Und so, der Swami Vishnu hatte so eine einfache Systematik erst mal gehabt. Wenn jemand gesagt hat, er hat wenig Energie, da hat er so gefragt, „berücksichtigst du die fünf Punkte?“ Richtige Körperübung, richtige Atmung, richtige Entspannung , richtige Ernährung und Meditation bzw. positives Denken. Wenn man auf diesen Ebenen mal nachguckt, macht man auf den Ebenen die Sachen, dann hat man schon mal was Gutes. Und relativ häufig wird man feststellen, dass da irgendwas nicht so stimmt. Wenn wir das erste nehmen, richtige Körperübung, Bewegung, da gehören natürlich zum einen die Asanas dazu. Natürlich, bei dem Seminar werde ich ja morgen noch so ein paar Tipps geben, wie bringt man sich jetzt dazu, auch Asanas zu machen. Das war zwar von einer Minderheit der Teilnehmer ein Thema, aber eben von einigen das Thema. Aber zunächst mal, wenn wir wenig Energie haben und demotiviert sind, eben das Nichtstun und das Entspanntsein und das Reden mit anderen, denen es vielleicht auch schlecht geht, das ist nicht das, was uns neue Energie gibt. Im Gegenteil, so was zieht uns runter. Da ist „Asanas“ eine ganz einfache Technik, um einen dort neue Kraft zu geben. Ein einfacher Tipp, wenn es einem schwer fällt, es selbst zu machen, was macht man dann? Man geht in eine Yogastunde rein. Und wenn das nicht geht, nimmt man eine CD oder Yoga DVD oder schaltet den Computer an und sucht „Yoga Vidya Yogastunde“ und dann kriegt ihr zwischen 10 Minuten und 45 Minuten vom Computer etwas oder irgendetwas in der Art. Also, Asanas. Und da gibt es dann auch verschiedene Weisen, Asanas zu üben. Es gibt solche, die kriegen besonders viel Kraft, wenn sie die Asanas sehr körperlich fordernd machen, manche brauchen das. Manche wollen es vielleicht etwas gemütlicher machen. Ich kannte mal jemanden. In den Zentren, wo ich früher war oder eigentlich in den meisten Zentren, wo ich war, habe ich dann mit den Menschen, die dort waren, auch zusammen Asanas geübt. Und da gab es da so einen, der hat immer zwischen zwei Asanas zwei Minuten entspannt. Das hat mich fast nervös gemacht. Dreißig Sekunden in einer Asana, zwei Minuten entspannt, dreißig Sekunden, nächste Asana, zwei Minuten entspannt. Aber der war dann am Tag voller Energie und durchaus sehr gut am Tag hat er dort gearbeitet und so war mir das dann auch ok. Aber damals konnte ich das nicht verstehen, wie man so Asanas üben kann. Ich war eher so, zehn Minuten eine Asana, dann zehn Minuten die andere und wenn man dann durch ist, zum Schluss vielleicht noch zehn Minuten entspannen. Manchen hilft es, immer wieder zwischendurch zu entspannen. Für mich selbst ist es besonders gut, wenn ich über die Asanas Energie bekommen will, lange in der Stellung zu bleiben. Aber schaut, dass ihr eine Weise findet, die euch liegt. Und dann gilt auch nochmal, und zwar macht es so, wie es für euren Körper jetzt gut ist. Ein Problem ist manchmal, dass man denkt, „ich müsste die Asana so und so machen und leider geht es so nicht“. Und dann macht man gar nichts. Die Alles-oder-Nichts-Philosophie ist eine der größten Hindernisse auf dem Weg, denn die läuft relativ häufig auf „nichts“ hinaus. Und heute Nachmittag in dem Workshop habe ich so gesprochen, oft ist die zweitbeste Lösung eine gute Sache. Wenn das Beste nicht geht, dann schauen wir, was wäre die zweitbeste Möglichkeit. Und wenn das nicht geht, die drittbeste. Und oft ist die drittbeste tatsächlich die beste Möglichkeit. Meistens die zweitbeste. Also kann man schauen, „habe ich in letzter Zeit Asanas geübt?