Was ist es? Auf der einen Ebene kommt der Mensch ohne etwas und geht ohne etwas. Auf der zweiten Ebene kommt der Mensch mit etwas, verändert einiges und geht mit etwas anderem. Auf der dritten Ebene kommt der Mensch mit etwas, es verändert sich nichts und er geht mit dem Gleichen.“ Und ein Pandava nach dem anderen kam dort hin und keiner konnte die Frage beantworten. Schließlich kam Yudhisthira, der weiseste der fünf Pandavas, dieser Helden. Und der konnte die Frage beantworten. Ich glaube, die meisten von euch kennen die Antwort auch. Was ist die Ebene, auf der wir ohne etwas kommen und ohne etwas gehen? Die physisch-materielle. Wir kommen ohne etwas, wir kommen nackt auf die Welt, und wir gehen wieder nackt. Wir nehmen nichts mit, weder das Haus, noch den Garten, noch das abbezahlte Appartement, auch nicht den iPod, noch nicht mal die Lebensversicherung. Swami Vishnu hat gerne so Witze gemacht über Geldanlagen. Es gibt ja irgendwelche Anlageberater und da werden die Anlagen beschrieben, ob sie sicher sind oder unsicher oder riskant usw. Und er meinte, eigentlich alle Anlagen sind gleich. Egal, wie wir das Geld anlegen, wir werden es vollständig verlieren. Manches verliert man vor dem Tod, manches mit dem Tod. Da kann man sich nochmal bewusstmachen, wie viel Zeit verbringen wir, wie viel Gedanken verbringen Menschen damit, wie viel Energie, um etwas anzusammeln, das wir sicher verlieren werden. Eine Sache, die man öfters überlegen kann vor diesem Hintergrund. Dann gibt es die zweite Ebene. Auf der zweiten Ebene kommen wir mit etwas, es tut sich einiges, und wir gehen mit etwas anderem. Damit das funktioniert, müsst ihr natürlich wissen, Yogis glauben an Reinkarnation und sagen, der Moment der Geburt ist nicht der Beginn des Lebens in Wirklichkeit, sondern das ist der Beginn des irdischen Lebens. Eigentlich gibt es zwei Beginne des irdischen Lebens, vielleicht sogar drei. Der erste Schritt ist die Empfängnis und dann irgendwo die Verbindung, wo die Seele in die Nähe des Körpers kommt. Dann nach etwas drei Monaten ist die Seele mit diesem Körper recht stark verbunden. Und mit der Geburt ist dann Seele und Körper gut verbunden und es heißt, im Moment der Geburt gibt es dann auch allgemeinen Gedächtnisschwund und die Seele vergisst, wer sie war und hat gerade noch die Zeit, sich zu erinnern, dass es jetzt unangenehm wird und schreit. Es heißt nämlich, die Zeit vor dem Leben sei schöner, Astralwelten für die meisten eine angenehme Zeit, aber dann geboren werden, dann in dieser Welt muss man atmen und es ist kalt usw. Aber wie auch immer, wir kommen mit etwas und jeder, der Geschwister hat, weiß, nicht alle waren gleich. Oder seid ihr gleich wie eure Geschwister?
– Fortsetzung folgt –
Dies ist die 3. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Essen. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:
- Seminare mit Sukadev
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken