Ich kann mich so an eines erinnern, irgendwann hat der Swami Vishnu uns zum Global-Villages-Peace-Fesitval gebracht. Da war damals auch Eva Maria gut engagiert auf verschiedene Weisen und da ist der Swami Vishnu ja von Westberlin nach Ostberlin geflogen und dann haben wir noch dazu Feuerlauf gemacht und dann gab es jemanden, der hat irgendwo sich mit 108 Speeren durchbohrt und danach wurden die herausgezogen und da ist kein Blut geflossen und das wurde mit Ritualen irgendwo verbunden. Also, auf der einen Ebene schon wirre Sachen, aber auf der anderen Ebene war es so, Swami Vishnu wollte sagen, es ist sehr viel mehr möglich als man denkt. Parallel hat er dort Generäle von der NATO und aus dem Warschauer-Pakt eingeladen, aus der Initiative „Generäle für den Frieden“ und die saßen dann auch noch in der Mitte von uns Verrückten dort und haben dann irgendwo so eine Podiumsdiskussion gemacht über Frieden, was die Yogaleute kaum interessiert hat, was die dort erzählt haben. Aber auch das war im Grunde genommen Grenzen überschreiten und 1983 war das noch nicht so selbstverständlich, dass Generäle sich irgendwo getroffen haben und dann dort irgendwo, dass dort NATO und Warschauer-Pakt… Es waren zwar nicht so viele gekommen, wie der Swami Vishnu gehofft hatte, aber es waren so ein paar da gewesen. Und eben Fliegen von West- nach Ostberlin für den Frieden, würde sagen, „es ist mehr möglich“. Und für mich war eigentlich die größte Grenzerfahrung, die, die dort von Anfang an da waren, die haben jeden Tag um die zwanzig Stunden am Stück gearbeitet, denn es war eine ganze Menge zu machen und es gab eigentlich drei Mitarbeiter, die das Ganze organisiert haben und noch vielleicht ein Dutzend chaotisch zu organisierender Mithelfer und noch ein paar andere. Und eigentlich, man hatte für nichts Zeit gehabt. Ich muss zugeben, ich war da von der ganzen Sache nicht so begeistert, diese ganze Verrücktheit und dann hat irgendwo die Leiterin des Zentrums gesagt, „gut, dann leitest du das Münchner Zentrum und ich kümmere mich um den Rest, aber hör auf, mir ständig irgendwo kritische Sachen an den Kopf zu werfen“. Als ich dann aber dort hin kam und habe die dann dort gesehen, wie die dort waren, welches Strahlen in den Augen die hatten, obgleich ich wusste, die haben jetzt auch schon seit ein paar Tagen zwanzig Stunden gearbeitet und da habe ich mich anstecken lassen und irgendwo war dort für mich diese Beschwingtheit etwas ganz Großartiges. Also, so eine Weile das zu machen. Natürlich, der Körper hat gewisse Grenzen. Und z.B. die Verantwortliche, die das Ganze letztlich organisierte, hat der Swami Vishnu anschließend zwei Wochen in den Ashram auf den Bahamas geschickt und hat ihr gesagt, sie soll sich jetzt einfach ausruhen und sanft meditieren. Also, er konnte auch diesen Teil anerkennen. Nur mich hat er gleich wieder zurückgeschickt, ich soll das Zentrum dann leiten. Es gab keine Pause, vor allem, weil die andere eben dort auf die Bahamas geschickt wurde und danach noch zu anderen Zentren.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.