„Macht es in der Yogapraxis einen Unterschied welchen Yoga-Stil, z.B. Vinyasa-Stil, man praktiziert?“
Grundsätzlich, ja. Der Yoga-Vidya-Stil ist der beste. Verschiedene Stile haben verschiedene Ziele. Ich hoffe, ihr wisst, dass das jetzt lustig gemeint sein soll, obgleich ich tief im Herzen trotzdem davon überzeugt bin. Aber von einer Weite des Denkens weiß ich, dass jeder, der einen konkreten Yoga-Stil unterrichtet, natürlich davon ausgeht, dass das der beste ist, sonst würde er ja den nicht unterrichten, logischerweise, und dass jeder dann seinen guten Grund dafür hat. Es gibt verschiedene Stile, die haben ihre verschiedenen Wirkungen und Sinne. Und ihr könnt selbst feststellen, welcher Stil euch am besten liegt. Man muss ein bisschen sehen: „Was will ich mit dem Stil erreichen?“ Es gibt solche Stile, die mehr körperlich orientiert sind. Es gibt solche, die eher energetisch orientiert sind, solche, die eher spirituell orientiert sind. Und was ich das Schöne an unserem eigenen Stil finde, ist, er kann irgendwo alles sein und es wird einem dort nicht langweilig im Lauf der Jahre. Wenn man jetzt plötzlich doch mehr denkt, „ich muss ein bisschen mehr Körperliches machen“, das geht in diesem Stil. Oder wenn man einen Unfall hatte und jetzt irgendwie guckt: „Wie kann ich da jetzt therapeutisch tätig werden?“ Das geht mit dem Stil. Wenn man jetzt plötzlich denkt: „Was soll dieses Ganze Körperliche, ich will Gott erfahren.“ Dann kann man das auch in diesem Stil hier machen. Man weiß: „Der Körper braucht auch irgendwas, aber ich will Gott erfahren dabei.“ Das geht dabei. „Oder philosophisch tiefer gehen oder jetzt will ich mal meine Kundalini erwecken und dafür intensiv praktizieren.“ Das geht auch alles. Und es geht auch, damit alt zu werden. Ihr könnt auch noch als Hundertjähriger in dem Stil was machen. Und in dem Stil sind auch andere Stile integrierbar. Man kann auch im Sonnengebet Sprungvariationen integrieren, man könnte auch Ashtanga, Vinyasa, Surya Namaskar Nr. 1A machen am Anfang und danach ein paar Stellungen halten. Man kann auch eine Weile Series A machen, die gesamte. Inzwischen habe ich das so ein bisschen vergessen. Ich habe da vor vielen Jahren auch mal mich ein bisschen dort ausprobiert. Und dann ein paar Asanas halten. Und man kann auch den Hatha Yoga Stil von einer anderen Richtung kombinieren mit Meditation und klassischer Spiritualität und Mantrasingen. Letztlich, man muss schauen: „Wie wirkt es auf mich? Und hilft es mir, in meiner Spiritualität voranzukommen?“ Und das Schöne ist ja, Yoga ist da weit und gibt viele Möglichkeiten.
Fortsetzung folgt –
Dies ist die 95. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:
- Seminare mit Sukadev
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken
- Spirituelle Retreats