Wirkung eines Mantras

1awEs gibt zwar jetzt die Aussage, die Wirkung eines Mantras beruht auf Verschiedenem. Zum einen, die Korrektheit der Aussprache, zum zweiten, die Hingabe, und zum dritten, die Konzentration, mit der wir es wiederholen. Und das eine kann durchaus das andere auch ersetzen. Also z.B., man kann die Mantras vollkommen falsch aussprechen, wenn großes Bhakti, große Hingabe ist, dann kommen wir trotzdem zur Verwirklichung. Da gibt es zahlreiche Geschichten, wo jemand das Mantra falsch ausgesprochen hat, aber mit großer Hingabe, und so zur Verwirklichung gekommen ist. Und umgekehrt, wenn wir ein Mantra korrekt aussprechen und konzentriert, aber nicht wissen, was es bedeutet und ohne Hingabe, können wir auch dadurch zur Verwirklichung kommen. Es gibt da so eine Geschichte von einer Frau namens Pingala und sie war sogar Prostituierte. Und einer ihrer Freier hatte kein Geld gehabt, um ihre Dienste zu bezahlen, dann hat er ihr zum Schluss einen Papagei gegeben. Das war ein Räuber und der hatte den Papagei einem Weisen oder einem Heiligen geklaut. Und der Heilige hatte regelmäßig zu Hause wiederholt: „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya.“ Also hat der Papagei wiederholt: „Om Namah Shivaya.“ Und Pingala, als sie nach Hause kam und hörte dann den Papagei, „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“, fand sie das irgendwie schön und melodisch. Sie hatte keine Ahnung gehabt, was es bedeutet, also hat sie wiederholt: „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“ und sie war so begeistert davon, dass sie in Samadhi fiel. So wurde sie selbstverwirklicht, ohne zu wissen, was das eigentlich ist, sie war nur angezogen davon. Also, Korrektheit der Aussprache, Konzentration, Bhakti. Mit der Konzentration ist auch verbunden die Bewusstheit der Bedeutung. Wir können alles miteinander verknüpfen oder wir können eines besonders stark werden lassen.

Teilnehmer: „Ist es so, dass bei uns immer der Geist dazwischenkommt? Wir wollen ja alles verstehen. Ist die Konzentration dann weg?“

Bei der Frau nicht, sie hatte sich nur darauf konzentriert. Aber Swami Vishnu hat uns gerne gesagt, „understand what you doing, versteht, was ihr macht“ und erklärt. Und so können wir durchaus verstehen. Aber es wäre nicht nötig.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist die 26. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

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