf gelernt, aber sind jetzt in einem Job tätig, weil die wenigsten Menschen sind tätig in dem Beruf, den sie mal gelernt haben. Man kann auch sagen, ein Job könnte die Aufgabe haben, einem einfach die Geldmittel zur Verfügung zu stellen, dass man, ohne allzu sehr gestresst zu sein, das hat, was man braucht, um dann nach dem zu streben, was wirklich wichtig ist. Und dann engagiert man sich in seiner Freizeit für etwas anderes, in irgendeinem gemeinnützigen Verein oder besonders engagierte Mutter oder Vater, aber im Sinne von, wirklich etwas auch bewirken wollen in einem größeren Maßstab. Jetzt nicht die eigenen Kinder überfrachten, sondern eine Zeitlang sind die Kinder der Mittelpunkt, um Gutes zu bewirken, aber davor und danach und während auch weitergehend. Also, in diesem Sinne. Und dann kann man sagen: „Und der Beruf, der zwar nicht jetzt meine volle Erfüllung ist, er gibt mir die finanziellen Mittel für das andere, er braucht meine Energien nicht vollständig auf, sodass ich nicht in Burnout gerate, habe deshalb Energien für das, was wirklich wichtig ist, und ich kann parallel meine spirituellen Praktiken machen.“
– Fortsetzung folgt –
Dies ist die 16. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Essen. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:
- Seminare mit Sukadev
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken