Gebet als Hingabe

1asw..Gebet würde man eher zu Smarana dazuzählen. Eine gewisse Schwierigkeit in Deutschland wäre, es ist irgendwie nicht üblich, dass man über Heilige und Weise und über Gott spricht. Oder ich könnte sogar hier fragen, jetzt seid ihr drei Tage hier, wenn ihr hier gesprochen habt, wie häufig habt ihr gesprochen über das Leben eines großen Heiligen? Wie häufig habt ihr Geschichten erzählt von Shiva? Das ist durchaus in Indien ein bisschen üblicher. Gut, manchmal erzählen sie auch Klatschgeschichten, das ist auch gar nicht selten, aber man kriegt auch alle möglichen Wundergeschichten von den Meistern zu hören und von Shiva usw., das ist da ganz üblich. Das ist dieses Shravana. Ihr könntet das auch selbst machen. Z.B., die meisten von euch sind Yogalehrer, wenn ihr zu euren Schülern sprecht, erzählt ihnen irgendwelche Geschichten von Shiva, von Krishna, auch Lehrgeschichten gibt es ja auch, Nasrudin-Geschichten und aus den vielen Yoga Geschichten gibt es auch ein ganzes Buch dazu und vieles andere. Also das. Und wenn es einem mal gerade nicht gut geht, nimmt man sich einfach eine Heiligenbiographie und liest sie durch oder man kann auch ein Youtube-Video anschauen über Swami Sivananda, über das Leben von Swami Vishnu, über Anandamayi Ma, Ramana Maharshi, es gibt so vieles heutzutage. Früher konnte man nur jemanden haben, da musste man jemanden suchen, der die Geschichten erzählen kann, heute, ein paar Klicks und man ist im Internet. Gut, ein nächster ist Kirtan, das Singen. Wir singen hier morgens und abends. Es heißt auch durchaus, welche Musik hört man an? Es gibt manche Menschen, die mögen vielleicht dieses Hip Hop und Blues und Country Musik und Volksmusik mögen, aber ist die dazu geeignet, Hingabe zu Gott zu entwickeln? Man kann so sagen, wenn man herausfinden will, ob die Musik geeignet ist, einen zu Gott zu bringen, sollte man das Leben des Komponisten dieser Musik anschauen, denn der Komponist und der Musiker, sein Leben wird geprägt sein von dieser Musik. Wenn der im Gottesbewusstsein ist, dann kann man sagen: „Ok, die Musik, die er singt und spielt, wird vermutlich aus dem Gottesbewusstsein kommen.“ Wenn aber sein Leben selbst zerrissen ist, dann ist es vielleicht nicht ganz so. Gut, vielleicht hat er auch teilweise einen Zugang gehabt zu einer höheren Wirklichkeit, aber nicht so vollständig. Währenddessen die klassische indische Musik, insbesondere eben die spirituelle Musik, Mantramusik, ist aus Überbewusstsein entstanden. Auch hier kann man überlegen: „Singe ich das Richtige? Höre ich das, was mir hilft, an Musik?“ Das, was man hört, hat einen Einfluss. Gut, manchmal ist man gezwungen. Viele Menschen sind an irgendeinem Arbeitsplatz und das typische Team wird als Hintergrundmusik nicht haben: „Shri Krishna Govinda.“ Hier im Ashram geschieht es häufiger, aber auch nicht immer. Manchmal wollen die Menschen auch was hören und manche wollen irgendwo ein bisschen rebellisch sein und dann gerade das machen, was im Ashram nicht angesagt ist, aber es hat alles eine Auswirkung auf den Geist.

Fortsetzung folgt –

Dies ist die 39. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

Umfangreiche Infos zur Yogalehrer Ausbildung

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