Und jetzt gibt es eine, der nennt sich Ahamkara und Ahamkara heißt Identifikation. Und das ist jetzt eine interessante Sache: Womit identifizieren wir uns? Z.B. gestern habe ich irgendwo gehört – ich gebe es jetzt nicht ganz korrekt wider, aber so ähnlich – „Das und das mache ich und das und das mache ich, aber wo bleibe ich?“ Das ist praktisch so eine andere Sache, mit einer ganzen Menge von dem, was dort ist, identifiziert man sich weniger, das sind die Pflichten, die man irgendwo hat und da nimmt man an, „Es gibt noch etwas anderes in mir und das bin ich eigentlich und wo bleibt dieses Ich?“ Oder, eine andere Ausdrucksweise, die das auch klar macht. Z.B., man sagt, „Ich sollte das und das machen, aber ich mag nicht.“ Mit was identifizieren wir uns jetzt? Also, nehmen wir ein Beispiel. Ihr habt euch vorgenommen, jeden Tag einen flotten Spaziergang zu machen, Walking oder Nordic Walking. Und am nächsten Morgen wacht ihr auf und dann kommt dann der Gedanke , „Ja, ich sollte jetzt flott spazieren gehen, aber ich mag nicht.“ Jetzt die Frage, womit identifiziert ihr euch? Mit dem Nicht-Mögen. Man könnte sagen, mit dem Schweinehund. Und ihr identifiziert euch nicht mit dem „Ich sollte“. Das „Sollen“ ist von außen irgendwo, „Das bin ich nicht wirklich. Ich sollte, aber ich will nicht.“ Und das ist eine gewisse Sprache, die drückt dann aus, eigentlich seid ihr in dem Moment schon parteiisch. In dem Moment verhält man sich so ähnlich wie Eltern, die mehrere Kinder haben und dann für eines Partei ergreifen. Das ist mit das Schlimmste, was man einem Kind antun kann, wenn es das Gefühl hat, „Meine Geschwister sind meinen Eltern wichtiger.“ Das ist ein Aspekt, den ich euch dort stark empfehlen will, dass ihr euch von diesen Identifikationen löst. Aber es gibt ja auch eine andere Sache, wo ihr sagt, „Ich würde ja gerne spazieren gehen, aber da ist der böse Schweinehund und der hält mich davon ab.“ Da identifiziere ich mich mit dem Spazieren Gehen oder flott Wandern und da gibt es diesen anderen, diesen bösen Boykottierer, der mich davon abhält, dass ich das tue, was ich eigentlich will. Das ist auch nicht wirklich gut. Und was wäre jetzt eine andere Möglichkeit, damit umzugehen? Eine Teilnehmerin hat ja gestern so mehr oder weniger mit einem Satz dieses Konzept auch schon genannt. Einfach anerkennen, was gibt es dort in mir? Man wird das nicht jedes Mal machen, sonst wird irgendwo das Leben zu kompliziert. Eine gewisse Analyse. Also erstmal, man etabliert sich irgendwo als Buddhi und erkennt erstmal an, „Aha, da ist das und das.“ Und dann schaut man, „Welche Teammitglieder habe ich dort in mir?“ Und dort wird man in dem Fall z.B. sagen, als Teammitglied gibt es dort den Bewegungsdrang. Als Teammitglied gibt es außerdem den, der gesund sein will und erkannt hat, „Ja, es ist gut für die Gesundheit, flott zu spazieren.“ Als Teammitglied gibt es dann auch – wir nennen ihn jetzt einfach mal – den Schweinehund, der jetzt da ist und der hat auch bestimmte Bedürfnisse und das können wir gerade noch mal überlegen. Und dort kann man noch sagen, „Aber du bist doch auch ein Hund, mein lieber Schweinehund, und der Schweinehund will Gassi gehen. Also gehen wir zusammen Gassi.“ Auch das ist übrigens eine Möglichkeit. Und hier könnt ihr auch, wenn man diesen Bewegungsdrang mit dem verbindet z.B., und dann ist nicht nur dieser eine Aspekt, der vielleicht von einem abstrakten Vorsatzprinzip sagt, „Ja, in meiner Familie gibt es Herz-Kreislauferkrankungen und die beste Weise, dem vorzubeugen, sind flotte Spaziergänge.“ Oder, „In meiner Familie läuft Diabetes. Ich bin jetzt in einem Alter, wo meine Eltern oder Großeltern das bekommen haben, also ist jetzt die Zeit, dort Spaziergänge zu machen.“ Oder, „Ich würde gerne aus anderen Gründen.“ Da kann man gucken, „Was gibt es da alles?“
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.