Und heute Abend möchte ich so ein paar Tipps vielleicht geben vom Standpunkt des Kundalini Yoga aus. Kundalini Yoga, der Yoga der Energie, der Yoga der Energieerweckung. Und wenn wir genügend Energie haben, dann fällt ja vieles andere auch leicht. Und hier gilt es zunächst mal zu beachten, es gibt so bei vielen Menschen so ein Konzept, dass irgendwo man mit Energie haushält, man hat eine gewisse Menge an Energie und wenn die ausgegeben ist, dann hat man keine mehr und dann muss man wieder welche bekommen. Und vielleicht mag das z.B. die korrekte Ansicht sein, wenn man so ein Wasserkraftwerk nimmt und dann kann nur solange Wasser herunterfließen, wie oben Wasser drin ist und wenn man zu viel Wasser herunterfließen lassen hat und oben die Talsperre leer ist, dann geht erst mal nichts. Nur, das menschliche Energiesystem ist nicht so. Ansonsten würde man sagen, Arbeitslose müssten grenzenlose Energie haben. Nach ein paar Monaten nicht arbeiten, dann müssten sie voller Kraft und Energie sein. Oder jemand, der ein paar Wochen im Krankenhaus war, der müsste vor Energie strotzen. Heute weiß man, so ist es nicht. Es ist nicht der, der viel macht, der dann dadurch seine Energien ausgibt und es ist nicht der, der wenig macht, der sich deshalb voller Energie auflädt. Der Mensch ist etwas komplexer. Und der Kundalini Yoga hat ja auch die großartige Behauptung, in uns ist eben die Kundalini Energie, die unendliche Kraft. In uns sind die verschiedenen Chakras, die verschiedenen Energiezentren. Und in jedem dieser Energiezentren ist eine riesen Energie. Und diese Energie können wir zum Fließen bringen. Und um sie zum Fließen zu bringen, dafür gibt es dann eine Menge von Techniken. Und eine der Techniken, das ist jetzt mehr vom Karma Yoga, eine der Techniken, die der Swami Vishnu uns so beigebracht hat, ist, einfach mal mehr zu tun, als man denkt, dass man kann. So vor kurzem hat Narayani mir irgendwo so einen kleinen Spruch gezeigt. Sie wollte wissen, was das bedeutet. Irgendjemand aus einer vorigen Ausbildung hat diesen Spruch dort gegeben von einem namens Hermann Gmeiner, dem Begründer der SOS-Kinderdörfer, der sich also sehr engagiert hat gerade für Kinder und Zigtausenden von Kindern, die Waisenkinder sind, ein schönes Zuhause geschaffen hat. Der hat irgendwo mal gesagt: „Große Dinge geschehen, weil jemand mehr tut, als er tun muss.“ Oder man kann auch sagen, das wirkliche Bewirken tut man dann, wenn der normale Trott getan ist. Und der Swami Vishnu hat uns praktisch so geschult, durchaus mal mehr zu machen, als wir denken. Swami Vishnu hat noch so einen Vorteil gehabt, er war nämlich ein bisschen autoritär. Und das „bisschen“ ist vielleicht etwas untertrieben und so konnte er durch alle etwaigen Schweinehunde hindurchgehen, wo er nämlich gesagt hat, „du machst das jetzt“. Wenn ich gesagt habe „das geht nicht“ – gut, er hat zum einen gesagt, „du machst das“, aber er hat mir natürlich noch andere Tipps gegeben und hat eben so mich mit Energie dann versorgt und dann über Hindernisse drüber und dann ging es in vielerlei Hinsicht. Und das ist durchaus auch etwas, was ja Menschen suchen. Menschen suchen heutzutage Grenzerfahrungen. Gut, Bungee-Jumping ist, glaube ich, nicht mehr so in Mode. Es hat sich herumgesprochen, dass das nicht sehr gut ist für die Wirbelsäule. Gut, Menschen fahren dann irgendwelche waghalsigen Schifahrten. Ich glaube, das dürfte sich jetzt auch langsam herumsprechen, dass das nicht nur gesund ist. Also, Menschen suchen diese Herausforderungen und über Grenzherausforderungen, wenn man das annimmt, das kann dann irgendwo fröhlich beschwingen, man kann große Energie wecken.
(Fortsetzung folgt).
Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.