„Wie kann ich lernen, mehr Freude zu fühlen?“

foto11Am besten wäre Nirvikalpa Samadhi, zum höchsten Samadhi gehen, dann erfahren wir: „Satchidananda Swarupoham. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.“ Damit können wir jetzt schließen und zum Weiteren übergehen. Aber es gibt noch sehr viel mehr, dazu zu sagen. Zunächst mal will ich das Ganze ein bisschen – wir müssen auch nicht immer Freude erfahren. Ich hatte irgendwann mal in „Psychologie heute“, so eine Zeitschrift, so eine Titelgeschichte gelesen, „Lob der Melancholie“, hieß die Titelgeschichte. Die sagte irgendwo „Die Diktatur des Fröhlichseins“, irgendwo muss man immer glücklich sein. Wer sagt, dass wir immer glücklich sein müssen? Wir sind tief im Inneren Satchidananda und jetzt sind wir halt auf der Welt und wir haben ein Temperament. Und jetzt müssen wir so auch sagen, die Fähigkeit, Glück zu empfinden, ist bis zu einem gewissen Grad angeboren. Also Babys, die glücklich sind, sind höchstwahrscheinlich auch als Zwanzigjährige glücklicher als Babys, die schon als Baby unglücklich sind und häufiger geschrien haben, und sind höchstwahrscheinlich glücklicher mit sechzig, sind höchstwahrscheinlich auch noch glücklicher mit achtzig. Da gibt es in Amerika große Studien, dass irgendwo, wenn jetzt keine traumatische Erfahrungen passieren, dann werden glückliche Babys höchstwahrscheinlich glücklicher sein für den Rest des Lebens als solche, die unglücklicher sind. Man hat nur eine beschränkte Möglichkeit, auf das Glück Einfluss zu nehmen. Aber es gibt dann noch zunächst mal zwei beruhigende Sachen. Das erste ist, Menschen werden im Lauf des Älterwerdens glücklicher. Die glücklichsten Menschen sind nicht die Fünfzehnjährigen, nicht die Zwanzigjährigen, sondern über den Durchschnitt der Bevölkerung irgendwo die Sechzig- bis Siebzigjährigen. Ab siebzig nimmt es dann wieder etwas ab und dann nimmt man an, sind zwei Faktoren. Zum einen verlieren die Menschen immer mehr ihrer wichtigen Bezugspersonen. Ich habe jetzt eine Mutter, die ist irgendwo neunundsiebzig, sie sagt, jetzt sei sie vor ein paar Jahren extra in ihren Geburtsort gezogen, um ihre alten Klassenkameraden kennenzulernen, und jetzt stirbt einer nach dem anderen. Es sind nur noch die Hälfte, mit denen sie dann… Und selbst von denen kann sie mit wenigen spazieren gehen. Und dann natürlich, ab einem gewissen Alter gibt es auch mehr Schmerzen und manche Menschen über siebzig haben Dauerschmerzen. Das beeinträchtigt auch das Glücksgefühl. Aber insgesamt, wer noch unter siebzig ist, kann schon mal sich freuen, er wird höchstwahrscheinlich in fünf Jahren glücklicher sein als jetzt und in zehn Jahren glücklicher sein als in fünf Jahren. Und da ja Yoga insgesamt fünf bis zehn Jahre länger gesund hält, werden wir also Schritt für Schritt etwas glücklicher werden. Das zweite ist, wer meditiert, wird glücklicher. Auch dafür gibt es sehr gute Studien. Es gibt sogar bestimmte Hirnregionen, die für die Fähigkeit des „Glücklich-Zu-Fühlens“ verantwortlich sind. Es gibt bestimmte Belohnungssysteme, es gibt irgendwo verschiedene… Man hat feststellen können, wer regelmäßig meditiert, da werden Hirnstrukturen so verändert, dass man glücklicher ist.

 

Fortsetzung folgt –

Dies ist die 31. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

Umfangreiche Infos zur Yogalehrer Ausbildung

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