In einer der alten indischen Schriften steht etwas, was man in ähnlicher Form auch im Talmud findet und was Swami Sivananda in einigen seiner Bücher auch immer wieder zitiert. „Du säst einen Gedanken und du erntest eine Tat. Du säst eine Tat und du erntest eine Gewohnheit. Du säst eine Gewohnheit und du erntest einen Charakter. Du säst einen Charakter und du erntest ein Schicksal.“ Und wenn man das so hört, dann beginnt alles irgendwo mit „Gedanke“. Natürlich, die nächsten Sachen beeinflussen dann wieder die Gedanken. Es ist ja wie eine Rückkopplungsschleife. Also, wir haben irgendeinen Gedanken. Z.B. habt ihr irgendwann den Gedanken gehabt, „ja, es wäre doch ganz schön, mal Yoga zu machen“. Dann habt ihr angefangen, Yoga zu machen, und die meisten haben es dann irgendwann zu einer Gewohnheit gemacht, Yoga zu üben. Das hat vielleicht einen Einfluss, dass ihr mehr Energie habt, dass ihr eine optimistischere Persönlichkeit geworden seid, dass diese Dinge irgendwo in euch stärker wurden und ihr stellt fest, vieles fällt plötzlich leichter, das Schicksal wird irgendwo anders. Und dann natürlich, wenn man regelmäßig Yoga macht, das hat wieder Einfluss auf die Gedanken und die Gedanken haben wieder Einfluss auf verschiedene andere Sachen, die man tut, und das, was man dann mehrmals tut, wird zur Gewohnheit. Gewohnheiten haben auch wieder eine Rückkopplung auf unsere Gedanken, was wir denken, usw. Alles beginnt irgendwo mit Gedanken. Und wir haben auch eine gewisse Möglichkeit, eben auch unsere Gedanken zu steuern. Manche Gedanken kommen irgendwie. Sei es einfach, dass wir etwas lesen, sei es, dass wir etwas sehen, sei es, dass wir uns an etwas erinnern, sei es, dass jemand uns etwas erzählt, sei es, wir wissen gar nicht, woher die Gedanken kommen. Einige Gedanken – Yogis sagen – greifen wir ja auch auf aus der geistigen Atmosphäre. Wir können aber auch bewusst überlegen: „Was hätte ich gerne, was in mir wachsen soll?“ Und das, woran wir regelmäßig denken, das kann dann auch stärker werden und wachsen. Und wenn wir ausreichend daran gedacht haben, dann folgen die nächsten Schritte auch.