“ Und wenn ich wenig Energie habe, „könnte ich einfach mal mehr Asanas machen, wie fühle ich mich dann?“ Die meisten Menschen werden feststellen, da kommt das Prana wieder. Körperübung betrifft aber auch z.B. nicht nur die Asanas, sondern gerade im Winter gilt eines als wichtig, tagsüber raus zu gehen, selbst wenn die Sonne nicht scheint. Nach einer Untersuchung braucht der Mensch mindestens zehn Minuten Sonnenlicht ungefiltert durch das Fenster am Tag. Irgendwo zehn Minuten, ist nicht viel. Zwanzig Minuten ist vielleicht noch besser. Aber das braucht es dann eben auch. Das ist vielleicht für Menschen in normalen Arbeitsverhältnissen oft schwierig. Man arbeitet zwischen 09:00 und 17:00 Uhr und das ist ausgerechnet die Zeit, wo es hell ist, davor und danach ist es dunkel um diese Zeit. Aber wenn es geht, irgendwo zehn Minuten dort rauskommen. Das nächste auch, der Mensch braucht auch körperliche Bewegung, die mal anstrengend ist. Gerade diejenigen, die vielleicht bei den Asanas eher gemütlich sind, dann ist es dann wichtig, dass sie bei der sportlichen Bewegung ein bisschen zügiger sind. Manche Menschen denken, „ich bin müde, also bin ich zu müde, um ein bisschen flotter spazieren zu gehen“. Wenn es irgendwo geht, wenn man sich motiviert kriegt, das ist ja manchmal die Schwierigkeit, dann ist flott Gehen oder Laufen oder Fahrradfahren eine sehr gute Sache. Man hat z.B. festgestellt, selbst bei klinischer Depression, wo Menschen eigentlich fast nichts machen können, ist mit das Wichtigste, dass man die irgendwie dazu kriegt zu körperlicher Aktivität. Mir hat vor Kurzem jemand erzählt, er war in einer psychosomatischen Klinik und die haben gesagt, sie behandeln niemanden mit Depression, der nicht bereit ist, körperlich was zu tun. Und einer hat mir dann auch nochmal erzählt, der Psychotherapeut, wo sie ist, sagte, zuerst muss jemand körperlich aktiv sein, erst dann kann man überhaupt bei Menschen mit Burnout und Depression irgendwas machen. Also, auch hier wieder, anstatt sich zu schonen über einen längeren Zeitraum – es kann auch sein, dass man mal kurz natürlich sich schonen muss, entspannen, ein, zwei Tage sehr ruhig angehen – aber ich spreche jetzt über mittelfristig, kann man schauen, „habe ich das vielleicht vernachlässigt, bin ich vielleicht zu träge gewesen und diese Trägheit führt zu Dauerträgheit“. Das als ein paar Aspekte. Die nächste Sache ist Atmung. Und ich bin jemand, der besonders die Atemübungen schätzt. Von dem, was mir Energie gibt, ist sicher das Pranayama das, was mir am beständigsten die Energie gibt. Meditation inspiriert, aber das Pranayama, da kommt letztlich die Energie her. Und auch hier, der Swami Vishnu hat mal so gesagt, „bevor du eine wichtige Entscheidung triffst, mache sieben Tage lang eine halbe Stunde Pranayama am Tag“. Denn es ist nie gut, eine Entscheidung aus einem trägen oder unruhigen Gemütszustand zu treffen. Eine Entscheidung zu treffen aus einem energielosen Gemütszustand und einem Gemütszustand von einer niedrigen Schwingung, wird eben das reflektieren und wird vielleicht das sogar verstärken. Nicht immer, manchmal hat man ja dann seine lichten Momente und ist inspiriert.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.